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Von in VersicherungenLesedauer: 4 Minuten
Symbolbild eines Konferenzraumes für den Vorstand. Auf dem Tisch steht "2025".
Zum zweiten Mal fragt DAS INVESTMENT in einer täglichen Serie Deutschlands Erstversicherer, mit welchen geschäftlichen Erwartungen und Plänen sie in das neue Jahr gehen. | Foto: Midjourney

Welche marktrelevanten Themen werden das Jahr 2025 besonders prägen und wie plant ihr Unternehmen darauf zu reagieren?

Rainer Reitzler: Gespannt sind wir auf den Ausgang der Bundestagswahl. Die neue Bundesregierung muss auf viele Fragen eine Antwort finden, für die die alte keine Kraft mehr hatte: Wie geht es mit der geförderten privaten Altersvorsorge weiter? Wie reagieren wir auf die stetig steigenden Kosten in der Kranken- und Pflegeversicherung? Als mittelständischer Versicherer nutzen wir verstärkt unsere Flexibilität und Schnelligkeit, um auf kurzfristige Marktchancen und politische Anforderungen zu reagieren. 

Auf welche Sparte beziehungsweise Geschäftsfeld fokussieren Sie sich besonders?

Reitzler: Im Fokus steht bei uns erstens das betriebliche Vorsorgemanagement, das in Zeiten anhaltenden Arbeits- und Fachkräftemangels eine ungebremste Dynamik erfährt. Unsere vollständig digitale betriebliche Krankenversicherung überzeugt durch zahlreiche Zusatzleistungen und stabile Prämien. Zweitens bauen wir unser Gewerbegeschäft im Bereich Sach-, Haft- und Unfallversicherung Schritt für Schritt aus. Aber natürlich werden wir drittens auch unser wichtiges Standbein in der Krankenzusatzversicherung mit Produkten wie „KlinikGesund“ nicht aus dem Fokus verlieren. 

Welche Produktentwicklungen planen Sie in diesem Jahr?

Reitzler: Zum Jahresstart haben wir unsere „Deutsche Handwerker Berufsunfähigkeitsversicherung“ bei den Bedingungen deutlich verbessert. Wir können für nahezu alle Berufe günstigere Prämien anbieten.
Außerdem werden wir bald eine runderneuerte Unfallversicherung mit leistungsstarken Single- und Familientarifen sowie einem attraktiven betrieblichen Angebot an den Markt bringen. 

An welchen Stellen wollen Sie ihr Unternehmen weiter digitalisieren und wo planen Sie den verstärkten Einsatz von KI?

Reitzler: Der Münchener Verein begreift die Digitalisierung als Chance, unsere Servicequalität stetig zu verbessern und gleichzeitig die Arbeitswelt unserer Mitarbeiterenden attraktiver zu gestalten. KI spielt dabei eine wichtige Rolle. Entlang der Wertschöpfungskette wird es zukünftig KI-basierte Systeme geben, um Betriebs- und Vertriebsprozesse weiter zu automatisieren. Dadurch gewinnen unsere Mitarbeiterenden wertvolle Zeit, die sie für die persönliche Beratung und Betreuung unserer Kunden nutzen können. 

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Welche konkreten Verbesserungen streben Sie in ihren Nachhaltigkeitsbemühungen an?

Reitzler: Der Münchener Verein hat 2024 eine Nachhaltigkeitsstrategie erarbeitet, die wir nun Punkt für Punkt abarbeiten. Dies beginnt bei der Inbetriebnahme einer PV-Anlage für die Versorgung unserer Direktionsgebäude, schließt die weitere Digitalisierung unserer Prozesse zur Papiervermeidung ein und hört beim weiteren Ausbau unseres Impact-Portfolios in der Kapitalanlage noch lange nicht auf. Im Einklang mit der Selbstverpflichtung des GDV wollen wir 2025 – auch unter Nutzung von Kompensationsmaßnahmen – CO₂-neutral wirtschaften.

Die Umsetzung welcher politischen und regulatorischen Ideen für die Versicherungsbranche würden Sie sich wünschen?

Reitzler: Wir bedauern heute alle, dass wir in der Rentenversicherung nicht schon vor 20 bis 30 Jahren stärker auf eine Kapitaldeckung gesetzt haben. In der Pflegeversicherung haben wir diese Zeit gerade noch, bevor die Demografie die Kosten in nie gesehene Höhen treiben wird. Deshalb unterstützen wir zum Beispiel die Forderungen nach einer stärkeren privaten, kapitalgedeckten Vorsorge – die Produkte dafür sind vorhanden und bewährt, werden aber wegen der Vorgaukelei von staatlicher Pflege-Vollkasko-Absicherung durch einige verantwortungslose, populistische Politiker branchenweit zu wenig nachgefragt. 

Welche Themen stehen in den Bereichen Standorte / Mitarbeiter / Unternehmenskultur 2025 im Vordergrund?

Reitzler: Unser entscheidender Fokus liegt darauf, exzellente Mitarbeitende zu gewinnen und langfristig zu binden. Dies soll durch ein starkes Employer Branding sowie individuelle Entwicklungsmöglichkeiten und Karrierepfade erreicht werden, die Mitarbeitende motivieren und deren Engagement stärken. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Ausbau der bereits guten Arbeitsbedingungen beim Münchener Verein. Dazu zählt die Erweiterung von Benefits, wie zum Beispiel die Einführung einer fakultativen betrieblichen Krankenversicherung, nicht nur für die Mitarbeitenden, sondern auch für Angehörige. Gleichzeitig werden unsere Arbeitszeitmodelle noch mehr flexibilisiert, um eine bessere Life-Work-Balance zu ermöglichen. Darüber stärken wir die „Wir-Kultur“, die unsere MV-Familie besonders prägt. Diese umfasst eine transparente Kommunikation, die Förderung eines starken Teamgeistes und den unternehmensweiten Zusammenhalt.

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