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Geldpolitik 2 Forderungen an die weltweit wichtigsten Notenbanken

Björn Jesch, Leiter Portfoliomanagement und Vorsitzender des Union Investment Committee

Im Frühjahr 2017 gewinnt die Trendumkehr in der Geldpolitik an Konturen. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat bereits im vergangenen Jahr mit der Reduzierung des Anleiheankaufprogramms die Weichen für ein Auslaufen der lockeren Geldpolitik gestellt.

Auch wenn bei der Sitzung am vergangenen Donnerstag die wegweisenden Entscheidungen zunächst ausblieben: Es ist davon auszugehen, dass hinter den Kulissen ein weiteres Tapering – vielleicht sogar schon 2017 – heiß diskutiert wird.

Noch mehr darf man von der US-amerikanischen Federal Reserve (Fed) erwarten. Deren Entscheider werden sich am 14. und 15. März zusammensetzen. Die geldpolitischen Spielräume der wichtigsten Wirtschaftsräume werden neu vermessen. So unterschiedlich die Ausgangslage auch ist, für beide Fälle gehen wir zumindest mittelfristig von einer Straffung aus. Nach Jahren der geldpolitischen Lockerheit müssen die Kapitalmärkte wohl erst wieder lernen, mit dieser Erfahrung umzugehen.

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Wirtschaftspolitisch gesunde Straffung

Aber: Was noch vor wenigen Monaten vielen Investoren Sorgenfalten ins Gesicht getrieben hätte, kann man jetzt deutlich entspannter sehen. Denn mittlerweile lässt sich festhalten: Die konjunkturelle Situation bietet den Währungshütern tatsächlich die Gelegenheit, die geldpolitischen Schrauben etwas anzuziehen – in der Eurozone zwar nur ganz sachte, dafür aber immerhin erstmals seit der Finanzkrise von 2008.

Hatten die Märkte Straffungsfantasien noch vor wenigen Monaten stark verunsichert, so ist es mittlerweile nur noch die Frage nach dem Wieviel, nicht nach dem Ob, die belastend wirken kann. Es handelt sich also um eine gute, weil wirtschaftspolitisch gesunde Straffung. Das ist der Unterschied zwischen früher und heute.

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