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Aktualisiert am 27.09.2022 - 12:00 Uhrin Private Krankenversicherung (PKV)Lesedauer: 6 Minuten

Gesetzliche Krankenversicherung Schwacher Leistungskatalog kommt Vermittlern zugute

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Lücken in Gesundheitsvorsorge

In die Karten der Versicherer spielten dabei auch die Erfahrungen, die viele Menschen hierzulande während der Covid-19-Pandemie sammelten: „Corona hat unseren Blick auf die lückenhafte Gesundheitsvorsorge hierzulande geschärft.“ Für Krankenzusatzversicherungen interessieren sich daher laut Studien zur Marktforschung heute 40 Prozent mehr Menschen als vor der Pandemie. 30 Prozent davon streben auch einen Vertragsabschluss an – sei es nun über den Direkt- und Ausschließlichkeitsvertrieb der Gothaer oder über einen Makler.

Andererseits spüre man seit Kurzem aber auch vereinzelt Gegenwind durch die steigenden Preise im Alltag. „Welchen konkreten Einfluss die hohen Inflationsraten bei einem Kunden haben, hängt davon ab, wie weit sein Kaufinteresse fortgeschritten ist. Manche Menschen könnten den Vertragsabschluss jetzt aufschieben.“ Das sollten Kunden allerdings nicht zu lange tun, denn nur wer in jungen Jahren eine Krankenzusatzversicherung abschließt, zahle noch relativ geringe Beiträge.

Frauen oft gesundheitsbewusster

Bislang seien unter 39-Jährige aber erst selten zusatzversichert, denn junge Menschen hätten oft andere Prioritäten als ihre Gesundheit. „Doch spätestens ab dem 40. Geburtstag setzen häufig die ersten Wehwehchen ein. Und erst bei Problemen mit den Zähnen wird vielen Menschen klar, wie hoch eigentlich die Kosten beim Zahnarzt ausfallen können.“ Außerdem deuten die Umfrageergebnisse auf einen nicht gerade kleinen Unterschied zwischen den Geschlechtern hin: „Frauen leben deutlich gesundheitsbewusster“, sagt Eichelberg.

„Das zeigen unsere Studienergebnisse zu gesunder Ernährung, ausreichenden Schlafzeiten oder präventiven Untersuchungen.“ Außerdem spiegele eine hohe Nachfrage im Geschäftsbereich Zahnmedizin den per Social Media angefachten Druck zur physischen Selbstoptimierung wider: „Wir bemerken als Krankenversicherer ein ausgeprägteres Schönheitsbewusstsein, wozu ein attraktives Lächeln gehört. Viele Leute sind bereit, dafür etwas zu tun. Das sehen wir besonders deutlich in unseren Tarifen, die zum Beispiel auch für Bleaching aufkommen.“

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Außerdem verzeichnet die PKV-Branche eine hohe Nachfrage von Firmenkunden: Inzwischen übernehmen rund 18.200 Unternehmen für ihre Mitarbeiter die Beiträge zu einer betrieblichen Kranken- oder Pflegeversicherung. Das sind 39 Prozent mehr als Ende 2020, und die Zahl der Versicherten stieg seitdem sogar um 54 Prozent auf nun 1,6 Millionen. 

Betriebe bieten Kranken-Policen

Ein besonders großes Interesse der Arbeitgeber sieht Gothaer-Managerin Eichelberg einerseits bei Tarifen, die sogenannte Hochkostenfälle absichern: Mit spezielen Zahnersatztarifen zum Beispiel kann der Versicherte seinen Eigenanteil drücken, der für hochwertige Implantate und Ähnliches schnell auf einen vierstelligen Eurobetrag klettert.

„Andererseits sind Budgettarife sehr beliebt.“ Denn mit ihnen würden die finanziellen Vorteile der vom Chef bezahlten Police sofort erlebbar – beispielsweise beim Brillenkauf oder bei Reiseschutzimpfungen, die nicht zu den Kassenleistungen gehören.

Beim neuen Budgettarif des Mitbewerbers R+V zum Beispiel steht jedem der ohne Gesundheitsprüfung aufgenommenen Arbeitnehmer ein jährliches Budget von 300, 600 oder 900 Euro zur Verfügung. Er kann diese Summe also nach seinen eigenen Wünschen für unterschiedliche Gesundheitsleistungen verwenden. Dazu zählen unter anderem Sehhilfen, Impfungen oder Vorsorgeuntersuchungen.

Der genossenschaftliche Versicherer übernimmt dabei auch Kosten für mögliche Vorerkrankungen und laufende Versicherungsfälle. In der Praxis wählen viele Firmen ein Kombimodell aus Budgettarif und Hochkosten-Bausteinen. Eine weitere Besonderheit hat die Gothaer daneben mit einem neuen XL-Tarif für Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern entwickelt, der im September auf den deutschen Markt kommen soll.

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