Globale Autobranche steht unter Strom „E-Autos wandeln sich von der Nische zum Mainstream“
DAS INVESTMENT: Der deutsche Autobauer Volkswagen plant, in den nächsten fünf Jahren eine eigene Batteriezellfabrik für Elektrofahrzeuge aufzubauen. Ist die VW-Aktie damit ein Kandidat für den LGIM-Fonds, dessen zugrunde liegender Solactive Battery Value-Chain Index die Performance globaler Unternehmen abbildet, die Energiespeichertechnologien entwickeln?
Aanand Venkatramanan: Die Volkswagen-Aktie ist nicht in unserem Batterie Value Chain-Fonds enthalten und wird dort vorerst auch nicht aufgenommen. Denn die dort geplante Fertigung eigener Batterien für Elektrofahrzeuge befindet sich noch in einer sehr frühen Phase.
Welche Rolle spielt die Automobilbranche in Ihrem Fonds insgesamt?

Allgemein erscheint uns der Markt für E-Mobilität sehr interessant: In der Automobilindustrie erleben wir eine Disruption, die bestehende Geschäftsmodelle zerstört. Wir wollen aber Autobauer finden, die sich zukünftige Schlüsseltechnologien wie innovative Batterieantriebe nicht nur von externen Zulieferern einkaufen, sondern diese derzeit selbst entwickeln.
Was bedeutet dieser Umbruch für die Hersteller von Batterien?
Der Weltmarkt für Batterien ist in den vergangenen zehn Jahren aufgrund der Nachfrage aus der Unterhaltungselektronik stark gewachsen. Doch in den kommenden Jahrzehnten wird der mit Abstand größte Treiber für die Nachfrage nach Stromspeichern das Marktwachstum bei den Elektrofahrzeugen sein. Die Autoindustrie treibt insbesondere die Nachfrage nach Lithium-Ionen-Batterien nach oben.
Welche Rolle spielt dabei, dass vom Jahr 2020 an erstmals die von der EU vorgegebenen CO2-Flottengrenzwerte greifen werden?
Das bedeutet einen Extraschub für Elektroautos. Sie wandeln sich mithilfe innovativer Batterietechnologie von der Nische zum Mainstream. Die Autobauer bieten im Zuge der CO2-Flottengrenzwerte immer mehr Elektroautos an. Denn Hersteller, die den Grenzwert von 95 Gramm CO2 pro Kilometer nicht einhalten können, müssen ab 2021 mit hohen Strafen rechnen.
Ist das auch schon bei den Unternehmen angekommen?
Die Autoindustrie rüstet entsprechend um – und zwar auf Elektromotoren. Deutsche Unternehmen wie Audi, Mercedes, Porsche und auch Volkswagen nehmen endlich den Konkurrenzkampf mit dem Tesla-Konzern auf. Dieses US-Unternehmen nimmt seit Jahren eine Pionierrolle bei modernen Elektroautos ein.
Fällt einer der Tesla-Herausforderer besonders auf?
Vor allem Volkswagen dürfte künftig eine bedeutende Rolle spielen: Die angekündigten Modelle sollen deutlich bezahlbarer sein als die der Konkurrenten. 30 Milliarden Euro sollen bis 2025 bei VW in die Elektromobilität fließen, um bis Ende 2022 an 16 Standorten weltweit Elektrofahrzeuge produzieren zu können.