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Glow: „ETF-Anbieter sollten aufhören, Verwirrung zu stiften“

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Steht dieses Grundgerüst, kann man sich über die genauere Klassifizierung der einzelnen ETFs Gedanken machen. Für Investoren und insbesondere Privatanleger ist es sicherlich hilfreich, wenn Sie am Namen erkennen können, ob ein ETF seinen Basisindex grundsätzlich über einen Swap abbildet oder nicht.

Ebenso muss der Name klarmachen, ob der Fonds die Wertentwicklung seines Indexes überproportional (gehebelt) oder umgekehrt (sprich short) nachvollzieht und auf welchen Zeitraum sich diese Effekte beziehen.  

Einige Marktteilnehmer haben vorgeschlagen, dass ETFs, welche die Wertentwicklungen von Indizes über Swap-Geschäfte nachvollziehen statt in die Indexpapiere zu investieren, das Wort Derivate im Namen tragen sollten. Meiner Meinung nach ist dieser Vorschlag nicht sinnvoll. Denn schließlich nutzen auch ETFs, welche die Indexpapiere kaufen, von Zeit zu Zeit Derivate zur Optimierung von Dividendenerträgen.  

Gemeinsam ist besser

Aus meiner Sicht sollten die ETF-Anbieter möglichst bald beginnen, den Regulatoren mit einer Stimme gegenüberzutreten, anstatt durch marketing-getriebene Initiativen noch mehr Verwirrung zu stiften. Denn ansonsten könnte es passieren, dass Politiker und Aufseher über das Ziel hinausschießen.   

Dass diese Sorge nicht unbegründet ist, zeigt die Äußerung eines EU-Beamten vor kurzem auf einer Veranstaltung in Brüssel: Aufgrund der Tatsache, dass die meisten ETF-Umsätze außerbörslich (over the counter, OTC) stattfänden und viele Produkte auf Derivaten (Swaps) basierten, handele es sich dabei weder um börsennotierte Instrumente noch um Fonds.  

Detlef Glow schreibt regelmäßig in der Online-Community von Thomson Reuters - Lipper, die nur für professionelle Investoren (Vermögensverwalter mit §32 KWG Zulassung o.ä.) zugänglich ist.

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.

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