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Aktualisiert am 31.10.2010 - 01:28 Uhrin ETFs & IndexfondsLesedauer: 3 Minuten

Glows Gedanken: ETFs – Like a Satellite

Detlef Glow
Detlef Glow
Für viele Portfoliomanager scheint das Einsatzgebiet börsennotierter Indexfonds (ETFs) klar: Schließlich verspreche aktives Management in effizienten Märkten wie Europa, den USA oder Japan kaum dauerhafte Mehrerträge. Daher sollten Investitionen in diese sogenannten Kernmärkte kostengünstig über ETFs erfolgen. Auf der anderen Seite böten die oftmals ineffizienten Satellitenmärkte wie Schwellenländer Chancen für aktive Portfoliomanager, während ETFs dafür nicht so geeignet seien.

Doch diese Regel ist in Hinblick auf die Satellitenmärkte aus meiner Sicht zu allgemein formuliert. Denn aktive Portfoliomanager brauchen in der Regel eine gewisse Zeit, um ihre Stärken ausspielen und so Zusatzrenditen erzielen zu können. Somit spielt für die Auswahl des geeigneten Investmentvehikels nicht nur die Art des Marktes eine Rolle, sondern auch der Zeithorizont des Portfoliomanagers. Dies bedeutet, dass aktiv gemanagte Fonds für Investments in Schwellenländer nicht immer die geeigneten Instrumente sind. Vielmehr kommt es darauf an, wie lang der Anlagehorizont des Investors ist und welche Auswahl an aktiv gemanagten und passiven Produkten für den gewünschten Markt zur Verfügung steht.

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Bei der Auswahl von ETFs auf exotische Märkte sollten Anleger auf die Zusammensetzung der zugrundeliegenden Aktienindizes achten. Denn gerade in diesen Märkten beinhalten die Indizes zum Teil hohe Einzeltitel- oder Liquiditätsrisiken, die dem Gedanken breit diversifizierter Portfolios widersprechen. Des Weiteren können Indizes, die sich auf ein Land oder eine Region beziehen, sehr unterschiedliche Länder- und Branchenaufteilungen haben. Das heißt zum Beispiel: Der eine Schwellenländerindex enthält vietnamesische Aktien, ein anderer nicht.

Unterm Strich bleibt die Erkenntnis, dass aktiv gemanagte Fonds für Schwellenländer-Investments keineswegs immer besser sind als ETFs. Der Anlagehorizont des Investors sollte in meinen Augen die Basis für die Produktauswahl bilden. Denn je kürzer der Horizont, desto geringer ist die Chance, dass aktive Manager gegenüber dem Markt und damit gegenüber ETFs zusätzliche Erträge erzielen können. Anleger, die auf einen kurzfristigen Trend setzen wollen, sollten dies mit Hilfe eines geeigneten ETFs umsetzen - auch in Satellitenmärkten.


Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von Thomson Reuters.

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