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Deka verliert 20-Milliarden-Mandat - und erzielt dennoch höheren Gewinn

Zinswende, Energiekrise, Inflation, Bankenpleiten – solche Großlagen gehen an einem Land und seinen Bewohnern nicht spurlos vorüber. Das merkt auch die Dekabank, mit 5,3 Millionen Depots eine der führenden Banken des Landes. Man sehe, dass viele Menschen noch die weitere Entwicklung abwarten würden und mit Neuanlagen zurückhaltend seien – „sowohl bei den Wertpapiersparverträgen als auch bei Einmalanlagen“, erklärte Deka-Chef Georg Stocker am Montag.
Insgesamt beobachte man jedoch, dass die Kunden trotz aller Marktturbulenzen investiert blieben, sowohl bei Immobilien wie auch bei Wertpapiersparplänen. „Die Kunden lassen ihr Geld angelegt, und angesichts der Marktentwicklungen in den letzten Monaten ist das eine gute Entscheidung gewesen“, konstatiert Stocker.
Deka-Chef Stocker: Kunden wollen an gestiegenen Zinsen teilhaben
Die Veränderung an den Kapitalmärkten spiegelt sich auch in der Produktnachfrage wider. Die Deka beobachte in den vergangenen Monaten eine höhere Nachfrage nach kurz laufenden festverzinslichen Anlagen. „Viele Anleger entscheiden sich hier für den Zins bei gleichzeitig relativ niedrigem Risiko – ganz offensichtlich wollen viele Anleger damit die aktuelle Phase der Unsicherheit überbrücken“, so Stocker.
Dieser Boom der kurzlaufenden einfachen Zinsanleihen kurbelte den Absatz an. Die Deka werde bei Vorlage der Halbjahreszahlen im August für den Retailbereich eine Vertriebsleistung „jenseits der 10 Milliarden Euro“ ausweisen, kündigte Stocker an.
Deka verliert 20-Milliarden-Mandat
Wie zuvor angekündigt wurde im Juni bei der Deka allerdings ein 20 Milliarden Euro großes Einzelmandat eines Institutionellen gekündigt. Dieser Wegfall sei aus Ertragssicht jedoch „nicht relevant“, so Stocker. Genaue Details lieferte der Deka-Chef nicht, stattdessen verwies er auf die Halbjahresbilanz, die im August kommen wird. Hochvolumige Einzelmandate weisen häufig eine geringe Profitabilität auf, sodass der Wegfall in der Gesamtvertriebsleistung signifikanter aussieht als in der Ergebnissituation.
Insgesamt blickt das Unternehmen jedoch zuversichtlich in die Zukunft. So wird das Finanzinstitut die Jahresprognose im August anheben. Diese wurde noch im April vorsichtig auf „leicht über 500 Millionen Euro“ taxiert. Diese Summe werde man jedoch bereits zum Halbjahr übertreffen. 2022 übertraf die Deka mit 984,8 Millionen Euro das Vorjahr deutlich.
Produkte für die Blockchain
Abseits der aktuellen Marktentwicklungen beschäftige sich auch die Deka derzeit intensiv mit neuen Technologien wie dem Einsatz der Blockchain, den Möglichkeiten des Metaverse und Chancen von Künstlicher Intelligenz, sowohl im Unternehmen wie auch im Fondsmanagement. So gibt es den klassischen Sparkassenbrief seit einigen Wochen auch als digitales Äquivalent auf der Blockchain.