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Geldpolitik vor Paradigmenwechsel Warum die Inflation die Zentralbanken in Bedrängnis bringen kann

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Steht ein Paradigmenwechsel bevor?

Die Möglichkeit eines Paradigmenwechsels sollten Anleger nicht vorschnell ad acta legen. Schon seit Langem verfolgen die Zentralbanken eine lockere Geldpolitik. An den Arbeitsmärkten der meisten Industrieländer, von einigen Euroländern abgesehen, mangelt es inzwischen an Arbeitskräften. Es ist daher nur eine Frage der Zeit, bis sich die Arbeitnehmer sicher genug fühlen und höhere Löhne fordern. Aber auch, wenn es früher Lohnsteigerungen schon bei höheren Arbeitslosenquoten gegeben haben mag, heißt das nicht, dass die Lohninflation der Vergangenheit angehört. Sollte sie zurückkommen, kann sie im Nu Fahrt aufnehmen und den Handlungsspielraum der Zentralbanken massiv einschränken.

Wie der Aufwärtsdruck auf die Inflation lassen auch einige der deflationären Kräfte nach, die in den vergangenen Jahren zu beobachten waren. So kann sich beispielsweise die Halbierung der Ölpreise im Jahr 2014 nicht wiederholen, ohne die Ölindustrie in ihren Grundfesten zu erschüttern. Und auch der anhaltende Preisrückgang bei Konsumgütern, forciert durch die Integration Chinas und anderer Schwellenländer, neigt sich dem Ende zu. Von der Integration anderer Volkswirtschaften ist in dieser Hinsicht jedenfalls nicht mehr allzu viel zu erwarten.

Strukturell bedingte Deflationsrisiken werden überschätzt

Aus meiner Sicht werden einige für die Deflation verantwortlich gemachte strukturelle Faktoren überzeichnet. Ein gutes Beispiel ist das Internet: Viele argumentieren, dass der bessere Preisvergleich über das Internet die Hersteller zu Preissenkungen zwingt und ihre Margen schmälert. Das kann in Einzelfällen zutreffen. Aber der Siegeszug des Internets fällt mit einer Phase weltweit niedriger Inflation zusammen, sodass seine Wirkung auf die Preise möglicherweise überschätzt wird. Sehen sich die Hersteller mit zunehmendem Kostendruck konfrontiert, sind die Preise möglicherweise nicht mehr so unelastisch wie in der Vergangenheit. Das Internet könnte es den Unternehmen spürbar erleichtern, die Preise anzuheben. Denn wenn alle Hersteller zunehmenden Kostendruck verspüren, sei es in Form steigender Löhne oder Rohstoffkosten, haben alle einen Anreiz, die Preise zu erhöhen. Preistransparenz ist also womöglich nicht nur für die Verbraucher ein Vorteil.

Von der Inflation geht ein gewisses Risiko aus, mit einem deutlichen Preisauftrieb rechne ich jedoch nicht. Aber weil die Inflation erhebliche Auswirkungen auf die Märkte haben kann, sollten Anleger über einen gewissen Inflationsschutz für ihr Portfolio nachdenken. Variabel verzinste Kreditverbriefungen können hierfür gut geeignet sein: 2017 boten sie Anlegern geringfügige Kapitalgewinne und eine stetige Rendite. Abgesehen vom Inflationsschutz werde ich an meiner positiven Haltung gegenüber Aktien festhalten, das Engagement aber tendenziell im Jahresverlauf 2018 etwas zurückfahren.

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