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Von in Alternative InvestmentsLesedauer: 5 Minuten
Philippe Donnet, Chef von Generali und Nicolas Namias, Geschäftsführer von BPCE, der Konzernmutter von Natixis IM.
Philippe Donnet (l.) von Generali und Nicolas Namias, Geschäftsführer von BPCE, der Konzernmutter von Natixis IM. | Foto: Generali / Imago Images/ Abacapress

Die im November 2024 aufgenommenen Gespräche konkretisieren sich: Generali und die Banque Populaire Caisse d' Epargne – kurz: BPCE – bündeln wohl ihr Asset Management. Die Verantwortlichen der italienischen Versicherung und der französischen Bankengruppe haben eine unverbindliche, aber konkrete Absichtserklärung unterschrieben.

Gemeinsamer Asset Manager mit 1,9 Billionen Euro verwaltetem Vermögen 

Ziel der Erklärung ist ein Joint Venture zwischen ihren jeweiligen Vermögensverwaltern Generali Investments Holding und Natixis Investment Managers. BPCE und Generali sollen jeweils 50 Prozent der Anteile halten und es zu gleichen Teilen führen und kontrollieren.

Die Fondssparte der Generali ist mit Stand September 2024 nämlich rund 650 Milliarden Euro schwer, Natixis Investment Managers rund 1,3 Billionen Euro. Das Joint Venture würde demnach ein Vermögen von 1,9 Billionen Euro verwalten und damit auch weltweit auf Platz 9 der größten Asset Manager vorrücken. In Europa wäre lediglich Amundi größer. Aber: In Sachen Umsatz könnte das Joint Venture mit 4 Milliarden Euro pro Jahr sogar Europas Branchenprimus werden.

So könnte die Führungsstruktur des Joint Venture aussehen

Die gemeinsame Kontrolle soll bei den jeweiligen Vorstandsvorsitzenden von BPCE und Generali liegen: BPCE-Chef Nicolas Namias ist als Vorsitzender des Verwaltungsrats vorgesehen, Philippe Donnet von General als sein Stellvertreter. Die Einheit operativ als Geschäftsführer leiten sollen Woody Bradford und Philippe Setbon. Setbon ist aktuell Geschäftsführer von Natixis, Bradford sein Äquivalent beim Asset Manager von Generali.

Beide Unternehmen stellen klar, dass man Anlegern, privaten und institutionellen Kunden, verbundenen Unternehmen und Mitarbeitern greifbare Vorteile bieten wolle. Der Schwerpunkt liege dabei „eindeutig auf Wachstum, Innovation, Nachhaltigkeit und Leistung.“

Zusammenschluss wird für 2026 erwartet

„Mit unserem Plan Vision 2030, den wir im Juni letzten Jahres vorgestellt haben, haben wir unsere Ambitionen zum Ausdruck gebracht, in Frankreich, Europa und darüber hinaus zu expandieren“, sagt Nicolas Namias, Geschäftsführer von BPCE.

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Noch gibt es aber einige Arbeit für beide Parteien. Bevor die Unternehmen den Deal abwickeln können, müssen beide noch die jeweiligen Arbeitnehmervertretungen einbeziehen. Auch die Aufsichtsbehörden müssen noch zustimmen. Bis Anfang 2026 wollen die BPCE und Generali das Joint Venture starten.

Verträge haben Dauer von 15 Jahren

Fundament des Gemeinschaftsunternehmens sind wohl Verträge mit einer Laufzeit von 15 Jahren. BPCE käme demnach in den Jahren 2026 und 2027 in den Genuss von Vorzugsdividenden von jeweils 125 Millionen Euro.

Generali würde im selben Zeitraum davon profitieren, dass das Joint Venture ein Darlehen in Höhe von 230 Millionen Euro decken soll. Mit dem Geld finanzierte der Generali-Vermögensverwalter nämlich jüngst eine Übernahme: Über die Tochtergesellschaft Conning & Company kauft Generali Investments einen Anteil von 77 Prozent am US-Unternehmen MGG Investment Group. Der Kaufpreis soll bei 320 Millionen US-Dollar liegen, kann sich aber – je nach Unternehmenserfolg – noch weiter erhöhen.

Kevin Griffin und McCourt Global gründeten die MGG Investment Group 2014. Das Unternehmen hat sich auf Direct Lending im US-amerikanischen Mittelstandsmarkt spezialisiert. Insgesamt verwaltet MGG ein Vermögen von gut 6 Milliarden Dollar und investierte seit seiner Gründung gut 10 Milliarden US-Dollar in über 175 Transaktionen.

Die bisherigen Eigentümer bleiben weiterhin als Minderheitsaktionäre beteiligt, Griffin führt auch künftig als Geschäftsführer und Investmentchef das Unternehmen. Bis Ende des Jahres soll der Deal stehen.

Konsolidierung in der Asset-Management-Branche 

Die Nachricht reiht sich in die Konsolidierung des Sektors in den vergangenen Monaten ein. Anfang August gab die französische Bankengruppe BNP Paribas bekannt, dass sie mit Axa Investment Managers über eine Übernahme verhandelt. Vor wenigen Wochen berichteten mehrere Medien, dass der Versicherer Allianz, einen Verkauf oder Teilverkauf der Vermögensverwaltungs-Tochter Allianz Global Investors erwägt.

Die Asset-Management-Branche steht unter zunehmendem Margendruck. Größe könnte für die Gesellschaften dabei ein Ausweg sein. Eine Studie der Beratungsgesellschaft PWC prognostiziert, dass bis zum Jahr 2027 jeder sechste Vermögensverwalter aufgekauft oder vom Markt verschwinden wird. Laut Boston Consulting Group haben Asset Manager nie mehr Vermögen verwaltet als 2023. Die Erträge der Branche sanken im Vergleich zum Jahr 2022 allerdings um 8 Prozent.

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