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Geschlossene Immobilienfonds: 6 Prozent plus Schutz vor Inflation

Quelle: Fotolia
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Jeder zweite Deutsche ist laut Forsa-Umfrage mittlerweile der Meinung, dass Immobilien am besten vor Verlusten schützen (siehe Grafik). Das ist auch bei den Initiatoren angekommen: Laut dem Analysehaus Feri ist die Zahl neu aufgelegter Immobilienfonds im ersten Halbjahr 2009 größer als im Vorjahreszeitraum.

Insbesondere deutsche Objekte sind wieder en vogue. Hanno Weiß, Leiter des Immobilienbereichs bei Lloyd Fonds, dazu: „Anders als etwa in Großbritannien, den USA oder Spanien hat sich der hiesige Markt als stabil erwiesen und blieb von Preisstürzen verschont.“

Preise unter Herstellungskosten

Profi-Investoren können sogar Einkaufspreise unter den Herstellungskosten erzielen, so Wolfgang Dippold, Geschäftsführer beim Initiator Project: „Deutsche Immobilien sind vergleichsweise unterbewertet. Und der Wohnungsbau war schon vor der Krise rückläufig, was zur Verknappung von Wohnraum vor allem in westdeutschen Metropolen führt.“

Unlängst lancierte der Makler Engel & Völkers den Deutschen Wohnfonds 01, der unter anderem in Hamburg, Köln und Frankfurt investiert. Hamburg Trust bietet bereits den dritten Wohnimmobilienfonds der Domicilium-Reihe an, der 60 Millionen Euro in ein Projekt in Hamburg steckt. Und DWS hat mit dem Immobiliendienstleister Alt & Kelber den Fonds Access Wohnen aufgelegt, der Mehrfamilienhäuser in Ballungszentren erwirbt.

"Unsere Beziehungen zu regionalen Spezialisten bringen uns oft Objekte auf den Tisch, die noch nicht am Markt sind"

Die Project-Gruppe konzentriert sich auf Bestandskäufe und Projektentwicklungen in Berlin und Potsdam sowie im Nürnberger Raum, will demnächst aber auch in Hamburg starten. „Unsere Beziehungen zu regionalen Spezialisten bringen uns oft Objekte auf den Tisch, die noch nicht am Markt sind. Das wäre bei einer bundesweiten Strategie nicht möglich“, so Dippold.

„Wir definieren zudem attraktive Lagen innerhalb von Straßenzügen, gehen mit Scouts die Straßen ab, finden die entwicklungsfähigen Immobilien und erstellen Angebote.“

Derzeit hat Project Objekte für 30 Millionen Euro im Ankauf und weitere für 250 Millionen Euro in Prüfung. Angepeilt sind Zielfonds-Renditen oberhalb von 17 Prozent jährlich, wovon laut Prospekt zwischen 10 und 12 Prozent beim Anleger ankommen sollen. Dippold: „Unsere bisher erzielten Objektrenditen haben diese Voraussetzungen erreicht.“

Projektentwicklungen stehen zwar nicht auf der Agenda, doch setzt auch Lloyd Fonds auf eine Nische: auf Budget-Design-Hotels in Innenstädten. Partner ist die Kette Motel One.

"Im Budget-Bereich erreichen wir mehr als 8 Prozent"

„Wir erwerben ausschließlich neue Immobilien mit Pachtverträgen ab 20 Jahren aufwärts“, so Weiß. Damit entfalle das Betreiberrisiko. 5-Sterne-Objekte meidet der Initiator: „Die Ankaufsrenditen liegen dort wegen der Ausstattungsund Personalkosten bei unter 4 Prozent. Im Budget-Bereich erreichen wir mehr als 8 Prozent und prognostizieren für Anleger Auszahlungen von 6 Prozent.“ Bereits bei 45 Prozent Auslastung arbeitet Motel One laut Weiß kostendeckend.

Das zunehmende Preisbewusstsein treibt nicht nur Low-Cost-Airlines Passagiere zu, auch die Budget-Anbieter in der Hotellerie sind bester Stimmung. Studien sehen im 1- und 2-Sterne-Bereich das Potenzial für mehr als 800 neue Häuser. In den deutschen Immobilien-Hochburgen scheint Wachstum also auch trotz der Wirtschaftskrise möglich – oder gerade ihretwegen. 

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