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Goldman-Sachs-Chefvolkswirt Jan Hatzius Emerging-Markets-Krise? „So weit würde ich nicht gehen“

in MärkteLesedauer: 2 Minuten
Von einer Krise der Schwellenländer möchte Jan Hatzius nicht sprechen. Trotzdem sieht der oberste Volkswirt von Goldman Sachs im Interview mit dem „Handelsblatt“ schwierige Aufgaben auf die Emerging Markets zukommen: China stehe vor der Herausforderung, die Kapitalabflüsse aus dem Land zu stoppen, so Hatzius. Auch werde die Wachstumskurve der chinesischen Wirtschaft in Zukunft deutlich flacher werden. Mit Sorge blickt der Goldman-Sachs-Experte auch auf die schwache Wirtschaftsentwicklung in Brasilien.

Für unlösbar hält Hatzius die anstehenden Probleme jedoch nicht: Die Schwellenländer seien heute stabiler und flexibler als in den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts, als erst einige asiatische Ländern und dann Argentinien in eine Wirtschaftskrise gerieten. „Die unheilvolle Kombination von fixen Wechselkursen und völlig freien Kapitalmärkten gibt es so nicht mehr“, fasst Hatzius gegenüber dem „Handelsblatt“ die seiner Meinung nach günstigere Ausgangsposition der Emerging Markets derzeit zusammen.

Eine Zinserhöhung durch die US-Notenbank erwartet der Golman-Sachs-Ökonom für Dezember. Lieber sei ihm jedoch, wenn die Fed angesichts der wachsenden Risiken in der Weltwirtschaft mit der Anhebung noch abwarten würde, so Hatzius.

Folgen für die Industrieländer

Mit Hinblick auf die Auswirkungen der Schwellenländer-Problematik auf Europa schätzt der Goldman-Sachs-Experte: Die Industrieländer hätten aufgrund nur geringer Exporte kaum mit negativen Folgen zu rechnen. Dabei betreffe die Situation Deutschland noch am ehesten, da hier der Anteil der Ausfuhren in die Schwellenländer bei immerhin drei Prozent und damit im Vergleich zu anderen westlichen Ländern etwas höher liege.

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