Globale Hochzinsanleihen „Ausfallquote bleibt gering“
Markus Peters, Senior Portfoliomanager Fixed Income bei AB
Herr Peters, sind Hochzinsanleihen überhaupt noch interessant?
Markus Peters: Ja, Investoren brauchen weiterhin laufende Erträge, die derzeit nur am Hochzinsanleihemarkt und in ganz wenigen anderen Anlageklassen zu finden sind. In den USA sind Hochzinsanleihen zurzeit im Durchschnitt mit 5,9 Prozent verzinst, in Europa mit 4,4 Prozent (Ende August). Im Vergleich zu Staatsanleihen sind solche Renditen für Investoren sehr interessant. Zudem ist historisch gesehen die Korrelation zwischen steigenden Zinsen und Preisen für Hochzinsanleihen relativ gering. Der negative Effekt von Zinssteigerungen war in der Vergangenheit im Hochzinsbereich deutlich weniger zu spüren. Steigende Zinsen sind außerdem ein Zeichen, dass sich das wirtschaftliche Umfeld verbessert. Das kommt wiederum der finanziellen Stärke der Unternehmen entgegen.
Sie sehen also keine Blase an den globalen Hochzinsmärkten?
Nein, von einer Blase kann keine Rede sein. Zum einen sind die Kreditaufschläge noch lange nicht auf dem Tiefststand von 2007. Zum anderen werden die jüngsten Abverkäufe überschätzt. Die Marktsituation war zwar in den letzten Wochen schwierig, die geopolitischen Krisen wie zum Beispiel in der Ukraine haben Investoren verunsichert. Es ist wichtig in solchen Phasen Liquidität in den Portfolios zu haben und diejenigen Anleihen zu vermeiden, die von ETFs und anderen Benchmark-Investoren auf den Markt gespült werden. Aber diese Phasen bieten in der Regel auch Kaufmöglichkeiten. Vor allem in den USA haben institutionelle Anleger in den vergangenen Wochen das nach der Marktkorrektur attraktivere Preisniveau für Zukäufe genutzt.
Haben Sie die Chancen auch genutzt?
Wir haben vor allem die Chance bei kurzfristigen US-Hochzinsanleihen genutzt. Diese wurden besonders stark abverkauft und die Preise sind entsprechend gefallen. Nicht nur der Hochzinsanleihemarkt war von Abverkäufen betroffen, sondern auch Bankloan-Fonds. Bankkredite werden insbesondere in den USA als Hochzinsanleihen-Alternative gehandelt. Allerdings sind sie relativ illiquide. Es dauert durchschnittlich mehr als 20 Arbeitstage, um einen Bankkredit abzuwickeln. Da die Fonds in den USA jedoch täglich handelbar sind, halten sie aus Liquiditätsgründen kurzfristige Hochzinsanleihen. Diese wurden verkauft, um die Fondsabflüsse zu bedienen, was wiederum einen negativen Preiseffekt nach sich zog.
Welche weiteren Segmente haben Potenzial?
Finanztitel haben wir sehr stark gewichtet. Ein Thema, das wir dort vor allem in Europa spielen, sind nachrangige Bankanleihen. Und zwar diejenigen, die vor einigen Jahren emittiert wurden, aber nicht den neuen Basel-III-Regularien entsprechen und somit nicht mehr von den Banken zum Eigenkapital hinzugerechnet werden können. Damit sind sie für die Banken ein teurer Klotz am Bein. Wir glauben daher, dass die Banken von ihrem Recht Gebrauch machen, die Anleihe vor Fälligkeit zu einem festen Datum zum festen Preis vom Markt zu nehmen. Wir haben uns entsprechend positioniert, um von der attraktiven Verzinsung bei verkürzter Laufzeit zu profitieren.
Markus Peters: Ja, Investoren brauchen weiterhin laufende Erträge, die derzeit nur am Hochzinsanleihemarkt und in ganz wenigen anderen Anlageklassen zu finden sind. In den USA sind Hochzinsanleihen zurzeit im Durchschnitt mit 5,9 Prozent verzinst, in Europa mit 4,4 Prozent (Ende August). Im Vergleich zu Staatsanleihen sind solche Renditen für Investoren sehr interessant. Zudem ist historisch gesehen die Korrelation zwischen steigenden Zinsen und Preisen für Hochzinsanleihen relativ gering. Der negative Effekt von Zinssteigerungen war in der Vergangenheit im Hochzinsbereich deutlich weniger zu spüren. Steigende Zinsen sind außerdem ein Zeichen, dass sich das wirtschaftliche Umfeld verbessert. Das kommt wiederum der finanziellen Stärke der Unternehmen entgegen.
Sie sehen also keine Blase an den globalen Hochzinsmärkten?
Nein, von einer Blase kann keine Rede sein. Zum einen sind die Kreditaufschläge noch lange nicht auf dem Tiefststand von 2007. Zum anderen werden die jüngsten Abverkäufe überschätzt. Die Marktsituation war zwar in den letzten Wochen schwierig, die geopolitischen Krisen wie zum Beispiel in der Ukraine haben Investoren verunsichert. Es ist wichtig in solchen Phasen Liquidität in den Portfolios zu haben und diejenigen Anleihen zu vermeiden, die von ETFs und anderen Benchmark-Investoren auf den Markt gespült werden. Aber diese Phasen bieten in der Regel auch Kaufmöglichkeiten. Vor allem in den USA haben institutionelle Anleger in den vergangenen Wochen das nach der Marktkorrektur attraktivere Preisniveau für Zukäufe genutzt.
Haben Sie die Chancen auch genutzt?
Wir haben vor allem die Chance bei kurzfristigen US-Hochzinsanleihen genutzt. Diese wurden besonders stark abverkauft und die Preise sind entsprechend gefallen. Nicht nur der Hochzinsanleihemarkt war von Abverkäufen betroffen, sondern auch Bankloan-Fonds. Bankkredite werden insbesondere in den USA als Hochzinsanleihen-Alternative gehandelt. Allerdings sind sie relativ illiquide. Es dauert durchschnittlich mehr als 20 Arbeitstage, um einen Bankkredit abzuwickeln. Da die Fonds in den USA jedoch täglich handelbar sind, halten sie aus Liquiditätsgründen kurzfristige Hochzinsanleihen. Diese wurden verkauft, um die Fondsabflüsse zu bedienen, was wiederum einen negativen Preiseffekt nach sich zog.
Welche weiteren Segmente haben Potenzial?
Finanztitel haben wir sehr stark gewichtet. Ein Thema, das wir dort vor allem in Europa spielen, sind nachrangige Bankanleihen. Und zwar diejenigen, die vor einigen Jahren emittiert wurden, aber nicht den neuen Basel-III-Regularien entsprechen und somit nicht mehr von den Banken zum Eigenkapital hinzugerechnet werden können. Damit sind sie für die Banken ein teurer Klotz am Bein. Wir glauben daher, dass die Banken von ihrem Recht Gebrauch machen, die Anleihe vor Fälligkeit zu einem festen Datum zum festen Preis vom Markt zu nehmen. Wir haben uns entsprechend positioniert, um von der attraktiven Verzinsung bei verkürzter Laufzeit zu profitieren.
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