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Trotz zeitweise verblassendem Glanz Gold bleibt ein wichtiger Baustein fürs Portfolio

Von in AnalysenLesedauer: 4 Minuten
Gold
Gold: Bei vielen Anlegern als Teil des Depots beliebt – in physischer Form als Barren und Münzen oder als Wertpapiere, die dem Goldpreis folgen. | Foto: Imago Images / McPhoto
Thomas Buckard
Foto: MPF

Während Aktien 2021 ihre Corona-Erholungs-Rally fortgesetzt haben, trat der Goldkurs auf der Stelle. Schlimmer noch: Das Edelmetall verlor sogar 3,3 Prozent an Wert. Das ist jedoch nur die halbe Wahrheit. Denn der Verlust bezieht sich auf die übliche Notiz in US-Dollar. Anlegende aus dem Euro-Raum verzeichneten dagegen einen Gewinn von 3,3 Prozent. In Japanischen Yen gerechnet stieg der Preis sogar um 6,7 Prozent.

Dennoch war im vergangenen Jahr eigentlich mehr von Gold zu erwarten. Weiter tiefrote Realzinsen, immer neue Corona-Wellen, verschiedene politische Krisenherde und eine Blackbox in China, die nichts Gutes verhieß – das alles sprach eigentlich für das Edelmetall. Dennoch kam der Preis nicht vom Fleck.

Und jetzt kommen auch noch steigende Zinsen dazu. Die amerikanische Notenbank Fed hat für dieses Jahr insgesamt drei Erhöhungen der Leitzinsen in Aussicht gestellt; viele Marktteilnehmer gehen sogar von vier Zinsschritten aus. Und auch am langen Ende kommen die Zinsen bereits in Bewegung. US-Staatsanleihen mit zehnjähriger Laufzeit rentieren mittlerweile mit 1,8 Prozent. Vor rund einem Monat lag hier der Zins noch bei zirka 1,4 Prozent. Selbst deutsche Bundesanleihen erreichten vor Kurzem zwischenzeitlich das positive Zinsterrain. Da drängt sich die Frage auf: „War‘s das für Gold?“ Wohl kaum.

Umfeld für Gold bleibt intakt

Es ist ja schön, dass sich die Zinsen anscheinend beginnen etwas zu normalisieren. Doch das gilt nur für die nominalen Werte. Real bleibt das Zinsniveau tiefrot. In Deutschland stieg die Inflation im Dezember im Jahresvergleich auf 5,3 Prozent. In den USA erhöhten sich die Verbraucherpreise im letzten Monat des Jahres 2021 sogar um sieben Prozent. Das entsprach dem höchsten Wert seit fast 40 Jahren. Der kleine Anstieg der langfristigen Zinsen wird damit vollständig konterkariert. Beim Gold bleibt es wie in den vergangenen Jahren: Statt Opportunitätskosten gibt es Opportunitätsgewinne.

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Und die Zweifel nehmen zu, dass es sich bei der hohen Inflation um ein kurzfristiges Phänomen handelt. Zwar gibt es Basiseffekte wie beim Öl und verschiedene Nachholeffekte dürften langsam nachlassen. Doch die Lieferketten bleiben vorerst angespannt. Dafür spricht ein vom Logistikkonzern Kühne + Nagel entwickelter Indikator.

Dieser errechnet sich aus der Zahl der Container, die weltweit vor den Häfen darauf warten, gelöscht zu werden, multipliziert mit der Zahl der Tage, bis dies passiert. Am 19. Januar dieses Jahres stieg der Wert von einem bisherigen „Normalwert“ von 1 Million Tage auf fast 11,6 Millionen Container-Tage. Früher, in normalen Zeiten, wurden Containerschiffe spätestens nach ein, zwei Tagen Wartedauer gelöscht. Derzeit liegen weltweit knapp zehn Prozent aller Containerschiffe vor ihren Zielhäfen und ihre Besatzungen können nur Däumchen drehen.

Engpässe nicht nur in China

Die Transport-Probleme liegen nicht nur daran, dass in der Volksrepublik selbst bei den kleinsten Corona-Ausbrüchen umgehend ganze Stadtteile und Hafenterminals abgeriegelt werden. Vor allem in den USA sind die Häfen mit den nachgefragten Kapazitäten überlastet. Das Equipment ist veraltet und es herrscht ein Mangel an Hafenarbeitern und Lkw-Fahrern. Diese haben sich während der Corona-Pandemie neue Jobs gesucht, weil ihre bisherige Arbeit nicht mehr gefragt war.

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