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Aktualisiert am 27.10.2010 - 17:33 UhrLesedauer: 4 Minuten

Geschlossene Immobilienfonds: „Ab 15 Jahren Laufzeit beginnt der Spaß erst richtig“

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DAS INVESTMENT.com: In mindestens einem Punkt sind aber auch Sie Traditionalist – ihr aktueller Fonds läuft bis 2034. Sind so lange Laufzeiten für Fonds noch angemessen? Feig: Aber ja, ganz klar. Wer langfristig zur Altersvorsorge über Ansparraten investiert, will sich in der Regel später ein regelmäßiges Zweiteinkommen ermöglichen. Da spielen kurze Laufzeiten in der Regel eine nachrangige Rolle. Und es kommt hinzu: Erst nach 15 Jahren Laufzeit beginnt bei unserer Bestandshalterphilosophie und der hohen Tilgung des Fremdkapitaldarlehens der Spaß bei Immobilienfonds erst richtig. DAS INVESTMENT.com: Und was würden Sie jemandem raten, der heute eine Million Euro im Lotto oder bei „Wer wird Millionär“ gewinnt? Feig: Ich würde als große Lösung das empfehlen, was unsere Ratenspar-Anleger im Kleinen praktizieren. Wer heute zum Beispiel in Bottrop oder Castrop-Rauxel einen Edeka-Markt für 2 Millionen Euro kauft, bekommt den für das 12,5-Fache der Jahresmiete. Das heißt, er kann mit einer Rendite von rund 8 Prozent rechnen. Zudem bekommt er heute einen sehr attraktiven Hypothekenzins. Wenn er dann noch eine Tilgung von 6 Prozent wählt, hat er nach 15 Jahren seine investierten 2 Millionen Euro komplett entschuldet. DAS INVESTMENT.com: Nun sind Einzelhandelsfonds nach Solarfonds der nächste Renner bei den Emissionshäusern. Wie sehen Sie die wachsende Konkurrenz? Feig: Ich freue mich, dass unsere schon seit langer Zeit verfolgte Investmentstrategie jetzt auch bei anderen Marktteilnehmern verfängt. Ist die Einzelhandelsimmobilie von der Lage her attraktiv und verfügt sie über einen bonitätsstarken Mieter, bekommen Anleger eine Top-Investition, die zudem Ruhe in ihr Depot bringt. Es ist zu vermuten, dass durch den Konkurrenzdruck die Preise irgendwann steigen werden – noch merken wir nichts davon. DAS INVESTMENT.com: Meinen Sie nicht, dass die Akquisition geeigneter Objekte schwieriger werden könnte? Feig: Darüber mache ich mir wenig Sorgen, wir bringen zwei Jahrzehnte Reputationsvorsprung mit. Das heißt auch, dass wir binnen 24 Stunden für ein Objekt von der Hypovereinsbank, die mit uns ebenfalls seit 20 Jahren zusammenarbeitet, eine Finanzierungszusage haben. DAS INVESTMENT.com: Wären Sie für die geplante Regulierung der Emissionshäuser gerüstet? Feig: Wir haben uns schon zu den Zeiten, als die Mifid-Diskussion begann, entsprechend aufgestellt und uns 2007 zur Aktiengesellschaft gewandelt. Wir sind Vermögensverwalter nach Paragraf 32 Kreditwesengesetz und könnten uns, wenn nötig, binnen vier Wochen zur Privatbank mit entsprechendem Haftungsdach wandeln. DAS INVESTMENT.com: Sollte das alles so kommen – was wäre die Konsequenz für die Branche? Feig: Auf jeden Fall stünde zunächst ein massiver Markteinbruch ins Haus. Das gilt für Initiatoren wie Vertriebe gleichermaßen. 95 Prozent der Berater haben keine Paragraf-32-Zulassung. Die müssten sich dann unter ein Haftungsdach begeben, und das wäre dann ein erheblicher Rückschlag für den unabhängigen Vertrieb. Wollen wir nicht hoffen, dass dies Realität wird.
 

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