George Soros: CDS sind tödliche Finanzwaffen
George Soros auf der Pressekonferenz in Berlin.
Quelle: DAS INVESTMENT.com
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Das Fondsmanagement hat er aufgegeben, das Bücherschreiben nicht: Bei der Vorstellung seines dritten Buchs gestern im Berlin wiederholte George Soros seine Ankündigung, demnächst eine Fortsetzung zu schreiben. Wann das Werk erscheinen soll, konnte der Hedgefonds-Star hingegen nicht sagen: Er wolle den Ausgang der Krise abwarten, und dieser sei jetzt noch ungewiss.
„Eine Union funktioniert nicht ohne Transferleistungen“
„Die Euro-Krise ist noch nicht vorbei“, erklärt Soros. Ganz im Gegenteil. Denn die fundamentalen Probleme seien nach wie vor nicht gelöst, das Wettbewerbsfähigkeits-Gefälle zwischen Ländern wie Deutschland und Südeuropa werde immer größer. Nur die Deutschen merken davon laut Soros nichts: Ihre Wirtschaft wächst, die Grundstückspreise steigen. Doch das werde sich bald ändern. Die Staatsschuldenkrise werde in eine Deflationsspirale münden, die ausnahmslos alle Euro-Länder mitreißen würde.
Um dies zu verhindern, fordert Soros von Deutschland mehr Hilfsbereitschaft ihren südeuropäischen Nachbarn gegenüber. „Eine Union funktioniert nicht ohne Transferleistungen“, erklärt der Finanzexperte. Hilfeleistungen reicherer Regionen an die ärmeren Nachbarn seien der Normalfall, sagt er und führt als Beispiel Italien an, wo der Süden vom Norden massiv unterstützt wird.
„Europa steuert auf eine Tragödie historischen Ausmaßes zu“
Der Versuch, die Kreditbedingungen zu verschärfen und anderen Ländern so mehr Haushaltsdisziplin aufzuzwingen, werde hingegen in einer Katastrophe enden. „Europa steuert auf eine Tragödie historischen Ausmaßes zu“.
„Ich glaube, die deutsche Bevölkerung wünscht sich eine erfolgreiche europäische Währungsunion“, erklärt Soros. Vorwürfe, dass das eher sein Wunsch ist und er ein Eigeninteresse an der Euro-Rettung hat, weist Soros indes zurück. „Ich habe mich aus der Verwaltung des Familienvermögens zurückgezogen“, sagt er. Außerdem besitze Soros Fund Management keine nennenswerten Euro-Positionen.
Lebensversicherungen für Fremde verleiten zum Mord
Auch beim Thema Spekulation spricht der wohl berühmteste Spekulant der Welt Klartext. „Finanzmärkte müssen reguliert werden“, sagt er.
Ein Regulierungsvorschlag: CDS-Verbot für alle, „die nichts zu versichern haben“. Denn die Credit Default Swaps, die ursprünglich zur Absicherung gegen den Ausfall von Staatsanleihen konzipiert wurden, werden laut Soros nun überwiegend zweckentfremdet eingesetzt. Damit entwickeln sie sich zu tödlichen Finanzwaffen, erklärt der Großinvestor und vergleich CDS auf Staatsanleihen, die man gar nicht im Depot hat, mit Lebensversicherungen. Würde man fremdes Leben versichern und sich selbst als Begünstigter einsetzen können, könnte das manche Menschen zum Mord verleiten.
„Eine Union funktioniert nicht ohne Transferleistungen“
„Die Euro-Krise ist noch nicht vorbei“, erklärt Soros. Ganz im Gegenteil. Denn die fundamentalen Probleme seien nach wie vor nicht gelöst, das Wettbewerbsfähigkeits-Gefälle zwischen Ländern wie Deutschland und Südeuropa werde immer größer. Nur die Deutschen merken davon laut Soros nichts: Ihre Wirtschaft wächst, die Grundstückspreise steigen. Doch das werde sich bald ändern. Die Staatsschuldenkrise werde in eine Deflationsspirale münden, die ausnahmslos alle Euro-Länder mitreißen würde.
Um dies zu verhindern, fordert Soros von Deutschland mehr Hilfsbereitschaft ihren südeuropäischen Nachbarn gegenüber. „Eine Union funktioniert nicht ohne Transferleistungen“, erklärt der Finanzexperte. Hilfeleistungen reicherer Regionen an die ärmeren Nachbarn seien der Normalfall, sagt er und führt als Beispiel Italien an, wo der Süden vom Norden massiv unterstützt wird.
„Europa steuert auf eine Tragödie historischen Ausmaßes zu“
Der Versuch, die Kreditbedingungen zu verschärfen und anderen Ländern so mehr Haushaltsdisziplin aufzuzwingen, werde hingegen in einer Katastrophe enden. „Europa steuert auf eine Tragödie historischen Ausmaßes zu“.
„Ich glaube, die deutsche Bevölkerung wünscht sich eine erfolgreiche europäische Währungsunion“, erklärt Soros. Vorwürfe, dass das eher sein Wunsch ist und er ein Eigeninteresse an der Euro-Rettung hat, weist Soros indes zurück. „Ich habe mich aus der Verwaltung des Familienvermögens zurückgezogen“, sagt er. Außerdem besitze Soros Fund Management keine nennenswerten Euro-Positionen.
Lebensversicherungen für Fremde verleiten zum Mord
Auch beim Thema Spekulation spricht der wohl berühmteste Spekulant der Welt Klartext. „Finanzmärkte müssen reguliert werden“, sagt er.
Ein Regulierungsvorschlag: CDS-Verbot für alle, „die nichts zu versichern haben“. Denn die Credit Default Swaps, die ursprünglich zur Absicherung gegen den Ausfall von Staatsanleihen konzipiert wurden, werden laut Soros nun überwiegend zweckentfremdet eingesetzt. Damit entwickeln sie sich zu tödlichen Finanzwaffen, erklärt der Großinvestor und vergleich CDS auf Staatsanleihen, die man gar nicht im Depot hat, mit Lebensversicherungen. Würde man fremdes Leben versichern und sich selbst als Begünstigter einsetzen können, könnte das manche Menschen zum Mord verleiten.
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