LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Lesedauer: 10 Minuten
ANZEIGE

Fokus auf Klimaschutz „Das im GLS Bank Klimafonds investierte Geld kann einen Beitrag zur Eindämmung der Klimakrise leisten“

Marieke Knussmann, Nachhaltigkeitsanalystin bei GLS Investments
Marieke Knussmann, Nachhaltigkeitsanalystin bei GLS Investments: „Klimaschutz ist für die GLS-Gruppe schon seit den 1980er-Jahren eine Herzensangelegenheit.“ | Foto: GLS Investments

Frau Knussmann, was zeichnet die GLS-Investmentfonds aus?

Marieke Knussmann: Für uns bedeutet Nachhaltigkeit nicht nur die Einsparung von CO2, sondern wir blicken ganzheitlich auf Unternehmen, bevor wir investieren. Für uns kommen nur zukunftsweisende Branchen wie erneuerbare Energien oder nachhaltige Mobilität in Frage. Auch haben wir ein klares Verständnis, was für uns nicht nachhaltig ist. So schließen wir beispielsweise Unternehmen, die im Bereich der fossilen Brennstoffe, Atomkraft oder Waffen und Rüstung tätig sind, weiterhin aus. Wir im Nachhaltigkeitsresearch sind dabei sehr streng: Im Zweifel entscheiden wir uns gegen den Kandidaten.

Aktuell wird das Thema Atomkraft viel diskutiert. GLS Investments investiert also nicht in Atomkraft?

Marieke Knussmann: Im vergangenen Jahr hat die Europäische Union Atomenergie und Erdgas als nachhaltige Übergangstechnologien definiert. Für uns sind Atomenergie und Erdgas jedoch ganz klar nicht nachhaltig: Investitionen in rückwärtsgewandte Technologien hindern uns am Umstieg auf erneuerbare Energien. Deswegen investieren wir nicht in Atomkraft- oder Gaskonzerne. Übrigens birgt Atomenergie noch ganz andere Risiken – das haben wir erst kürzlich an den atomaren Gefahren gesehen, die in der Ukraine durch die russische Invasion entstanden sind.

Seit 2017 haben Sie einen eigenen Klimafonds im Fondssortiment. Was steckt hinter der Auflage des GLS Bank-Klimafonds?

Knussmann: Klimaschutz ist für die GLS-Gruppe schon lange eine Herzensangelegenheit. Als eine der ersten Banken haben wir in den 1980er-Jahren Finanzierungen von Windkraftanlagen bereitgestellt. Mit der Fondsauflage des GLS Bank Klimafonds (ISIN: DE000A2DTNA1) hat die GLS-Gruppe 2017 ihr jahrzehntelanges Bekenntnis zum Klimaschutz unterstrichen. Besonders im Blick hatten wir damals die Divestment-Bewegungen. Staatlichen und öffentlichen Investoren, die ihr Geld aus fossilen Investments abgezogen hatten, wollte die GLS-Gruppe eine sinnvolle Wiederanlagemöglichkeit bieten.

Ist das gelungen?

Knussmann: Mittlerweile sind über 300 Millionen Euro durch den GLS Bank Klimafonds in sorgfältig ausgesuchte klimafreundliche Unternehmen, Projekte und Staaten geflossen. Insgesamt ist das aber ein Tropfen auf dem heißen Stein. Es muss viel mehr Kapital in die Energiewende fließen. Laut einem kürzlich veröffentlichten Bericht der Energy Transition Commission (ETC) müssen sich Investitionen in erneuerbare Energien für eine klimaneutrale Wirtschaft in den nächsten zwei Jahrzehnten vervierfachen. Politische Rahmenbedingungen müssen hier weitere Anreize für private Investitionen in die Energiewende schaffen.

Schauen wir in das Portfolio des GLS Bank Klimafonds. 70 Prozent bestehen aus Anleihen, darunter viele sogenannte Green Bonds. Was macht diese so attraktiv?

