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Chef der ICM Investmentbank Inflation treibt Goldpreis

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Anleger können also auf anziehende Preise und trotzdem weiter niedrige beziehungsweise negative Zinsen setzen. Die negativen Realzinsen stellen einen der wichtigsten Treiber für den Goldpreis dar. Es gibt jedoch noch weitere. So dürften sowohl die Regierung unter Präsident Joe Biden als auch die US-Notenbank unter Fed-Chef Jerome Powell tendenziell an einem schwächeren Dollar interessiert sein. Denn durch eine Abwertung des Greenbacks ließe sich am einfachsten das Defizit in der Handelsbilanz abbauen. Erfahrungsgemäß korrelierte die Entwicklung des Dollars meistens negativ mit dem Goldpreis.

Argumente gegen Gold

Es gibt allerdings auch zwei wesentlichen Punkte, die gegen einen steigenden Goldpreis sprechen. Sollten die Menschen die weltweite Corona-Pandemie nicht langsam in den Griff bekommen, könnten sich die Anleger erneut in vermeintlich sichere Assets flüchten. Dazu zählt zwar auch das Edelmetall, aber mehr noch der Dollar, der dann wieder aufwerten könnte - mit den entsprechenden negativen Auswirkungen auf den Goldpreis.

Die Rally an den Aktienmärkten hat außerdem dazu geführt, dass die Risikoaufschläge gesunken sind – gleichbedeutend mit dem Ausblenden möglicher Gefahren für die Finanzmärkte. Eine geringere Risikoaversion belastet tendenziell die Entwicklung des Edelmetalls, da es als die Versicherung gegen Verwerfungen an den Finanzmärkten gilt.

Unter dem Strich scheinen jedoch die Argumente pro Gold zu überwiegen. Dafür sprechen auch die Nachfrageverschiebungen des vergangenen Jahres. So haben vor allem die Schmuckindustrie und die Zentralbanken 2020 spürbar weniger Gold gekauft als im Jahr zuvor. Dadurch ist auch insgesamt die Nachfrage gesunken.

Die weltweiten ETFs haben jedoch ihre Bestände nach den Angaben des World Gold Council mehr als verdoppelt. Die physisch unterlegten Indexfonds haben sich in den zurückliegenden Jahren zu den wichtigsten Playern am Goldmarkt entwickelt. Sie könnten schon bald wieder die Oberhand gewinnen. Zuletzt noch ein Blick auf den Chart: Bei rund 1.800 US-Dollar kommen offensichtlich immer wieder Käufer in den Markt. Sie legen damit eine Basis für die nächste größere Bewegung nach oben.

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