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Gold-Zertifikate für Stahlharte und Bleiweiche

Quelle: Fotolia
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In der Wirtschaft werden die Lichter schon bedenklich dunkel, der Goldmarkt feiert unterdessen eine Party. Das gelbe Metall machte in den vergangenen Monaten seiner Stellung als Krisenwährung mal wieder alle Ehre. Von 2001 bis Anfang 2008 um das Vierfache auf über 1.000 Dollar gestiegen, legte der Preis des Edelmetalls anschließend erst einmal eine Verschnaufpause ein, um dann im November letzten Jahres erneut durchzustarten. Zwar konnte das alte Hoch bisher nicht überwunden werden, der Aufwärtstrend ist aus technischer Sicht jedoch intakt, sodass die 1.000er Marke schon bald geknackt werden sollte. 1.000 Dollar und dann weiter An dieser Entwicklung lässt auch Fondsmanager Jens Ehrhardt keinen Zweifel aufkommen. Er ist sich sicher, dass „der Goldpreis schon in Kürze deutlich über die 1.000-Dollar-Marke steigen wird“, und liefert einen Grund hierfür gleich hinterher: „Alle sprechen davon, dass ein ,Oil-Peak‘ erreicht ist. Das ist sicher richtig, aber die Goldproduktion dürfte noch viel eher ihren Höhepunkt überschritten haben. Ich bin mir sicher, dass die meisten Minen nur für wenige Jahre Vorräte haben.“ >> zur Themenwoche Gold Für einen weiteren Höhenflug würde auch ein Anhalten der jüngsten Nachfrageentwicklung sorgen. So stieg die weltweite Goldnachfrage im Schlussquartal 2008 um mehr als 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die zunehmende Zurückhaltung seitens der Industrie und des Schmuckgewerbes konnte durch die steigende Nachfrage nach Barren, Münzen und ETFs überkompensiert werden. Gold: der stürmische Hafen Doch was passiert wenn sich die wirtschaftliche Situation – wie von vielen Analysten vorhergesagt – in den kommenden Monaten aufhellt, die Panik der Hoffnung weicht und die Anleger, statt in sichere Häfen zu flüchten lieber wieder am Aktienmarkt auf Einkaufstour gehen? In einem solchen Szenario wäre es wohl einzig eine durch die expansive Geldpolitik angefeuerte Inflation, die dem Goldpreis Auftrieb verleihen würde. Wie es auch kommen mag, das Angebot an Zertifikaten bietet praktisch für alle Marktentwicklungen eine passende Lösung. Als Stabilisator in aktienlastigen Portfolios bieten sich Hebelprodukte oder einfache Tracker-Zertifikate an. Unabhängig von der vorliegenden Depotstruktur lässt sich mit Teilschutz-Zertifikaten auch dann Geld verdienen, wenn der Goldpreis eine nicht erwartete Richtung einschlägt. Garantieprodukte schließen Verluste per se aus, lohnen sich jedoch nur, wenn die prognostizierte Entwicklung aufgeht. Losgelöst vom Dollar Vor der Wahl des passenden Zertifikats müssen sich Anleger entscheiden, ob das Produkt mit einem Quanto-Mechanismus, also einer Absicherung gegen einen schwankenden Euro-Dollar-Wechselkurs, ausgestattet sein soll. Für die Quanto-Variante spricht, dass Goldpreis und Dollarkurs historisch betrachtet einen hohen Gleichlauf aufweisen. Schwächelt der Dollar gegenüber dem Euro, tendiert Gold in der Regel zur Stärke. So werden etwaige Gewinne durch steigende Goldnotierungen oftmals zumindest teilweise durch Währungsverluste aufgefressen. Der Nachteil der Währungssicherung: Sie kostet Geld – je nach Marktumfeld können gut und gerne Gebühren von 5 Prozent pro Jahr anfallen. Bei Goldman Sachs beispielsweise kostet der Schutz vor der Dollarschwäche beim Open-end-Tracker (WKN GS72X2) derzeit jährlich 4 Prozent. Die Royal Bank of Scotland (RBS) lässt sich den Währungsschutz für ein baugleiches Produkt aktuell mit knapp 6 Prozent pro Jahr vergüten. Wir raten Anlegern, die nicht gerade fest mit einer Dollar-Rally rechnen und diese Meinung nicht mit einem Goldinvestment kombinieren möchten, auf währungsgesicherte Zertifikate zurückzugreifen. Die Auswahl an Hebelprodukten, Optionsscheinen und Tracker-Zertifikaten auf Gold ist groß. Die Zertifikatebörse Scoach zählt aktuell knapp 2.000 Optionsscheine und etwas weniger als 900 Knock-out-Papiere unterschiedlichster Ausstattung. Hiermit lassen sich die Aufs und Abs des Edelmetalls mit einem Faktor von 1 bis weit über 100 hebeln. Dazu kommt eine Reihe an Indexzertifikaten, die die Entwicklung des Goldpreises eins zu eins nachvollziehen.
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