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Ghana, Kenia und Nigeria: Banken entdecken Afrikas Millionäre

Das Afra-Einkaufszentrum in Khartoum, Sudan (Foto: Getty Images)
Das Afra-Einkaufszentrum in Khartoum, Sudan (Foto: Getty Images)
Citigroup und die Schweizer UBS haben sie bereits für sich entdeckt, nun zieht auch die britische Großbank Barclays nach. Es geht um die wachsende Zahl von Millionären in Afrika. 140.000 Afrikaner mit einem investierbaren Vermögen von mindestens einer Millionen US-Dollar gab es im Jahr 2012 laut einer Studie der Beratungsfirma Cap Gemini, ein Plus von 9,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

„Eine möglicherweise sehr aufregende Chance“

Nachdem sie bereits Erfahrungen in der Verwaltung von Vermögen in Südafrika gesammelt hat, hat die Barclays Africa Group jetzt acht afrikanische Projekte von Barclays übernommen. Die Barclays Africa Group gehört zu 62,3 Prozent der britischen Großbank. Die Chefin der afrikanischen Tochtergesellschaft, Maria Ramos, sprach in diesem Zusammenhang am 30. Juli in Johannesburg von einer „möglicherweise sehr aufregenden Chance“.

Rund 42 Prozent der Millionäre in Afrika und dem Mittleren Osten haben laut Cap-Gemini-Studie den Vermögensaufbau als oberstes Ziel. Dies sei ein größerer Anteil als in den Vereinigten Staaten, Europa oder Asien.

Vor allem Ghana und Nigeria gelten als Länder mit großem wirtschaftlichem Potential. So ist es nicht überraschend, dass Aliko Dangote, der reichste Mann Afrikas, seine gut 21 Milliarden US-Dollar in Nigeria verdient hat. Dangote ist Besitzer der größten afrikanischen Zementproduzenten. Alleine im vergangenen Jahr hat er dem Bloomberg Milliardärs Index zufolge sein Vermögen um 6,7 Milliarden US-Dollar gesteigert. Damit ist er auf Platz 31 der Liste der reichsten Menschen der Welt vorgerückt und hat den Facebook-Gründer Mark Zuckerberg mit seinen etwa 18 Milliarden US-Dollar überholt.

Afrikanischer Bulle

Auch der Internationale Währungsfonds sieht die Konjunktur der Staaten südlich der Sahara weiterhin auf einem Wachstumspfad. Nach schätzungsweise 5,1 Prozent in diesem Jahr erwartet die Organisation eine Wachstumsrate von 5,9 Prozent für 2014.

„Das Wachstum bedeutet, dass über den Kontinent verteilt neue Vermögen aufgebaut werden, beispielsweise in Ländern wie Nigeria, Kenia oder Ghana“, so Thabo Khojane, Direktor von Investec Asset Management in Kapstadt. Er glaube zwar nicht, dass Afrikas Probleme gelöst seien, aber der Trend gehe unzweifelhaft in die richtige Richtung. „Ich bin bullish für Afrika“, sagt er.

Das Potential in Afrika hätten sowohl lokale als auch internationale Vermögensverwalter entdeckt, erklärt Patrice Rassou, Research-Chef bei Sanlam Investment Management in Kapstadt. Sie alle nutzten diese Chance um ihre Gewinne aufzubessern, die durch immer schärfere regulatorische Vorschriften zusammenschmölzen.„Südafrikanische und globale Banken haben insgesamt einen schlechten Job in der Verwaltung großer Vermögen gemacht“, sagte Rassou in einem Interview mit Bloomberg. „Barclays Africa könnte hier neue Impulse setzen – sie haben die richtigen Produkte und die Nachfrage ist da.“

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