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Aktualisiert am 31.10.2010 - 18:39 Uhrin FinanzberatungLesedauer: 6 Minuten

Gipfelstürmer: Family Offices sind Gewinner der Krise

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Von den betreuten Vermögen im Untersuchungssample sind rund ein Zehntel kleiner als 300 Millionen Euro, rund ein Viertel zwischen einer und drei Milliarden Euro und ein weiteres Zehntel über drei Milliarden Euro groß. Den größten Anteil haben mit 40,6 Prozent Vermögen zwischen 300 Millionen und einer Milliarde Euro.

Allokation individuell sehr unterschiedlich

Da sich mit der Finanzkrise für viele Anleger die Bedeutung von Sicherheit und Liquidität gegenüber den Renditezielen gesteigert hat, waren bei der vorliegenden Befragung Veränderungen von Risikobereitschaft, strategischer Asset Allocation und Anlageprozessen sowie Renditeerwartungen von besonderem Interesse.

Die Professionalität der Family Offices zeigt sich nicht zuletzt darin, dass mit 82,8 Prozent ein Großteil der Family Offices eine strategische Asset Allocation etabliert hat. Die effektive Allokation ist jedoch individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt.

Insgesamt liegen die langfristigen Renditeerwartungen für die Gesamtvermögen der Family Offices zwischen fünf und zehn Prozent. Im Ländervergleich sind die Renditeerwartungen in Deutschland etwas konservativer als in der Schweiz sowie den anderen Ländern.

Der Wunsch nach Transparenz ist gestiegen

Knapp über 80 Prozent der befragten Family Offices nutzen eine umfassende Vermögenskonsolidierung als Grundlage zur Schaffung von Transparenz in der Investmenttätigkeit und als mögliche Basis für ein Investment-Controlling. Der Wunsch nach Übersicht und Transparenz mag eine Folge der Finanzkrise sein, in der nach eigenen Angaben einige Family Offices aufgrund mangelnder Transparenz Risiken nicht oder zu spät erkannten.

Allerdings verfügt nur rund ein Viertel aller Teilnehmer über ein umfassendes Performance-Reporting über alle Vermögenswerte hinweg – Gründe hierfür könnten die Komplexität der Vermögensstruktur und die dieser nicht immer gewachsene IT-Infrastruktur bei den Family Offices sein.

Alternative Anlagen zunehmend im Fokus

Private Equity stellt für Family Offices eine wichtige Anlageklasse dar. Aufgrund der hohen Rendite-erwartungen von zehn bis 20 Prozent haben die Befragungsteilnehmer rund acht Prozent des verwalteten Vermögens in diese Anlageklasse allokiert.

Mit 28 Prozent gibt fast jedes dritte Family Office an, seine Private Equity-Allocation über die nächsten zwölf Monate erhöhen zu wollen. Dabei werden Direkt- und Co-Investitionen präferiert, aber auch indirekte Anlageformen wie Limited Partnerships haben eine hohe Bedeutung. Auch Hedgefonds haben sich in der Allocation alternativer Anlageformen etabliert, nicht zuletzt da sie eine große Vielfalt möglicher Anlagegegenstände und -strategien umfassen können.

Der durchschnittliche Anteil beträgt bei allen untersuchten Family Offices sieben Prozent des verwalteten Vermögens, bei den bereits Investierten liegt die Quote sogar bei durchschnittlich 14,9 Prozent. Insgesamt berücksichtigen rund 80 Prozent der befragten Family Offices Hedgefonds in der Allocation.
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