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Vermögensverwalter meint
Gold ist jetzt die perfekte Zutat im Portfolio
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Vermögensverwalter meint Gold ist jetzt die perfekte Zutat im Portfolio

Marco Herrmann, Fiduka.
Vermögensverwalter Marco Herrmann rät Anlegern, in wackeligen Märkten auf Gold zu setzen. | Foto: Fotomontage von Jessica Hunold mit Canva / Fiduka

Auf einmal kommt alles ganz anders als erwartet: Die Turbulenzen der zurückliegenden Wochen durchkreuzen die Pläne der Notenbanken, mit weiteren Zinserhöhungen die anhaltend hohe Inflation zu bekämpfen.

Zwar hat die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) zuletzt den Leitzins noch einmal um 0,25 Prozentpunkte erhöht. Chef Jerome Powell hat aber zumindest laut darüber nachgedacht, den Zinsschritt auszusetzen.

In Krisen setzen Anleger auf Gold

Klarer Profiteur der aktuellen Unruhen ist Gold. Der Preis einer Feinunze des Edelmetalls legte in US-Dollar gerechnet seit Anfang des Monats fast 8 Prozent zu und notierte in der Spitze am 20. März sogar wieder über der 2000-Dollar-Marke. Dieses Niveau erreichte das Edelmetall zuletzt zu Beginn des Ukraine-Kriegs und in der Corona-Pandemie. Wenn Panik an den Märkten herrscht, ist Gold ein beliebter Zufluchtsort.

 

 

Normalerweise profitieren auch der Dollar und in den zurückliegenden Jahren auch häufig der Schweizer Franken von Unsicherheiten, was dann den Goldpreis in Euro zusätzlich nach oben treibt. Doch diesmal kam es anders, da die USA und die Schweiz im Mittelpunkt der Bankenkrise stehen.

Nach vorne blickend wird wohl gerade der Schweizer Franken seinen Status als sicherer Hafen verlieren. Denn mit den vergebenen Garantien für die Credit Suisse im Zuge der Fusion mit der UBS könnten künftige Krisen die Schweiz in eine Finanzmisere stürzen. Die wesentlich größere Volkswirtschaft der USA sollte jedoch auch diese Krise überstehen können.

Gold macht Portfolios stabil

Vor diesem Hintergrund bleibt Gold ein verlässlicher Portfoliobestandteil, der in Stresssituationen einen gewissen Ausgleich bringen kann. Über die vergangenen Jahrzehnte zeigte sich das Edelmetall über kurze und längere Zeiträume in der Regel unkorreliert zu den wichtigsten Aktienmärkten. Wenig Gleichlauf gibt es auch mit Anleihen und Rohöl.

 

 

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Auch die Rendite bleibt nicht auf der Strecke. Je nach Zeitraum konnten Anleger mit Gold in den zurückliegenden 25 Jahren ein Performance-Plus zwischen 8 und 10 Prozent pro Jahr einfahren. Man kann zwar an Gold kritisieren, dass es eigentlich nicht gebraucht wird – zumindest nicht in der Realwirtschaft. Auch wirft das Edelmetall keine Zinsen oder Dividenden ab. Aber am Ende des Tages kommt es auf den Total Return an. Und da muss sich Gold nicht verstecken.

Notenbanken kaufen viel Gold

Nach einer Dürreperiode hat im vergangenen Jahr die Nachfrage nach Gold wieder um 18 Prozent zugelegt. Notenbanken sind verstärkt auf der Käuferseite zu finden. Diese Gruppe hat im zurückliegenden Jahr 1.136 Tonnen des Edelmetalls gekauft und stellte damit nach der Schmuckindustrie die zweitgrößte Nachfragegruppe dar.

Nach dem Einfrieren der ausländischen Gelder Russlands hat für einige Länder der Reiz von Gold zugenommen. Sofern es im eigenen Land gelagert wird, haben andere Staaten keinen Zugriff darauf, was die Sicherheitsfunktion zusätzlich erhöht. Dieser Trend dürfte anhalten.

 

 

Die Notenbanken werden sehr wahrscheinlich von ihrem restriktiven Geldkurs abweichen, um das Finanzsystem nicht unter weiteren Stress zu setzen. Sofern es nicht zu einer Rezession kommt, wird deshalb die hohe Inflation wohl noch länger anhalten.

Inflationsschutz bleibt gefragt

Der Dollar bietet mit den vergleichsweisen hohen US-Leitzinsen zurzeit noch einen guten Ausgleich, doch dürfte das nicht auf Dauer so bleiben. Vorsicht ist auf alle Fälle beim hochbewerteten Schweizer Franken angebracht. Dagegen dürfte Gold wie früher – über einen längeren Zeitraum – die Kaufkraft erhalten können und bleibt eine perfekte Beimischung für ein internationales Aktienportfolio.


Über den Autor: Marco Herrmann verantwortet als Geschäftsführer die Anlagestrategie der Fiduka Depotverwaltung.

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