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Unsicherheiten nehmen zu Geldpolitik und Ukraine-Konflikt drücken Aktienkurse

Händler an der New Yorker Börse
Händler an der New Yorker Börse: In den USA beherrscht nicht nur die Corona-Variante Omikron die Märkte. | Foto: Imago Images / Xinhua

An den Aktienmärkten sorgten zuletzt insbesondere die steigenden Realrenditen für Gegenwind. Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen hat sich nach ihrem Zwischenhoch von mehr als 1,8 Prozent bei 1,74 Prozent eingependelt. Die Straffung der Geldpolitik spiegelt sich ebenfalls im Volumen negativ verzinslicher Anleihen wider: Lag während der Pandemie der Höchststand bei knapp 18,5 Billionen US-Dollar, ist das Volumen mittlerweile auf 10 Billionen US-Dollar zurückgegangen.

Inflation bis 2023?

Im Dezember 2021 ist der US-Verbraucherpreisindex zum Vorjahr um 7 Prozent gestiegen – so viel wie seit Juni 1982 nicht mehr. Die Preise legten auf breiter Front zu, am stärksten stiegen allerdings Automobilpreise und Wohnkosten. Mit den Dezemberdaten lag die Inflation in den USA zum dritten Mal in Folge bei mehr als 6 Prozent. Dass es sich hierbei um ein temporäres Phänomen handelt, glauben 59 Prozent der Spitzenmanager nicht mehr. Sie gehen davon aus, dass der Inflationsdruck mindestens bis Mitte 2023 anhält, geht aus dem jüngsten CEO Survey des US Conference Board hervor.

Unterdessen fand im Bankenausschuss des Senats die Anhörung zu Powells zweiter Amtszeit statt. Bei dieser Gelegenheit versuchte er die Märkte zu beruhigen: „Man sei zu einer entschlossenen Inflationsbekämpfung bereit, werde aber nicht in Panik verfallen“, versicherte Powell. Mitte 2020 werde die Teuerungsrate abnehmen. Powell sagte weiter, dass der Offenmarktausschuss in den nächsten Sitzungen beraten werde, wie die Verringerung der Bilanzsummen der Fed zu bewerkstelligen sei. Damit hat Powell zunächst einmal die Befürchtungen eines „Quantitative Tightening“ vom Tisch geräumt. Zuvor hegten die Marktteilnehmer die Befürchtung, dass die Verringerung der Wertpapierbestände bereits Anfang 2022 beginnen könnte.

Infrastrukturprojekte sollen Wachstum ankurbeln

Die Straffung der US-Geldpolitik nimmt Form an, während eine andere Großbaustelle derzeit stillsteht. Die Rede ist vom Infrastrukturprogramm „Build Back Better“. Wenn keine der Maßnahmen umgesetzt werden sollten – wonach es derzeit aussieht – rechnet die US-Bank Goldman Sachs damit, dass die US-Wirtschaft in diesem Jahr um einen halben Prozentpunkt schwächer als bislang angenommen wächst. Für 2023 rechnen die Experten der Investmentbank mit 0,25 Prozent weniger Wachstum. Für Investoren sind das keineswegs schlechte Nachrichten, da ohne das Programm auch die zur Finanzierung einiger Maßnahmen geplanten Steuererhöhungen ausbleiben müssen – davon dürften Aktien profitieren.

Die chinesische Regierung pumpt ebenfalls Milliarden US-Dollar in die heimische Wirtschaft. Unter den Maßnahmen findet sich auch ein Infrastrukturprogramm, mit dessen Hilfe unter anderem in den Ausbau des 5G-Netzes, in erneuerbare Energien, die Verkehrsinfrastruktur und Sozialwohnungen investiert werden soll. Vor dem in China stattfindenden Parteikongress im Herbst 2022 soll die Arbeit an mehr als 100 großen Projekten beschleunigt werden. Man wolle sicherstellen, dass die Wirtschaft weiterhin um mehr als 5 Prozent wächst. Damit würde das Reich der Mitte deutlich über der Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft liegen, die laut jüngstem Weltbank-Ausblick nur mit 4,1 Prozent statt der zuvor prognostizierten 4,3 Prozent wachsen soll.

Omikron-Welle scheint abzuflachen

Wie in Südafrika scheint die Omikron-Welle jetzt auch in New York und London ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Hier wurden zuletzt immer weniger Neuinfektionen gemeldet. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch eine Abwasseruntersuchung in Boston. Zuletzt gab es zwar mehr Krankenhauseinweisungen, aber der Siebentagesdurchschnitt der Todesfälle stieg nicht an. Vielen Länder beginnen das Corona-Virus als endemisch einzustufen; als eine Krankheit, die in bestimmten Regionen regelmäßig auftritt.

In Europa kriselt es

Neben dem Corona-Virus entwickelt sich eine neue politische Herausforderung: Russland hat an der Grenze zur Ukraine mehr als 100.000 Soldaten stationiert. Eine zu erwartende Invasion weist die Regierung in Moskau entschieden zurück, fordert aber Sicherheitsgarantien von den USA und der NATO, denen nicht entsprochen wird. Die Kriegsgefahr in Europa ist so hoch wie seit 30 Jahren nicht mehr.

Fokussiert und diversifiziert bleiben

Unabhängig vom Marktumfeld halten wir es für sehr wichtig, dass Investoren stark nach Asset-Klassen diversifizieren. Angesichts des unsicheren aktuellen Umfelds sollten Investoren ihre Langfristziele, ihren Zeithorizont und ihre Risikobereitschaft anpassen. Dabei gilt: Diversifikation garantiert keine Gewinne und schützt auch nicht vor Verlusten.

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