Knussmann: Green Bonds nutzen die eingesammelten Gelder ausschließlich für die Finanzierung umweltfreundlicher Projekte und Aktivitäten. Das kann der Bau von sehr energieeffizienten Häusern, Windparks, Wasseraufbereitungsanlagen und ähnlichem sein. Das ist hochattraktiv. Doch aufgepasst:  Nicht alle Green Bonds am Markt sind wirklich nachhaltig. Energieeffizienzprojekte von Ölförderunternehmen oder Flughafenbetreibern sehen wir kritisch. Deswegen analysieren wir genau, wer die Anleihe begibt und wie glaubwürdig der Emittent ist. Fossile Unternehmen haben schlechte Karten. Auch interessiert uns: Wird das Geld für neue Projekte ausgegeben, zum Beispiel neue Windparks? Gibt es neben Umwelt- auch Sozialstandards? Was gut ist fürs Klima, ist noch lange nicht gut für die Artenvielfalt oder eine bürgernahe Energiewende.

Eher selten finden sich in Portfolios von Investmentfonds Titel wie Erlebnis Akademie AG. Warum investiert hier der GLS Bank Klimafonds?

Knussmann: Unternehmen wie die Erlebnis Akademie sind grüne Überzeugungstäter, die Kapital über die Börse einwerben, um sukzessive ihre sozialen beziehungsweise ökologischen Geschäftsaktivitäten auszubauen. Für uns steht die soziale und ökologische Zukunftsfähigkeit des Investments im Mittelpunkt, egal wie groß das Unternehmen ist. Im Gegensatz zu den großen Technologieunternehmen dieser Welt werden Unternehmen wie die Erlebnis Akademie nicht mit Investorengeld überschüttet, sondern sind auf langfristige, strategisch denkende Investoren angewiesen. Das durch den GLS Bank Klimafonds in sie investierte Geld kann damit direkte Wirkung erzielen.

Wirkung ist ein gutes Stichwort. Überall hört man vom positiven Beitrag oder Impact von nachhaltigen Investmentfonds. Wie stellen Sie die positive Wirkung des GLS Bank Klimafonds auf das Klima sicher?

Knussmann: Wir haben ein vielschichtiges Konzept entwickelt: Im Auswahlprozess wenden wir spezielle Klimakriterien an, zum Beispiel zur Klimagastransparenz oder Klimastrategie der Unternehmen. Unternehmen, in die wir investiert sind, können also durch ihre zukunftsweisenden Geschäftsmodelle eine positive Klimawirkung erzielen. Als langfristiger Investitionspartner dieser klimafreundlichen Unternehmen erreichen wir eine mittelbare positive Klimawirkung. Dennoch ist schwer zu sagen, dass durch die Investitionen des Fonds direkt CO2-Emissionen eingespart werden. Häufig investieren wir im Sekundärmarkt, obwohl wir uns bemühen, insbesondere auf der Anleihenseite, direkt bei der Ausgabe der Anleihe im sogenannten Primärmarkt zu zeichnen und den Unternehmen im Portfolio das Geld direkt zur Verfügung zu stellen. Um sicherzustellen, dass wir mit unserem Investmentverfahren tatsächlich einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten, durchleuchtet jedes Jahr die etablierte Research- und Beratungsagentur imug rating unseren Prozess. Auch nach dem letzten Geschäftsjahr attestierte imug uns, dass die zum Stichtag enthaltenen Titel die definierten Kriterien zur Aufnahme in den GLS Bank Klimafonds erfüllen und damit einen Beitrag zur Eindämmung des Klimawandels leisten.

