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Gespräch über die Zukunft „In jedem Elektroauto stecken Chips von Infineon“

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Die Strombranche braucht auch riesige Akkus, um Überschüsse speichern zu können. Ein Fall für Sie?

Bosquet: Noch nicht. Aber es wird viel geforscht, und ich bin sicher, dass das in fünf Jahren ein großes Thema wird. Heute haben wir mit Umicore ein Unternehmen im Fonds, das Kathoden herstellt. Die braucht man für Akkus. So ein Unternehmen mit diesem Wissen und diesen Kapazitäten finden Sie übrigens in ganz Amerika nicht.

Haben Sie noch weitere Beispiele aus Ihrem Portfolio?

Bosquet: Wir mögen Neste Oyj aus Finnland. Das Unternehmen hat sich auf Bio-Kraftstoffe spezialisiert und eine komplette Infrastruktur dafür neu aufgebaut. Dadurch hat es einen Kostenvorteil zur Konkurrenz, die vielleicht nur ihre Raffinerien von Erdöl in Richtung Bio umgebaut hat.

Bio-Sprit ist umstritten, weil er nicht sehr effizient ist und Anbauflächen blockiert.

Bosquet: Es wird aber wahrscheinlich nicht ohne gehen. Außerdem nutzt Neste Oyj nicht nur Raps und Mais, sondern auch Pflanzenreste, wie sie in jedem Haushalt anfallen. In eine ähnliche Richtung geht das norwegische Unternehmen Tomra. Es stellt Leergutautomaten her und sammelt auch anderweitig Plastik wieder ein, damit man es wiederverwenden kann. Das hat Zukunft.

Viel Skandinavien, das verwundert nicht. Wo ist Deutschland?

Bosquet: Ich erwähnte bereits Infineon, das auf seinem Gebiet ein echter Champion ist. Ansonsten ist es schwierig, an der Börse deutsche Spezialisten für Umweltschutz und nachhaltige Wirtschaft zu finden. Die meisten sind kleinere Unternehmen, die nicht gehandelt werden. Deshalb haben wir auch eine Position in der Capital Group, die sich über Private Equity an interessanten Unternehmen direkt beteiligt.

Über den Interviewten:
Koen Bosquet ist Co-Fondsmanager unter anderem für den DPAM Equities Euroland (ISIN: BE0058181786) und den DPAM Equities Europe (BE0058178758). Er arbeitet seit 2014 bei Degroof Petercam. Davor war er Portfoliomanager für europäische Aktien bei Candriam.

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