Geplatzter MEG-Deal: „Keinerlei Risiken für die Aragon“
DAS INVESTMENT.com: Und Sie sehen dort Größenvorteile?
Grabmaier: Aragon und unsere Tochtergesellschaften haben aufgrund des Schwerpunkts auf dem Fondsgeschäft diese Probleme nicht und können stabil linearer wachsen. Dafür „atmet“ der Umsatz aber auch mit dem Kapitalmarkt, womit der Umsatz in guten Börsenphasen mit einem Nachlauf von 6 Monaten sehr stark steigt, in schlechten Kapitalmarktphasen wie 2008/2009 dann aber auch nachgibt. Je nach Börsenphase hat man dann gegenüber Versicherungspools die Nase vorn oder nicht. Aber um nochmals auf das Thema PKV zurückzukommen: Wir mögen das Geschäft und sehen es als sinnvolle Ergänzung unseres Produktspektrums an. Ein weiterer Ausbau ist daher durchaus denkbar.
DAS INVESTMENT.com: Müssen Sie durch den MEG-Deal nicht mit einem Image-Einbruch in der Branche rechnen?
Grabmaier: Absolut nicht. Wir haben mit allem Engagement und Herzblut versucht, ein Unternehmen, das kurz vor dem Abgrund stand, und dessen 700 Arbeitsplätze zu retten. Wir haben dafür innerhalb der MEG AG, von den Produktgesellschaften und auch vom Markt sehr viel Zuspruch erhalten. Die Fehler wurden weit vor unserer Zeit gemacht. Die Vermittler, deren Gesellschaften wir aus ähnlichen Situationen erworben haben, wissen dies und bleiben uns auch deshalb treu. Wir haben uns unter den Käufern von Vertriebsgesellschaften einen hervorragenden Namen im Markt gemacht, daran ändert auch die MEG-Transaktion nichts. Trotz oder gerade wegen der MEG-Story haben allein in der letzten Woche drei Gesellschaften bei uns angeklopft.
DAS INVESTMENT.com: Im Finanzvertrieb gibt es viele Beispiele von Übernahmen, die mit großen Problemen aufgrund der unterschiedlichen Unternehmenskulturen kämpfen. Was tun Sie, um die erworbenen Unternehmen und deren Berater zu integrieren?
Grabmaier: Die übernommenen Marken erhalten wir jeweils eigenständig mit ihrem Geschäftsmodell, ihrer Marke und Strategie. Im Poolmodell Jung, DMS & Cie. beispielsweise sprechen wir „Maklersprache“ und im Versicherungsvertrieb Compexx „Vertriebssprache“. So findet sich der einzelne Partner, den wir stets im Fokus haben, auch nach einer Übernahme zurecht. Alles was der Vermittler als unser Primär-Kunde sieht, bleibt in seinem Sinne diversifiziert und kundengerecht. Gleichzeitig haben wir den Vorteil, die Synergiepotenziale bei Einkauf, Strategie und IT zu heben.
DAS INVESTMENT.com: Was erwarten Sie bei JDC und Aragon für das Jahr 2009 für ein Ergebnis?
Grabmaier: Wir liegen beim Versicherungsgeschäft der JDC etwa 50 Prozent im Plus im Vergleich zum Vorjahr. Im Krankenversicherungsbereich wird die Aragon bei etwa einer Million Euro Monatsbeiträge auslaufen. Im Lebensversicherungsbereich erwarten wir etwa 500 Millionen Euro. Das Plus im Versicherungsbereich genügt allerdings nicht, um den Rückgang im Fondsgeschäft auszugleichen, dort war unsere Basis bekanntlich viel größer, und vor allem der Absatz geschlossener Fonds hat in 2009 stark gelitten. Bei den Gesamtprovisionserlösen für 2009 erwarten wir einen Rückgang, wir werden jedoch erneut weit über eine Milliarde Euro absetzen. Ab 2010 rechnen wir aufgrund der Börsenerholung und bereits getätigter Akquisitionen wieder mit einem starken Umsatzplus. Unser Ziel ist nach wei vor, mit organischem und akquisitorischen Wachstum zum Marktführer der unabhängigen Vertriebe zu werden.
(Alle Bilder: Bernd Hegert) Lesen Sie das komplette Interview mit Sebastian Grabmaier in der nächsten Ausgabe von DAS INVESTMENT. Die kommende Ausgabe 12/2009 erscheint am 19. November 2009.
