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Trotz multipler Krisen Private Geldvermögen kratzen an der 8-Billionen-Marke

Familie hat Spaß
Familie hat Spaß: Das private Vermögen in Deutschland ist auch im Krisenjahr 2022 erneut gestiegen. | Foto: imago images/Westend61

Fast 8 Billionen Euro Vermögen besaßen private Haushalte in Deutschland zum Jahreswechsel 2022 auf 2023. Nach vorläufigen Berechnungen der DZ Bank nahmen die privaten Geldvermögen hierzulande selbst im miesen Anlagejahr 2022 noch zu – um immerhin 2 Prozent.

Ganz entscheidend trugen dazu die Rücklagen privater Haushalte bei. Denn von den Aktienmärkten konnte der Geldsegen kaum kommen: Dort verlief 2022 mehr als unrund, viele Unternehmen mussten Kurseinbußen hinnehmen. Und bei den Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank, die Zinspapiere nach langer Durststrecke wieder attraktiver machen, verspricht man sich bei der DZ Bank erst zeitverzögert eine Auswirkung auf die Vermögen. 2022 stiegen die Euro-Leitzinsen in mehreren Schritten von 0 auf 2,50 Prozent.          

Noch zur Jahresmitte 2022 waren die privaten Geldvermögen gegenüber dem Jahresbeginn leicht geschrumpft – um 1,8 Prozent auf 7,7 Billionen Euro. Bis Jahresende konnten diese Verluste allerdings wieder mehr als wettgemacht werden.

So ist privates Geld in Deutschland angelegt

Grafik Geldvermögen Privathaushalte
*einschließlich Organisationen ohne Erwerbszweck **ohne Zertifikate v=vorläufig
© Bundesbank, DDV, DZ Bank

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Das Jahr 2022 war geprägt durch den Ukraine-Krieg und eine stark gestiegene Inflation. Die Krise habe zwei Effekte befördert, die gegenteilig wirkten, heißt es von der DZ Bank: Viele Haushalte hätten bei explodierenden Lebensmittelpreisen und Heizkosten einerseits kaum mehr die Möglichkeit zu sparen. Andererseits hielten sich viele Verbraucher bei größeren Anschaffungen zurück. Der erste Effekt betrifft eher die unteren, der zweite auch die höheren Einkommensklassen.

DZ-Bank-Volkswirt Michael Stappel erinnert an die beiden Vorjahre: „Durch die Ausnahmesituation der Corona-Krise stieg die Sparquote privater Haushalte in Deutschland 2020 und 2021 auf historische Rekordwerte von durchschnittlich 16,4 beziehungsweise 15,1 Prozent.“ 2022 sei dagegen zwar weniger Geld gespart worden. Allerdings war es immer noch mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019.  

Grafik Sparverhalten privater Haushalte
*Ersparnis in Prozent des verfügbaren Einkommens privater Haushalte einschließlich
Organisationen ohne Erwerbszweck **Q4/2022 Prognose
DZ Bank © Statistisches Bundesamt, DZ Bank

Wie es nun weitergeht? Bei der DZ Bank ist man optimistisch. Steigende Zinsen und gesündere Aktienmärkte durch weniger energiepreisgetriebenen Inflation, dazu die traditionelle Sparfreude der Deutschen: 2023 dürften die Vermögen noch einmal kräftig wachsen, erwarten die Analysten.

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