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Healthcare-Aktien Innovationen am Gesundheitsmarkt sorgen für Anlagechancen

Erkältungen verlieren ihren Schrecken
Erkältungen verlieren ihren Schrecken: Eine Reihe von neuen mRNA-Therapien, die auf Grippe, Hirntumore, HIV und Hepatitis abzielen, befinden sich in der Spätphase der klinischen Prüfung. | Foto: Imago Images / Shotshop

Im Gesundheitssektor bietet sich nach wie vor eine Fülle attraktiver wachstumsorientierter Anlagechancen. Das hat zum einen mit der relativ konjunkturunempfindlichen Nachfrage zu tun. Zum anderen aber auch mit den vielen Innovationen in den Bereichen Genomik, Immunologie und Neurologie, die sich in der Spätphase der klinischen Prüfung befinden beziehungsweise kurz vor der Zulassung stehen. In den USA sind die Gesundheitsausgaben in den vergangenen 50 Jahren laut US-Verkehrsministerium bis auf ein Jahr immer gestiegen. Dies unterstreicht ihre geringe Konjunkturabhängigkeit. Innovative Gesundheitsfirmen hatten 2022 aufgrund ihrer niedrigen Rentabilität einen schweren Stand. Allerdings könnte der Markt ihr Potenzial für bahnbrechende Entwicklungen in den nächsten zwölf bis 24 Monaten unterschätzen.

 

Genomik

2022 wurden doppelt so viele Gentherapien, die krankheitsrelevante Gene ersetzen, zugelassen. Neue Medikamente für seltene Krankheiten könnten, nach bisherigen Erfahrungen zu schließen, sofort beträchtliche Umsätze generieren. Eine vor wenigen Jahren zugelassene Gentherapie zur Behandlung der spinalen Muskelatrophie (SMA), einer seltenen Erbkrankheit, schlug hohe Wellen, da sie sich als hoch wirksam erwiesen hat. Allein 2021, nur zwei Jahre nach der Zulassung dieser Therapie, wurde mit ihr ein Umsatz von 1,4 Milliarden US-Dollar erzielt, so das US-Verkehrsministerium. Darüber hinaus deutet die Entwicklung bei den Neuzulassungen auf ein günstiges regulatorisches Umfeld hin, sodass die Zahl der neu auf den Markt kommenden Therapien hochschnellen könnte. Zur Behandlung von Hämophilie beispielsweise befinden sich zwei Therapieansätze in der Prüfung, und bei mindestens neun weiteren ist nach Angaben des US-Senats in Kürze mit einem Antrag auf Zulassung zu rechnen.

Grafik 1: Eine Reihe von Gentherapien scheint kurz vor der Zulassung

BlackRock 2023 Thematic outlook: Rethink growth, November 2022. Das Balkendiagramm zeigt die Zahl der pro Jahr abgeschlossenen Phasen der klinischen Prüfung von Adeno-Assoziat-Virus (AAV)-Gentherapien. Die Grafik zeigt, dass die Zahl der abgeschlossenen Studienphasen in den letzten Jahren zugenommen hat.

mRNA-Therapien

Im Bereich der mRNA-Therapien (Boten-RNA), die unser Immunsystem stimulieren, befinden sich diverse neue Behandlungsansätze, die auf Grippe, Hirntumore, HIV und Hepatitis abzielen, in der Spätphase der klinischen Prüfung. Bei einem mRNA-basierten Grippeimpfstoff, bei dem im Juni mit Phase-3-Studien begonnen wurde, ist eine beschleunigte Zulassung wahrscheinlich. Das Vakzin könnte einen 10-Milliarden-US-Dollar-Markt auf den Kopf stellen und der saisonalen Grippe, wie wir sie kennen, den Schrecken nehmen, blickt das U.S. Center for Medicare & Medicaid Services voraus.

Grafik 2: Genbasierte Medikamente erzielten nach der ersten Zulassungswelle rasante Umsatzzuwächse – nach jahrzehntelanger Forschung und Entwicklung

Quelle: 2023 Thematic outlook: Rethink growth, November 2023. Das Balkendiagramm zeigt die weltweiten Umsätze mit RNA- und Gentherapien in Milliarden US-Dollar (ohne COVID-19-Vakzine). Die Grafik zeigt das rasante Wachstum des Marktes für gentechnisch hergestellte Arzneimittel zwischen 2017 und 2021.

