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Glow: "ETFs stehen derzeit zu Unrecht auf der Verliererseite"

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Alles von vorn

Die Finanzaufsichtsbehörde FSA in Großbritannien diskutiert darüber, ob überhaupt und wenn ja welche ETFs für Privatanleger geeignet sind. Während die FSA bis vor wenigen Wochen nur bei gehebelten oder Short-ETFs Zweifel hatte, ob diese für Privatanleger geeignet seien, hinterfragen die Regulatoren inzwischen alle ETFs kritisch.

Dieses negative Umfeld könnte den positiven Effekt, den die neuen Vertriebsvorschriften für börsennotierte Indexfonds mit sich bringen dürften, konterkarieren. Beispielsweise könnten ETFs für britische Privatanleger zwar das preisgünstigste Produkt sein, zu dem Berater vor dem Hintergrund der RDR-Richtlinie raten müssten.

Aber was würde das nützen, wenn die Berater ihnen diese Produkte nicht anbieten dürften, weil die Regulatoren sie als ungeeignet für Privatanleger eingestuft haben?
 
Fass ohne Boden

Auch die Europäische Union denkt über eine weitreichende Regulierung von ETFs nach. Ein wichtiger Punkt der Argumentation der EU-Kommission zielt darauf ab, dass ETFs ja gar nicht wirklich börsengehandelt seien.

Denn ein Großteil der Umsätze finde außerbörslich (OTC) statt. Aber gerade an diesem Punkt sehe ich die EU-Kommission in der Pflicht: Sie sollte durch eine sinnvolle Regulierung dazu beitragen, dass der OTC-Handel transparenter wird.

Eines kann ich angesichts der hitzigen Diksussion um ETFs nur immer wieder betonen: ETFs sind bereits hochgradig regulierte Produkte. Von Änderungen in den europäischen Investmentrichtlinien wären vermutlich auch alle anderen Fonds betroffen.

Somit könnten strengere ETF-Regeln im Extremfall dazu führen, dass sich die gesamte Fondsbranche umorientieren müsste. Dies hätte unter anderem zur Folge, dass eine hohe Zahl der modernen Fonds nach der EU-Fondsrichtlinie Ucits geschlossen werden müsste.

Detlef Glow schreibt regelmäßig in der Online-Community von Thomson Reuters - Lipper, die nur für professionelle Investoren (Vermögensverwalter mit §32 KWG Zulassung o.ä.) zugänglich ist.

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.


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