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Aktualisiert am 25.03.2020 - 17:51 Uhrin Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 2 Minuten
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Geldpolitik Welchen Kurs Christine Lagarde für die EZB plant

Beinah unspektakulär endete der Dezember 2019 an den Börsen: Die Aktienmärkte in den Industrie- und Schwellenländern traten fast auf der Stelle. Die Renditen von deutschen und US-Staatsanleihen legten nur um wenige Basispunkte zu. Trotz geringeren Wirtschaftswachstums, Niedrig- und Minuszinsen sowie verpuffenden geldpolitischen Maßnahmen weltweit blieb ein desaströser Dezember wie im Jahr 2018 indes aus. Der deutsche Aktienindex Dax schloss zum Jahresende 2019 sogar mit einem Plus von mehr als 25 Prozent und blickt damit auf sein stärkstes Jahr seit 2013 zurück.

EZB-Präsidentin will Zäsur

Eines der Highlights im Dezember 2019 markiert die erste Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) unter Federführung von Christine Lagarde. Die neue EZB-Präsidentin kündigte an, dass es die Märkte bei der europäischen Geldpolitik jetzt mit einem „neuen Vogeltypus“ zu tun hätten: Die Französin distanzierte sich von den Tauben (zu dem ihr Vorgänger Mario Draghi häufig gezählt wurde) und Falken. Mit einer gehörigen Portion Weisheit – metaphorisch als Eule – will sie die europäische Notenbank erfolgreich in die Zukunft führen.

Die Juristin tritt ein schweres Erbe an. Sie muss im laufenden Jahr die europäische Geldpolitik neu ausrichten – Volkswirte rechnen jedenfalls mit der ersten Zinsanpassung seit 2003. Gleichzeitig muss Lagarde klären, ob die EZB die Preisstabilität mit einer anvisierten Inflationsrate knapp unterhalb der Zwei-Prozent-Marke noch halten kann. Daher sollte sich die EZB schnellstmöglich aus ihrer Sackgasse herausmanövrieren, in die sie in den vergangenen Jahren geraten ist. Die Verantwortung für die EZB-Misere dürfte vor allem auf die Regierungen in Madrid, Rom, Paris, Brüssel und Berlin zurückzuführen sein – weniger auf die richtige und wichtige Lockerungspolitik unter dem Lagarde-Vorgänger Draghi.

2020 müssen die Notenbanken liefern

Dass die Zentralbanken „The only Game in Town“ sind, wie es der bekannte Kapitalmarktstratege Mohamed El-Erian vor einigen Jahren treffend ausdrückte, stimmt bis heute: Geopolitische Sorgen wie der Brexit und der US-chinesische Handelskrieg überschatteten bereits 2018 die damals bevorstehende Lockerung der Geldpolitik. 2020 müssen die Notenbanken – und damit auch EZB-Chefin Christine Lagarde – liefern und ihre Geldpolitik auf Kurs bringen.

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