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Aktualisiert am 29.01.2020 - 17:42 Uhrin FondsLesedauer: 5 Minuten

Gold-Interview: „5 Prozent Gold gehören in jedes Portfolio“

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DAS INVESTMENT.com: Und dann geht es wie weiter?

Baumbach: Eine offizielle Goldpreisprognose geben wir nicht ab. Persönlich halte ich es aber für sehr gut möglich, dass der Höchststand von 1.222 Dollar in diesem Jahr erreicht und wahrscheinlich noch übertroffen wird. Wegen der noch anwesenden Spekulanten wird das unter erhöhten Preisschwankungen passieren.

DAS INVESTMENT.com: Ein gern gebrachtes Argument für Gold ist der angebliche Schutz vor Inflation. Wenn ich in den 80er Jahren gekauft hätte, hätte dieser Schutz nicht gegriffen.

Baumbach: Das ist richtig, und so allgemein kann man das auch nicht sagen. Denn Gold schützt nur vor extremer Inflation, und die hatten wir seit den 30er Jahren nur selten. In normalen Zeiten kann man mit Gold sogar Geld verlieren. Zum Beispiel in den 90er Jahren war die Welt in Ordnung und das Vertrauen in Währungen groß. Da haben sie mit anderen Geldanlagen mehr verdient als mit Gold.

DAS INVESTMENT.com: Auch Weltuntergangsstimmungen gehen irgendwann wieder vorbei. Sollten Anleger nicht auch mal verkaufen?

Baumbach: Sicher, wenn Sie den richtigen Zeitpunkt kennen.

DAS INVESTMENT.com: Keine Ahnung.

Baumbach: Eben. Ich halte es für besser, immer eine bestimmte Quote von mindestens 5 Prozent im Portfolio zu haben und die Menge dann nicht großartig zu verändern. Wenn allerdings der Preis extrem durch die Decke schießt, spricht auch nichts dagegen, mal Gewinne mitzunehmen.

DAS INVESTMENT.com: Goldfreunde sprechen gern von einer stetig steigenden Goldnachfrage bei gleichbleibendem oder sinkendem Angebot. In den ersten drei Quartalen 2009 wurden 2.569 Tonnen nachgefragt. Aufs Jahr hochgerechnet ist das deutlich weniger als 2007 und 2008.

Baumbach: Die Nachfrage steigt nicht stetig. Sie liegt aber über der jährlichen Förderquote aus Goldminen, was den Preis treiben wird.

DAS INVESTMENT.com: Dafür liegt sie deutlich unter dem gesamten Goldangebot inklusive Recycling. Denn das beträgt 2009 bis Ende September 2.958 Tonnen.

Baumbach: Steigt der Preis, nimmt die Nachfrage nach Schmuck ab und das Gold-Recycling zu und umgekehrt. Das sind preissensitive Komponenten. Für Preissteigerungen sorgen auch eher Investoren, die aus den bereits genannten Gründen weiter Gold kaufen werden. Inzwischen hat die Investorennachfrage voraussichtlich die der Schmuckindustrie übertroffen.

DAS INVESTMENT.com: Mit dem Hansagold Fonds verfolgen Sie das Ziel dem Goldpreis zu folgen. Das haben Sie seit Fondsauflage um fast 5 Prozentpunkte verfehlt.

Baumbach: Das ist wahr. Es gab im Oktober eine Phase, in der der Goldpreis stieg, und sich alle anderen Edelmetalle verbilligten. Aus rechtlichen Gründen darf ich maximal 60 Prozent goldgebundene Anlagen im Fonds halten. Damals hatte ich Silberanlagen ergänzt, die mit dem Goldpreis nicht mitzogen. Einen Teil hat der Silberpreis jetzt wieder aufgeholt.
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