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Sicherer Hafen Goldpreis in Euro steigt auf Allzeithoch

Produktion von Goldbarren
Produktion von Goldbarren: Das Edelmetall ist in Krisenzeiten als Angstwährung gefragt. | Foto: Imago Images / Itar-Tass

Der Goldpreis ist am Donnerstag auf ein neues Allzeithoch von 1.767,33 Euro geklettert. Allerdings eben nur in Euro, und auch nur im Tagesverlauf, nicht auf Schlusskursbasis. Der US-Dollar, der ebenso wie Gold bei Investoren als sicherer Hafen gilt, wertete wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine kräftig auf. Das trieb den in Euro umgerechneten Goldpreis zusätzlich in die Höhe. Bis zum Allzeithoch in Dollar, das im August 2020 im Tagesverlauf bei 2.071,69 Dollar markiert wurde, ist es noch ein Stück.

„Wenn Krieg, Inflation und fallende Aktienmärkte wie der perfekte Sturm für Gold klingen, dann verhält sich der Preis ganz sicher typisch“, kommentiert Adrian Ash, Leiter des Research beim Edelmetallhändler Bullionvault. Der Goldpreis sei angetrieben durch den spekulativen Handel mit Futures und Optionskontrakten auf ein neues Allzeithoch in Euro gestiegen.

Beim Edelmetallhändler Heraeus schließen die Marktexperten nicht aus, dass die wichtige Marke von 2.000 Dollar je Feinunze schon bald überschritten werde. „Der Weg zu neuen Höchstkursen wäre dann nur eine Frage der Zeit“, so Heraeus.


Die Experten des Edelmetallhändlers Ophirum weisen darauf hin, dass der Goldpreis derzeit von mehreren Faktoren angetrieben werde. Anders als Palladium, Platin oder Silber sei Gold kaum in den Wirtschaftskreislauf eingebunden – dafür sei das Edelmetall ein klassischer sicherer Hafen in turbulenten Zeiten. „Große Investoren müssen aufgrund der neuen geopolitischen Lage ihre Depots adjustieren und schichten in defensivere Anlageklassen wie Anleihen und Gold um“, erläutert Ophirum.

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Zudem profitiere der Kurs aber auch von der weiter anziehenden Inflation. „Kriege erwiesen sich schon mehrfach als Inflationstreiber“, so der Edelmetallhändler. Auch jetzt dürfte die Teuerung über stark steigende Energie- und Industriemetallpreise kräftig anziehen. Da Gold nicht unendlich vermehrbar sei, steige seine Gunst in inflationären Zeiten.


„Die Notenbanken befinden sich hingegen in einem Dilemma: Auf der einen Seite müssten sie die Zinsen deutlich anheben, um die Inflation zu bekämpfen. Allerdings steigen dann auch die Risiken einer stärkeren Rezession“, erläutern die Ophirum-Experten. Die Wahrscheinlichkeit für einen großen Zinsschritt bei der nächsten Fed-Sitzung Mitte März sei aktuell kräftig gefallen. „Auch die bereits erwarteten weiteren Erhöhungen im weiteren Jahresverlauf könnten bald wieder ausgepreist werden. Steigende Inflationsraten und stagnierende Zinsen drücken den Realzins, was gut für Gold ist“, so Ophirum.

Etwas anderer Ansicht ist man hinsichtlich der Geldpolitik bei der DZ Bank. Derzeit werde Gold wegen der militärischen Eskalation im Russland-Ukraine-Konflikt von Anlegern als sicherer Hafen angesteuert. Auch die Sorge vor einer anhaltend hohen Inflation treibe Anleger in Gold. Kurzfristig dürfte Gold auch wegen zunehmenden Konjunkturrisiken weiter profitieren. „Der Goldgegenwind wird aber im Laufe des Jahres wegen der weiteren geldpolitischen Normalisierung der US-Notenbank zunehmen, die wegen weiter steigender Energiepreise noch straffer ausfallen könnte als bisher veranschlagt“, so die Anlagestrategen der DZ Bank.

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