Gleiche Kosten, kein Vertriebskonzept Walter Riester kritisiert Deutschlandrente
Den jüngsten Vorschlägen einer „Deutschland-Rente“ erteilt der frühere Bundesarbeitsminister Walter Riester (SPD) eine Absage. „Das einzig Neue daran ist der Name“, sagte er auf einer Veranstaltung der Versicherungsgruppe die Bayerische in Heidelberg. „Die Idee selbst ist uralt und wurde bereits in der Vergangenheit als nicht praxisgerecht verworfen.“
Nicht zum Nulltarif
Zudem sei eine neue staatlich verwaltete Rente nicht zum Nulltarif zu haben, wie behauptet, sondern verursache natürlich auch Kosten, die die Gemeinschaft der Rentenversicherten und Steuerpflichtigen zu begleichen habe, so Riester. „Der wunde Punkt der Deutschlandrente ist das Problem, dass die Rentenversicherung als Träger nicht in der Lage ist, den Vertrieb des Produktes zu übernehmen. Denn man muss die Menschen aktiv davon überzeugen, Rückstellungen fürs Alter zu bilden.“ Sonst fehle jedem Altersvorsorgeprodukt die Akzeptanz bei den Bürgern. Und eine neue „Zwangsrente“ sei politisch nicht durchsetzbar. Diese Deutschlandrente als Alternative zur Riester-Rente hatten Ende vergangenen Jahres der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir (Grüne), Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) und Finanzminister Thomas Schäfer (CDU) gefordert.
Staatlich geförderte private Altersvorsorge ist besser
Walter Riester hält dagegen die staatlich geförderte private Altersvorsorge aktuell als die beste Möglichkeit, freiwillig vorzusorgen. „Sie leistet einen wichtigen Beitrag dazu, dem zunehmenden Problem von Altersarmut vorzubeugen“, sagte der frühere Bundesarbeitsminister auf der Veranstaltung der Bayerischen. „Es gibt in Deutschland kein Sparen fürs Alter, das nur annähernd so gut auf die Lebenswirklichkeit der Menschen eingeht und die Breite der Bevölkerung einbezieht.“ Die nach ihm benannte Riester-Rente sei mit über 16 Millionen Nutzern ein Erfolgsmodell. Sie biete eine einzigartige Kombination von maximaler Sicherheit, hoher Attraktivität für die Versicherten und beziehe zudem die Beschäftigten ein. Walter Riester verteidigt das von ihm konzipierte Angebot auch gegen jüngste Kritik: „Die Förderkriterien würde ich heute exakt genauso wieder festlegen.“