Zusätzlich gehen wir einen direkten Dialog mit Unternehmen ein und wollen sie aktiv auf dem Weg zu mehr Klimaschutz begleiten. Wir diskutieren mit ihnen auch Themen, die selten im Blickfeld der öffentlichen Debatte sind. Dazu gehören beispielsweise die Herkunft der organischen Rohstoffe für Biogasanlagen, der Anteil alternativer Antriebe in einer Fahrzeugflotte oder Maßnahmen zur Steigerung der Langlebigkeit oder Recyclingfähigkeit der Produkte.

GLS Investments spendet jedes Jahr einen Teil der Erträge aus dem GLS Bank Klimafonds an Klimaschutzprojekte. Warum?

Knussmann: Genau, das ist ein weiterer Weg, wie wir uns noch stärker für den Klimaschutz engagieren wollen. Der Fonds unterstützt mit diesen Spenden Ideen und Maßnahmen der Menschen, die sich zum Ziel gesetzt haben, einen konkreten Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Sie wollen über die Gefahren der Klimakrise aufklären und innovative Lösungen realisieren. Im letzten Jahr konnten wir mit einem Teil der Einnahmen aus dem Fonds neun konkrete Klimaschutz- und Klimabildungsprojekte fördern. Dazu gehörten beispielsweise ein Moorschutzprojekt aus Schleswig-Holstein oder ein Projekt zur effizienten Elektrifizierung von Gesundheitszentren in Madagaskar.

Die sozial-ökologische und die Klimabilanz scheinen zu stimmen. Wie sieht es ökonomisch aus?

Knussmann: Der Fonds ist mittlerweile über fünf Jahre am Markt und ist für eine breite Investorenbasis relevant. Als Mischfonds ist er defensiver ausgerichtet und eignet sich eher für Anlegerinnen und Anleger mit einem geringeren Risikoprofil. Insbesondere im letzten Jahr hatte der Fonds dennoch – wie der gesamte Fondsmarkt – unter den schwierigen Marktbedingungen zu leiden und verzeichnete nach drei positiven Jahren eine negative Wertentwicklung. Langfristig erachten wir das Investment insbesondere durch seine Zukunftsfähigkeit – mit dem Fokus auf erneuerbare Energien und klimafreundliche Technologien – dennoch als attraktiv.

Disclaimer:

Die Angaben in dieser Unterlage dienen ausschließlich Informationszwecken und stellen keine Anlageberatung dar oder ein Angebot beziehungsweise eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Fondsanteilen. 

Sie richten sich nicht an natürliche und juristische Personen, deren Wohn- bzw. Geschäftssitz einer ausländischen Rechtsordnung unterliegt, die für die Verbreitung derartiger Angaben Beschränkungen vorsieht, insbesondere nicht für US-amerikanische Staatsbürger oder Personen mit Wohnsitz bzw. ständigem Aufenthalt in den USA.  

Alleinige Grundlage für den Kauf von Fondsanteilen sind die Verkaufsunterlagen (Basisinformationsblatt, aktueller Verkaufsprospekt inklusive Anlagebedingungen, letztverfügbarer Halbjahres- und Jahresbericht). Eine aktuelle Version der Verkaufsunterlagen in deutscher Sprache erhalten Sie kostenlos in Papierfassung bei der jeweiligen Verwahrstelle, der jeweiligen Verwaltungsgesellschaft und hinsichtlich der BFS-Fonds zusätzlich bei der Vertriebsstelle sowie im Internet unter www.universal-investment.com, www.gls-investments.de und www.sozialbank.de

Das Investmentvermögen weist ein nicht auszuschließendes Risiko erhöhter Volatilität auf, d.h. in kurzen Zeiträumen nach oben oder unten stark schwankender Anteilspreise. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für die zukünftige Wertentwicklung und garantiert nicht notwendigerweise positive Entwicklungen in der Zukunft. 

Bei der Darstellung der Wertentwicklung handelt es sich um Nettowerte. Der Wert kann sich um individuell anfallende Depotkosten vermindern. Hinweise zu Chancen und Risiken entnehmen Sie bitte den aktuellen Verkaufsunterlagen.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.