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Geschlossene Fonds: „Blindpools passen nicht zum Markenkern“

Alexander Betz
Alexander Betz
DAS INVESTMENT.com: Sie haben angekündigt, im neuen Jahr mit fünf neuen Fonds an den Markt zu kommen. Darunter ein Bulker: meinen Sie, dass sich Schiffsfonds nach den Finanzmarkt-Turbulenzen jetzt wieder unproblematisch platzieren lassen?

Alexander Betz: Wir sind Realisten. Ganz so rosig würde ich das nicht sehen. Für ausgewählte Schiffsprojekte bieten sich wieder gute Einstiegsmöglichkeiten, doch sind trotz aller erfreulichen Entwicklungen im Welthandel die Nachwirkungen der Wirtschaftskrise für eine ganze Reihe bestehender Schiffsfonds aber noch deutlich zu spüren. Das führt zu einer nachvollziehbaren Skepsis im Vertrieb und bei Anlegern. Darum: Ganz so schnell wie bei Immobilienfonds wird die Platzierung unseres Schiffsfonds wohl nicht laufen. Wir wollen aber mit dem neuen Angebot zur Vertrauensbildung beitragen und eine Initialzündung setzen.

DAS INVESTMENT.com:
Wie soll das funktionieren?

Betz: Das Thema Sicherheit muss noch viel ernster als früher genommen werden. Wir glauben, dass es kein einfaches „Weiter so“ bei Schiffsfonds geben darf. Schaut man auf die Platzierungszahlen, entfielen auf die Sparte im Jahr 2007 noch rund 3,5 Milliarden Euro Eigenkapital, Im laufenden Jahr kommt der Gesamtmarkt für Schiffe vielleicht auf insgesamt eine halbe Milliarde Euro Platzierungsvolumen …

DAS INVESTMENT.com:
… und ein großer Teil davon sind Eigenkapitalerhöhungen notleidender Fonds, die in der Regel keine Provision mit sich bringen.

Betz: Das ist richtig. Um im Schiffsbereich wieder Boden zu gewinnen, müssen wir vor allem die Sicherheitsorientierung bei den Anlegern berücksichtigen. Wir haben deshalb einige Aspekte von Immobilienfonds für die Fondskonzeption übernommen. So kalkulieren wir noch konservativer, haben die Gesamtweichkosten nahezu halbiert, bieten eine 10-jährige Festcharter und wollen das Eigenkapital in diesen ersten 10 Jahren komplett zurückgezahlt haben. Werft, Bank, Reederei und Emissionshaus machen hier gegenüber früher deutliche Abstriche.

DAS INVESTMENT.com:
Der Vertrieb aber nicht.

Betz: Wie gesagt, wir sind Realisten und dürfen die Stellschrauben nicht überdrehen. Wir liegen bei der Vertriebsvergütung außerdem leicht unter dem Marktschnitt.
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