Suche Event Calendar Icon EVENTKALENDER Newsletter Icon Newsletter Icon Newsletter Abonnieren

Götzendämmerung: Das Krisen-Bla-Bla der Wirtschafts-Nobelpreisträger

in MärkteLesedauer: 2 Minuten
Auch Joseph Stiglitz, VWL-Nobelpreisträger von 2001, zog es <br> am Dienstag zum Ökonomie-Krisengipfel nach Lindau. Foto: <br> Getty Images
Auch Joseph Stiglitz, VWL-Nobelpreisträger von 2001, zog es
am Dienstag zum Ökonomie-Krisengipfel nach Lindau. Foto:
Getty Images
Zu erleben war das ganze bei der Versammlung der „Titanen der Wirtschaftswissenschaft“ in Lindau, worüber das Handelsblatt berichtete (Nr. 166: S. 18 / 29.08.2011).

Peter Diamond, der beinahe in die oberste Führungsetage der US-Notenbank aufgestiegen wäre, beschrieb die Finanzkrise mit der Banalität „es gäbe große Risiken“. Konkreter könne er nicht werden, weil er keine Zeit habe, täglich Konjunkturdaten auszuwerten. Alles was er wüsste sei: „Es sollte etwas unternommen werden.“ Hätte er doch nur einfach geschwiegen.

Andere haben wenigstens noch Ansprüche: Edmund Phelps fordert höhere Steuern in den USA, Robert Mundell fordert niedrigere. Joseph Stiglitz warnt vor einer neuen Runde „quantitativer Lockerung“ in den USA, Roger Myerson möchte, dass es damit weitergeht.

Einige Koryphäen warnten vor den Risiken einer tiefen Rezession, andere erscheint die Lage der Weltwirtschaft recht gut. Mangelnde Transparenz, falsche Anreize für Banker, Funktionsprobleme der Märkte, Interessenkonflikte bei Wirtschaftsprüfer… bla, bla, bla.

Da ist der Kommentar vom Chefvolkwirt der Bank für Internationen Zahlungsausgleich – William White – ja geradezu rührend: „Für Krisen dieser Art war kein Platz in den Gedankenspielen“.

Joseph Stiglitz, einer der renommiertesten Volkswirtschaftler unserer Zeit, brachte die Sache wohl auf den Punkt: die Finanzkrise sei ein Versagen der Wirtschaftswissenschaft und falsche Modelle hätten zu falschen Politikentscheidungen geführt. Hoffentlich überschätzt er den Einfluss der Wirtschaftswissenschaften, denn er selbst lässt sich nicht davon abhalten, seinen Unsinn zu verbreiten (vgl. z.B. das Interview in der gleichen Zeitung S. 6). Über den Autor: Dr. Guido Kirner ist promovierter Historiker und Sozialwissenschaftler (Heidelberg, Paris, Berlin) und hat an der FernUni Hagen BWL studiert. Er lebt und arbeitet als Finanzberater und Versicherungsmakler (KIRNER-FINANZ) in Weilheim in Oberbayern und betreut anspruchsvolle Kunden im Süddeutschen Raum.


Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?
Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
PDF nur für Sie. Weitergabe? Fragen Sie uns.
Newsletter Titelbild
Ja, ich möchte den/die oben ausgewählten Newsletter mit Informationen über die Kapitalmärkte und die Finanzbranche, insbesondere die Fonds-, Versicherungs-und Immobilienindustrie abonnieren. Hinweise zu der von der Einwilligung mitumfassten Erfolgsmessung, dem Einsatz der Versanddienstleister June Online Marketing und Mailingwork, der Protokollierung der Anmeldung, der neben der E-Mail-Adresse weiter erhobenen Daten, der Weitergabe der Daten innerhalb der Verlagsgruppe und zu Ihren Widerrufsrechten finden Sie in der Datenschutzerklärung. Diese Einwilligung können Sie jederzeit für die Zukunft widerrufen.
+
Anmelden