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Geldwäsche und Compliance Warum Kontrollsysteme im Finanzsektor wichtiger werden

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Das sind die Dos and Don’ts im Finanz-Compliance

Banken und Finanzinstitute sollten ein Hauptaugenmerk auf die Einhaltung regulatorischer Verpflichtungen legen und für die Umsetzung entsprechender Verfahren und Richtlinien sorgen. Dies trägt langfristig nicht nur zur Minimierung des Geldwäscherisikos bei, sondern zeigt auch, dass die jeweiligen Unternehmen aktiv gegen Kriminalität im Finanzsektor vorgehen. Selbstverständlich muss der Umfang des Compliance-Systems auf die Bedürfnisse der Bank angepasst sein. So macht es beispielsweise wenig Sinn, Screening Technologien für einen globalen Kundenstamm zu etablieren, wenn die entsprechende Bank lediglich im innerdeutschen Raum tätig ist.

Die Gesamtverantwortung für die Sicherstellung der Einhaltung vorgeschriebener Gesetzesregelungen sollte bei einem Direktor oder einer Führungskraft liegen. Dieser fungiert zudem als Ansprechpartner bei Compliance-relevanten Belangen und bündelt die Kompetenz in einer Person. Darüber hinaus kann es Sinn machen, zusätzlich einen Geldwäschebeauftragten zu ernennen, der auf AML-Maßnahmen spezialisiert ist und somit die Anti-Geldwäsche-Aktivitäten der Bank überwacht.

Entscheidend für die Erfüllung von AML-Verpflichtungen ist jedoch zunächst eine Risikobewertung der Bank. Diese ist unerlässlich, um effektive und verhältnismäßige Präventionsverfahren zu entwickeln. Da sich die Risiken im Laufe der Zeit ändern, muss die Risikobewertung stets auf dem neuesten Stand gehalten werden. Sobald die jeweiligen Verfahren eingerichtet sind, ist es die Aufgabe des Compliance-Teams, Mitarbeiter entsprechend über die aktuellsten Regulationen zu unterrichten und sie in den richtigen Verhaltensweisen zu schulen. Im Hinblick auf Geldwäsche hat sich insbesondere der risikobasierte Ansatz als äußerst effektiv erwiesen.

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Risikobasierter Ansatz zur Bekämpfung von Geldwäsche

Banken sind dazu verpflichtet, Richtlinien und Verfahren im Einsatz zu haben, die beispielsweise die Sorgfaltspflicht oder die Rechte von Kunden gewährleisten. Die entsprechenden gesetzlichen Regelungen schreiben jedoch nicht im Detail vor, wie die Umsetzung derartiger Vorschriften konkret aussehen soll. Die Praktiken der Banken variieren deshalb je nach Art der Geldwäscherisiken und der von ihnen verkauften Produkte. Zum Beispiel wird eine Privatbank mit einem großen Kundenstamm eher dazu geneigt sein, eine umfangreiche Screening Software zu erwerben, während bei kleineren Einrichtungen bereits eine Low-Tech-Lösung ausreichen kann.

Banken, die einen risikobasierten Ansatz verfolgen, stützen sich auf ihre eigenen Erfahrungen und Beobachtungen und nutzen zusätzlich externe Quellen, um proaktiv nach Informationen über Geldwäschetrends und Bedrohungen zu suchen. Unternehmen sind dadurch in der Lage, AML-Tools effektiv einzusetzen und ihre Wirksamkeit im Hinblick auf die spezifischen Risiken, denen sie ausgesetzt sind, regelmäßig zu überprüfen. Ein risikobasierter Ansatz konzentriert AML-Ressourcen folglich dort, wo sie die größte Wirkung entfalten.

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