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Greg Abel: 11 Fakten über den Nachfolger von Warren Buffett

Greg Abel steht vor der wohl größten Herausforderung seiner Karriere: Er wird Warren Buffett als Chef von Berkshire Hathaway ablösen – einem der wertvollsten Konzerne der Welt (lesen Sie hier mehr über den Aufstieg von Berkshire Hathaway). Der 62-jährige Kanadier wurde von Buffett persönlich als Nachfolger ausgewählt und soll Ende 2025 das Ruder übernehmen. Doch wer ist der Mann, der in die Fußstapfen einer Investmentlegende tritt? Hier sind elf spannende Fakten über den künftigen Chef des Milliardenkonzerns.
1. Von bescheidenen Anfängen zum Milliardär
Greg Abel wurde am 1. Juni 1962 in Edmonton, Alberta, Kanada, geboren und wuchs in einer Arbeiterfamilie auf. Seine Eltern legten großen Wert auf Bildung als Grundlage für eine bessere Zukunft. In seiner Kindheit nahm Abel diverse Gelegenheitsjobs an, sammelte Pfandflaschen und befüllte Feuerlöscher. Diese frühen Erfahrungen prägten seine Arbeitsmoral. Heute wird sein Vermögen auf mehr als eine Milliarde US-Dollar geschätzt.
2. Ein Eishockey-Gen liegt in der Familie
Sport spielte in Abels Jugend eine zentrale Rolle. Er war begeisterter Eishockey- und Football-Spieler. Sein Onkel Sid Abel war sogar eine Eishockey-Legende und wurde in die Hockey Hall of Fame aufgenommen. Diese sportliche Prägung beeinflusste vermutlich auch sein Verständnis von Teamwork. Bis heute ist Greg Abel dem Eishockey treu geblieben und hat sogar eine lokale Eishalle finanziert.
3. Vom Wirtschaftsprüfer zum Energiemanager
Nach seinem Abschluss in Rechnungswesen an der University of Alberta (1984) begann Abel seine Karriere bei Pricewaterhouse Coopers, zunächst in Edmonton und später in San Francisco. 1992 wechselte er zu Cal Energy, einem Unternehmen für geothermische Energie, wo er schnell aufstieg. Sein Weg zu Berkshire Hathaway begann 1999, als Cal Energy Mid American Energy übernahm und Berkshire eine Mehrheitsbeteiligung an dem fusionierten Unternehmen erwarb.
4. Der „Energieriese“ von Berkshire Hathaway
Abel leistete Pionierarbeit für Berkshire im Energiesektor. Als Chef von Berkshire Hathaway Energy seit 2008 war er maßgeblich für die Expansion des Unternehmens verantwortlich. Unter seiner Führung wurden wichtige Akquisitionen wie Pacifi Corp und NV Energy durchgeführt. Erwähnenswert ist auch sein Engagement für erneuerbare Energien – unter seiner Leitung investierte BHE über 30 Milliarden US-Dollar in diesen Bereich und wurde zum größten Windenergieproduzenten der USA.
5. Der 870-Millionen-Dollar-Deal
Im Jahr 2022 verkaufte Abel seine 1-prozentige Beteiligung an Berkshire Hathaway Energy für 870 Millionen US-Dollar zurück an das Unternehmen. Diese Transaktion verdeutlicht nicht nur den enormen Wert, den er aufgebaut hat, sondern auch die beeindruckende Größe des Energiezweigs innerhalb des Berkshire-Konglomerats.
