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Edelmetallkäufe 2022
Gold: Zentralbanken kauften zuletzt Rekordmengen
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Edelmetallkäufe 2022 Gold: Zentralbanken kauften zuletzt Rekordmengen

Goldnuggets in einer Ausstellung im australischen Ballarat
Goldnuggets in einer Ausstellung im australischen Ballarat: Das gelbe Metall war im Krisenjahr 2022 ein beliebtes Asset, auch bei internationalen Zentralbanken. | Foto: imago images/YAY Images

Das Edelmetall Gold durchlebte zuletzt eine schwierige Phase. Seit dem Beginn der Corona-Pandemie bewegt sich der Preis unruhig auf und ab: Auf kurze Rallys erfolgte regelmäßig wieder ein Absturz. Das hält internationale Zentralbanken jedoch nicht davon ab, sich mit Gold einzudecken – und das in großem Umfang.

Laut Auswertung der Interessenvertretung der internationalen Goldproduzenten, World Gold Council, gab es im vierten Jahresquartal 2022 eine starke Gold-Nachfrage: Zentralbanken kauften netto 417 Tonnen Edelmetall hinzu. Insgesamt stockten Notenbanken ihre Vorräte in der zweiten Jahreshälfte um 862 Tonnen auf. Auf das gesamte Jahr 2022 gesehen deckten sich Notenbanken mit 1.135 Tonnen des gelben Metalls ein – das sind die zweithöchsten Netto-Goldkäufe seit 1950. Drei Viertel der Käufe stammen dabei von Zentralbanken, die sich nicht namentlich zu ihren Käufen bekannt haben. Wer im Einzelnen dahintersteckt, lässt sich nur vermuten. 

 

Die russische Zentralbank etwa hat im Februar 2022 aufgehört, ihre Goldkäufe offiziell zu melden. Im Januar 2023 ließ das Zentralinstitut indessen verlautbaren, dass man 3,6 Tonnen des Edelmetalls verkauft habe, um Löcher im Staatshaushalt auszugleichen – die vermutlich auf den Krieg des Landes gegen die Ukraine zurückgehen, meldete jüngst die Tagesschau

2022 kauften Zentralbanken die zweithöchste Menge Gold seit 1950

Quelle: World Gold Council/Vaneck

Vor dem Gold-Ankauf-Peak 2022 kauften Zentralbanken lediglich 1967 noch mehr Edelmetall. Damals begannen viele Staaten, die Beständigkeit des US-Dollars anzuzweifeln – die US-Währung hing zu dem Zeitpunkt nominal an dem Edelmetall. Ein Run europäischer Zentralbanken auf die Goldvorräte der USA führte 1971 in letzter Konsequenz zur Aufgabe des Bretton-Woods-Systems – zum Ende der Goldbindung des US-Dollars.  

 

In seinem Bericht für das Jahr 2022 erinnert das World Gold Council daran, dass Zentralbanken bereits seit 2010 – und damit in 13 aufeinanderfolgenden Jahren – ihre Goldvorräte netto aufstocken. So könnte es auch weitergehen: Für 2023 rechnen die Analysten mit einem fortgesetzten Interesse internationaler Zentralbanken an dem Edelmetall.

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Gold: Wozu es benötigt wird

 

Gold gilt als langfristiger Wertspeicher und krisenresistentes Investment. Gerade in Zeiten politischer oder wirtschaftlicher Unsicherheit ist es meist verstärkt gefragt. Und das nicht nur bei Zentralbanken: Angesichts einer Vielzahl internationaler Krisenherde langten zuletzt auch Privatanleger vermehrt zu. So stieg die gesamte Nachfrage nach Gold 2022 um 18 Prozent gegenüber 2021 an – auf 4.741 Tonnen, höchster Stand seit 2011.

 

 

Das World Gold Council hat auch gemessen, zu welchem Zweck Gold gekauft wurde. Demnach macht die Schmuckproduktion unter allen Käufen den Löwenanteil aus. Netto-Verkäufe gab es dagegen dort, wo das Edelmetall als realer Wert zur Absicherung von Gold-ETFs und anderen verpackten Investment-Produkten dient.

Goldkäufe – dafür wurde das Edelmetall verwendet

Quelle: Metals Focus, Refinitiv GFMS, World Gold Council

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