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Gipfeltreffen: Wie Kaldemorgen und Carmignac die Welt sehen

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Differenzen bei den Schwellenländern

„Die Schwellenländer sind zwar erwachsen geworden, es gibt aber noch immer tolle Möglichkeiten“, schwärmt Carmignac, der über ein Drittel seiner Portfolios dort investiert hat. Allein 14 Prozent liegen in chinesischen Aktien. „China ist vom allgemeinen Schuldendruck gut isoliert und ein richtiges Power-Haus“, meint er.

Kaldemorgen ist da skeptischer: „Nach zwei Jahrzehnten mit überdurchschnittlichen Gewinnen ist vieles in den Kursen schon enthalten“, gibt er zu bedenken. Seien Emerging-Market-Aktien in den Neunzigern noch zu Discountpreisen zu haben gewesen, notierten sie heute größtenteils mit Preisaufschlägen. Teilweise zwar gerechtfertig, aber Wachstum koste eben inzwischen Geld, so der DWS-Mann.

Das gebe vor allem bei Sektoren zu denken, in denen die Unternehmen besonders gut miteinander vergleichbar sind. „Warum soll ich eine Ölaktie in China oder Brasilien kaufen, wenn ich sie in den Industrieländern inzwischen billiger bekommen kann?“, fragt Kaldemorgen. Zudem habe sich der wirtschaftliche Rückenwind in den Schwellenländern in eine Brise von vorn umgekehrt: Inflation, steigende Löhne und aufwertende Währungen würden es den Ländern nun nicht mehr so einfach machen.

Die Rally im vergangenen Jahr hat der DWS-Manager verpasst. Nachträglich wollte er aber auch nicht aufspringen. Seine Schwellenländerquote liegt bei etwa 5 Prozent.

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