6. Buffetts Ritterschlag
Warren Buffett hat Abel wiederholt öffentlich gelobt. Ein bemerkenswertes Zitat stammt aus dem Jahr 2021: „Greg wird erfolgreicher sein als ich, und wenn ich etwas anderes sagen würde, würde meine Nase wachsen.“ Auch hob Buffett Abels außergewöhnliche Arbeitsmoral hervor: „Irgendwie hat sein Tag mehr als 24 Stunden, wenn man bedenkt, was er alles schafft.“
7. Der pragmatische Macher
Im Gegensatz zu Buffetts eher zurückhaltendem Management-Ansatz gilt Abel als direkt und handlungsorientiert. Buffett selbst beschrieb den Unterschied: „Wenn man reich ist und 20 Kinder hat, dann ist es ganz normal, dass einige einen natürlichen Ehrgeiz entwickeln und andere nur so im Strom mitschwimmen. Wir haben viel Geld und viele Kinder, wenn man so will, und einige befinden sich im Leerlauf. Greg ist bereit, das zu ändern.“
8. Der detailversessene Zahlenmensch
Abel ist bekannt dafür, Finanzkennzahlen akribisch zu prüfen und ein tiefes Verständnis für die Funktionsweise jedes Unternehmens zu entwickeln. Diese Detailversessenheit und sein Geschäftssinn haben ihn zu einem erfolgreichen Dealmaker gemacht. Als Chef von Berkshire Hathaway Energy hat er bei wichtigen Übernahmen wie Pacifi Corp (2005) und NV Energy (2013) jeden Aspekt der Geschäftsmodelle persönlich analysiert und die Verhandlungen selbst geführt, statt sie an Investmentbanker zu delegieren. Damit hat er sich eine beeindruckende Erfolgsbilanz aufgebaut – eine Fähigkeit, die für die zukünftige Entwicklung von Berkshire Hathaway entscheidend sein wird.
9. Der bodenständige Milliardär
Trotz seines enormen Vermögens führt Abel ein unauffälliges Leben in Des Moines, Iowa. Er wird als „500 Prozent freundlich“ beschrieben und ist für seinen Humor und seine Fähigkeit bekannt, auf persönlicher Ebene mit Menschen in Kontakt zu treten. In seiner Freizeit engagierte er sich als Coach für die Sportteams seines Sohnes – ein weiteres Zeichen seiner bodenständigen Persönlichkeit, die Buffetts eigener Bescheidenheit ähnelt.
10. Das Führungs-Quartett
Abel wird Berkshire Hathaway nicht allein führen. Er wird mit drei anderen Topmanagern zusammenarbeiten: Die Investmentmanager Ted Weschler und Todd Combs sollen Buffetts Aktienportfolio verwalten, während Ajit Jain die Versicherungssparte leitet. Diese Führungsstruktur soll die Kontinuität des Unternehmens sichern. Zudem soll Buffetts ältester Sohn Howard eines Tages den Verwaltungsrat leiten, um die Unternehmenskultur zu bewahren.
11. Die Zukunftsvision für Berkshire
Abel hat sich verpflichtet, die dezentrale Kultur, die Unabhängigkeit und die langfristigen Investitionsstrategien von Berkshire beizubehalten. Auf der Jahreshauptversammlung 2025 betonte er: „Berkshires starke Bilanz aufrechtzuerhalten wird auch weiterhin eine Priorität bleiben. Dies ist ein strategisches Asset. Wir werden den Erfolg von Berkshire nicht von Banken oder von anderen Parteien abhängig machen.“ Mit diesen Worten unterstreicht er sein Bekenntnis zur finanziellen Unabhängigkeit des Konzerns – ein Markenzeichen von Buffetts Führungsstil.
Greg Abel steht vor der enormen Herausforderung, ein Unternehmen zu führen, das seit sechs Jahrzehnten von einer der größten Investmentlegenden geprägt wurde. Sein operativer Hintergrund, sein Verständnis für die Unternehmenskultur und seine bewiesene Führungsstärke geben Anlass zu Optimismus. Wie Apple-Chef Tim Cook treffend bemerkte: „Es steht außer Frage, dass Warren Berkshire bei Greg in sehr guten Händen hinterlässt.“
Quellen für den Artikel:
Reuters, Wall Street Journal, Fortune, Wikipedia, Morningstar, CBS News