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Geldpolitik „Notenbanker werden Erwartungen der Märkte erfüllen“

Rowena Macfarlane (l.) ist Sovereign Analyst bei Standish Mellon Asset Management. Paul Brain ist Leiter des Fixed Income-Teams bei Newton Investment Management.
Rowena Macfarlane (l.) ist Sovereign Analyst bei Standish Mellon Asset Management. Paul Brain ist Leiter des Fixed Income-Teams bei Newton Investment Management.
„Die Notenbanker werden die Erwartungen der Märkte erfüllen“, sagt Paul Brain, Leiter des Fixed Income-Teams bei Newton Investment Management, einer der Investmentboutiquen von BNY Mellon Investment.

Beim Blick auf die ökonomischen Daten stehen zunächst die niedrigere Inflation, schwächeres Wachstum und schlechtere Zahlen für den Frühindikator Purchasing Managers Index im Vordergrund. Dieser Umstand zeigt, dass die bisherigen Instrumente der EZB nicht ausreichend waren.

Senkung des Einlagezinssatzes


Zu erwarten ist beispielsweise die Senkung des Einlagezinssatzes von minus 30 Basispunkte auf minus 40 Basispunkte und die Ausweitung der monatlichen Ankäufe um ein Volumen von 70 bis 75 Milliarden Euro.

Denkbar wäre auch die formale Ausweitung des Ankaufprogramms bis 2017. Es könnte jedenfalls eine schrittweise Einführung von Maßnahmen sein, um die Banken nicht unnötig zu stressen. Schließlich sind es die Banken selbst, die die quantitative Lockerung an die Gesamtwirtschaft weitergeben müssen.

Verknappung von Rentenpapieren


„Möglich, aber weniger wahrscheinlich, sind zusätzliche Instrumente, die die Verknappung von Rentenpapieren, darunter Unternehmensanleihen, anstreben. Eine Alternative wäre die Nachahmung der Bank von Japan, indem die Zentralbank den Markt überrascht und mehr Maßnahmen ergreift, als erwartet. Dies könnte zum Beispiel eine deutlich stärkere Senkung der Zinsen zur Verbesserung der Liquidität sein“, so der Anleihespezialist aus dem Hause Newton.

Dieser Meinung schließt sich auch seine Kollegin aus dem Hause BNY Mellon an. Rowena Macfarlane, Sovereign Analyst bei Standish Mellon Asset Management ist zuversichtlich, dass das Treffen der EZB bedeutend für Anleger von globalen Staatsanleihen sein wird.

„Die Erwartungen sind allerseits groß“

„Die Erwartungen sind allerseits groß, dass die EZB ihre geldpolitischen Maßnahmen ausweiten wird. Dies könnte unter anderem dadurch geschehen, dass die Zinssätze noch weiter in den negativen Bereich sinken. Allerdings hat der Markt dies bereits größtenteils bepreist“, so Macfarlane.

Die Analystin verfolgt darüber hinaus die Entwicklung der portugiesischen Staatsanleihen im April mit Spannung. Die dortige Regierungskoalition hat ein neues Anti-Sparpaket erarbeitet, das einen Teil der Wirtschaftsreformen der Vorgängerregierung rückgängig machen würde.

„Falls sich die Haushaltslage in Portugal verschlechtern sollte, besteht die Gefahr, dass die letzte Ratingagentur die Kreditwürdigkeit des Landes senken könnte. Eine Herabsetzung hätte allerdings nicht zwangsläufig zur Folge, dass die EZB keine portugiesischen Anleihen mehr kaufen könnte“, folgert die Spezialistin für Staatsanleihen.

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