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Aktualisiert am 25.03.2020 - 17:52 Uhrin Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 3 Minuten
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Gold und Bergbauaktien Gold vor neuen Zugewinnen

Vier Mal der Gegenwert von aktuell 44.000 Euro: Gold ist derzeit stark genug, um die leichte Aufwertung des US-Dollar und die gute Performance der globalen Aktienmärkte auszugleichen.
Vier Mal der Gegenwert von aktuell 44.000 Euro: Gold ist derzeit stark genug, um die leichte Aufwertung des US-Dollar und die gute Performance der globalen Aktienmärkte auszugleichen. | Foto: imago images / photothek

Neben Gold bieten andere „sichere Häfen“ nur noch sehr niedrige oder sogar negative Renditen: Momentan werfen Vermögenswerte im Wert von rund 11 Billionen US-Dollar Minusrenditen ab. Gold hat daher weiterhin Potenzial, nicht zuletzt aufgrund der Geldpolitik: Am Markt ist aktuell eine Wahrscheinlichkeit von 55 Prozent eingepreist, dass die US-Notenbank mindestens einmal im Jahresverlauf 2020 die Zinsen senken wird. Da die US-Notenbank 2017 und 2018 unserer Einschätzung nach zu früh die Zinsen erhöht hat, halten wir es für unwahrscheinlich, dass wir in absehbarer Zeit wieder steigende Zinsen sehen werden.

2019 erlebte Gold überraschenden Schub

Schon 2019 war ein herausragendes Jahr für Gold und Goldaktien. Der Rückenwind resultierte hauptsächlich aus sinkenden Realzinsen, wodurch die Opportunitätskosten von Goldanlagen günstiger wurden. Im Laufe des Jahres sah sich die US-Notenbank gezwungen, ihre Zinsstrategie drastisch zu ändern, und senkte die Zinsen dreimal. Die Überraschung war groß: Anfang 2019 hatten die Märkte die Wahrscheinlichkeit dafür mit null Prozent eingepreist.

Wachsende politische Unsicherheiten und die sich verschlechternden globalen Wachstumserwartungen heizten zudem die Nachfrage nach Gold als „sicherem Hafen“ an. Besonders robust war die Nachfrage zu Anlagezwecken. Die Bestände der mit physischem Gold unterlegten Gold-ETFs stiegen im Jahresvergleich um 323 Tonnen und die Netto-Long-Positionen am Gold-Futures-Markt erhöhten sich um 605 Tonnen.

Unterstützend wirkte auch die Nachfrage der Zentralbanken, die in den ersten drei Quartalen unter dem Strich rund 550 Tonnen des gelben Edelmetalls erwarben. Diese Faktoren waren stark genug, um die leichte Aufwertung des US-Dollar und die starke Performance der globalen Aktienmärkte auszugleichen, die sich beide typischerweise negativ auf den Goldpreis auswirken.

Auch Fusionen und Übernahmen blieben ein zentrales Thema angesichts großer Transaktionen wie die im April abgeschlossene Fusion von Newmont und Goldcorp, die Übernahme von Toro Gold durch Resolute Mining und das Angebot von Endeavour für Centamin. Die Zunahme der M&A-Aktivitäten kommt nicht von ungefähr: Goldunternehmen streben eine größere Marktkapitalisierung an, um nicht nur für spezialisierte Marktkenner, sondern für die breite Masse der Anleger interessanter zu werden.

Dollarabwertung könnte Goldpreis anschieben

In den vergangenen zwei Jahren hat der US-Dollar trotz der Änderungen im Zinsgefüge kräftig zugelegt. Sollte er nun den Rückwärtsgang einlegen, könnte eine Dollarabwertung das gelbe Edelmetall anschieben.

Anleger haben sich gegenwärtig jedoch schon stark in Gold positioniert, wie die Netto-Long-Positionen am Gold-Terminmarkt und die Gesamtbestände von physisch besicherten Gold-ETFs zeigen, die sich nahe ihrer Allzeithochs befinden. Sollten diese Bestände reduziert oder sogar aufgelöst werden, könnte daraus ein schwieriges Umfeld resultieren.

In unseren Gold-Portfolios bevorzugen wir auch weiterhin Qualitätswerte. Dabei konzentrieren wir uns auf Unternehmen, die auf einen Anstieg des Goldpreises mit Kursgewinnen reagieren und sich außerdem dank titelspezifischer Faktoren sogar bei stagnierendem Goldpreis überdurchschnittlich entwickeln können.

Gute Aussichten im Minensektor

Generell sehen wir im breiten Minensektor gegenwärtig relativ aussichtsreiche Bewertungschancen. Die Bilanzen sind in sehr guter Verfassung, während die Unternehmen weiterhin auf Kapitaldisziplin und die Beteiligung ihrer Aktionäre am Unternehmenserfolg bedacht sind. Auch die aktuell geringeren Investitionen dürften dazu beitragen, das Rohstoffangebot zu beschränken und die Preise zu stützen, zumal angesichts der allgemein niedrigen Lagerbestände.

Die Anzeichen für ein besseres Makro-Umfeld für den Bergbau nehmen zu, nachdem die USA und China das Phase-1-Handelsabkommen unterzeichnet haben. Die weltweit entgegenkommende Geld- und Fiskalpolitik dürfte die Konjunktur 2020 weiter in Gang halten, insbesondere in China und den USA. Jüngste Wirtschaftsdaten untermauern diese Einschätzung: So stieg der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in China kürzlich fast auf ein 6-Jahres-Hoch. Inwieweit allerdings der Ausbruch des Coronavirus in China die Konjunktur belasten wird, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen.

In unseren Bergbauportfolios konzentrieren wir uns vorrangig auf die zugrunde liegenden fundamentalen Aspekte und nicht nur auf die Rohstoffpreise. Lagervorräte, Kapitaldisziplin, Qualität und Wachstum der Vermögenswerte sind zentrale Themen, die sich unseres Erachtens längerfristig auswirken werden.

Wir nehmen zudem Bereiche des Minensektors in den Fokus, die von der verstärkten Aufmerksamkeit für Nachhaltigkeit profitieren dürften. Dazu gehören Werkstoffe wie Kupfer, das eine wichtige Rolle bei der zunehmenden Elektrifizierung spielt, und Lithium, das ein Schlüsselelement in den Batterien für Elektrofahrzeuge ist. Aber auch die Metallverwertungsbranche finden wir interessant.

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Hinweis: Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens und wurde redaktionell nur leicht bearbeitet.