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Glows Gedanken: Nicht jeder Index taugt als Basiswert für ETFs

in ETFs & IndexfondsLesedauer: 4 Minuten
Detlef Glow, Leiter der Lipper-Fondsanalyse
Detlef Glow, Leiter der Lipper-Fondsanalyse
Derzeit sind weltweit über 100 Anbieter in der Indexkonstruktion aktiv, wobei Barclays Capital Indices, MSCI Barra und S&P den Markt beherrschen. Viele dieser Indexanbieter haben gezeigt, dass sich mit dem Verkauf von Indexlizenzen für börsengehandelte Produkte viel Geld verdienen lässt.

Daher ist anzunehmen, dass sich die Anzahl der Indexanbieter und der verfügbaren Indizes schon allein auf Grund des Wachstums des ETF-Segmentes weiter erhöhen wird. Zudem dürften die weitere Erschließung von neuen Anlageklassen und der Ausbau der bestehenden dazu führen, dass die Anzahl der verfügbaren Indizes deutlich ansteigt.

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In Europa können ETF-Anbieter Swap-Terminkontrakte einsetzen, um die Wertentwicklung von Indizes nachzubilden. Diese Möglichkeit wird dafür sorgen, dass die Nachfrage nach neuen Indizes hoch bleibt. Investoren sollten allerdings darauf achten, zu welchem Zweck der jeweils als Basis für das börsengehandelte Produkt dienende Index erstellt wurde. Während derzeit die meisten Indizes für Investmentzwecke entwickelt werden, wurden früher viele Indizes als Marktbarometer konstruiert. Das bedeutet jedoch, dass diese - auch wenn sie in investierbare Hüllen gepackt werden - nicht unbedingt für Investments geeignet sind. Das gilt zum Beispiel für Indizes mit hohen Konzentrationen in bestimmten Einzelwerten, Sektoren oder Ländern.

Die Indexentwickler wollen mit Basiswerten für börsengehandelte Produkte neue Geschäftsfelder erschließen, um ihre Einkommensströme zu diversifizieren. Während Indexanbieter ihre Einkommen früher aus dem Verkauf von Indexdaten und von Lizenzen für Derivate erzielten, erhalten sie bei börsengehandelten Produkten Teile der Managementvergütungen als Lizenzgebühren.

Diese Einnahmen hängen zwar direkt von den Erfolgen der Produktanbieter und der Entwicklungen der unterliegenden Märkte ab. Sie sind für die Anbieter aber dennoch sehr attraktiv, wie ein Blick in den Geschäftsbericht von FTSE für 2009 zeigt: Demnach haben sich die Einkünfte des britischen Unternehmens aus dem ETF-Geschäft in den vergangenen fünf Jahren versechsfacht.
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