Grabmaier: Aragon und unsere Tochtergesellschaften haben aufgrund des Schwerpunkts auf dem Fondsgeschäft diese Probleme nicht und können stabil linearer wachsen. Dafür „atmet“ der Umsatz aber auch mit dem Kapitalmarkt, womit der Umsatz in guten Börsenphasen mit einem Nachlauf von 6 Monaten sehr stark steigt, in schlechten Kapitalmarktphasen wie 2008/2009 dann aber auch nachgibt. Je nach Börsenphase hat man dann gegenüber Versicherungspools die Nase vorn oder nicht. Aber um nochmals auf das Thema PKV zurückzukommen: Wir mögen das Geschäft und sehen es als sinnvolle Ergänzung unseres Produktspektrums an. Ein weiterer Ausbau ist daher durchaus denkbar.
DAS INVESTMENT.com: Müssen Sie durch den MEG-Deal nicht mit einem Image-Einbruch in der Branche rechnen?
Grabmaier: Absolut nicht. Wir haben mit allem Engagement und Herzblut versucht, ein Unternehmen, das kurz vor dem Abgrund stand, und dessen 700 Arbeitsplätze zu retten. Wir haben dafür innerhalb der MEG AG, von den Produktgesellschaften und auch vom Markt sehr viel Zuspruch erhalten. Die Fehler wurden weit vor unserer Zeit gemacht. Die Vermittler, deren Gesellschaften wir aus ähnlichen Situationen erworben haben, wissen dies und bleiben uns auch deshalb treu. Wir haben uns unter den Käufern von Vertriebsgesellschaften einen hervorragenden Namen im Markt gemacht, daran ändert auch die MEG-Transaktion nichts. Trotz oder gerade wegen der MEG-Story haben allein in der letzten Woche drei Gesellschaften bei uns angeklopft.
DAS INVESTMENT.com: Im Finanzvertrieb gibt es viele Beispiele von Übernahmen, die mit großen Problemen aufgrund der unterschiedlichen Unternehmenskulturen kämpfen. Was tun Sie, um die erworbenen Unternehmen und deren Berater zu integrieren?
Grabmaier: Die übernommenen Marken erhalten wir jeweils eigenständig mit ihrem Geschäftsmodell, ihrer Marke und Strategie. Im Poolmodell Jung, DMS & Cie. beispielsweise sprechen wir „Maklersprache“ und im Versicherungsvertrieb Compexx „Vertriebssprache“. So findet sich der einzelne Partner, den wir stets im Fokus haben, auch nach einer Übernahme zurecht. Alles was der Vermittler als unser Primär-Kunde sieht, bleibt in seinem Sinne diversifiziert und kundengerecht. Gleichzeitig haben wir den Vorteil, die Synergiepotenziale bei Einkauf, Strategie und IT zu heben.
DAS INVESTMENT.com: Was erwarten Sie bei JDC und Aragon für das Jahr 2009 für ein Ergebnis?
Grabmaier: Wir liegen beim Versicherungsgeschäft der JDC etwa 50 Prozent im Plus im Vergleich zum Vorjahr. Im Krankenversicherungsbereich wird die Aragon bei etwa einer Million Euro Monatsbeiträge auslaufen. Im Lebensversicherungsbereich erwarten wir etwa 500 Millionen Euro. Das Plus im Versicherungsbereich genügt allerdings nicht, um den Rückgang im Fondsgeschäft auszugleichen, dort war unsere Basis bekanntlich viel größer, und vor allem der Absatz geschlossener Fonds hat in 2009 stark gelitten. Bei den Gesamtprovisionserlösen für 2009 erwarten wir einen Rückgang, wir werden jedoch erneut weit über eine Milliarde Euro absetzen. Ab 2010 rechnen wir aufgrund der Börsenerholung und bereits getätigter Akquisitionen wieder mit einem starken Umsatzplus. Unser Ziel ist nach wei vor, mit organischem und akquisitorischen Wachstum zum Marktführer der unabhängigen Vertriebe zu werden.
(Alle Bilder: Bernd Hegert) Lesen Sie das komplette Interview mit Sebastian Grabmaier in der nächsten Ausgabe von DAS INVESTMENT. Die kommende Ausgabe 12/2009 erscheint am 19. November 2009.
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