Immunologie

Adoptive Zelltherapien

Adoptive Zelltherapien (ACT) bekämpfen Krankheiten mit Hilfe manipulierter Immunzellen. CAR-T-Zelltherapien, eine Art von ACT, erweisen sich als wirksames Mittel in der Krebsbehandlung. 2022 wurde eine neue CAR-T-Therapie zugelassen, womit sich deren Zahl auf sechs erhöht. Zwei frühere Zulassungen erhielten grünes Licht als Zweitlinientherapie in der Krebsbehandlung, wie das Fachblatt Prime Therapeutics berichtet. Die zugelassenen CAR-T-Zelltherapien könnten 2023 einen Umsatz von 2,3 Milliarden US-Dollar erzielen, 32 Prozent mehr als 2021, erwarten die Branchenplattformen Fierce Pharma und Research & Markets. Inzwischen investieren viele große Pharmaunternehmen massiv in die Entwicklung eigener CAR-T-Plattformen. Das macht kleinere Unternehmen in diesem Bereich als Übernahmeziele oder für umsatzfördernde Kooperationen attraktiv.

Antikörper-Wirkstoff-Konjugate

Bei Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (ADC), bei denen Antikörper den programmierten Zelltod von Krebszellen auslösen, war die Nachfrage 2022 so hoch wie nie. Im Jahr zuvor waren drei neue ADC auf den Markt gebracht worden, womit sich die Zahl der zugelassenen Produkte auf zwölf erhöhte. Erin Xie, leitende Portfoliomanagerin des Health Sciences Teams von BlackRock, sieht weiteres Potenzial für diese innovativen Arzneimittel: „Zielgerichtete Antikörper-Wirkstoff-Konjugate unterbinden das Fortschreiten der Krebserkrankung, und zwar mit weniger unerwünschten Nebenwirkungen als herkömmliche Chemotherapien. Dieser Therapieansatz wurde für Brust- und Lungenkrebs entwickelt, kann aber auch bei einem viel breiteren Spektrum an Krebsarten zur Anwendung kommen.“ Antikörper-Wirkstoff-Konjugate könnten schon bald in der Erstlinientherapie eingesetzt werden, womit ihre Umsätze hochschnellen dürften. Für 2023 erwartet Fierce Pharma einen Umsatzanstieg um 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Neurowissenschaft

Die Neurologie wird erwartungsgemäß den vierten Platz auf der Ausgabenliste für Medikamente einnehmen und könnte bis 2026 ein Marktvolumen von 151 Milliarden US-Dollar erreichen. Neuro-Medikamente machen derzeit 10 Prozent der Arzneimittel aus, die sich in der Spätphase der klinischen Prüfung befinden, kalkuliert Research & Markets. Kürzlich wurden bahnbrechende Ergebnisse einer klinischen Phase-3-Studie für einen monoklonalen Antikörper zur Behandlung von Alzheimer veröffentlicht. Bereits im nächsten Jahr könnte diese Therapie die FDA-Zulassung erhalten, erwartet Grand View Research. Seit zwei Jahrzehnten ist kein vielversprechendes neues Alzheimer-Medikament mehr auf den Markt gekommen – diesem könnte also schneller Erfolg beschieden sein. Schon jetzt gibt es Belege, dass neurologische Erkrankungen künftig besser behandelt werden können und dass Antikörpertherapien dazu beitragen können, Erkrankungen, die bisher als nicht therapierbar galten, zu behandeln.

Grafik 3: Onkologie, Immunologie und Neurologie haben bei den Medikamentenausgaben der Zukunft die Nase vorn

Quelle: IQIVIA, „The Global Use of Medicines 2022: Outlook to 2026“, Dezember 2021. Gentechnisch hergestellte Arzneimittel kommen in den meisten Therapiebereichen zum Einsatz. Es kann nicht gewährleistet werden, dass diese Prognosen tatsächlich eintreten. 

Das Balkendiagramm zeigt die für 2026 erwarteten Ausgaben nach Therapiebereichen. Es macht deutlich, dass für Onkologie, Immunologie und Neurologie künftig deutlich höhere Ausgaben als für andere medizinische Bereiche erwartet werden.

Medizinische Durchbrüche öffnen die Tür zu einer individuellen, präventiven Medizin, die unseren Therapieansatz transformiert und positive Veränderungen im gesamten Gesundheitssystem mit sich bringt. Anleger, die sich im innovativen Gesundheitssektor engagieren möchten, können über ETFs gezielt in Unternehmen investieren, die den Großteil ihrer Umsätze mit entsprechenden Therapeutika und Technologien generieren.

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