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Goldmarkt 2017 Anleger lassen Nachfrage einbrechen

Selbst ein starkes letztes Quartal konnte nicht mehr übertünchen, dass im gesamten Jahr 2017 weniger Gold nachgefragt wurde als im Vorjahr. Genaugenommen ging es um 7 Prozent auf 4.071,7 Tonnen bergab. Das vierte Quartal lag indes um 6 Prozent über dem Vergleichszeitraum aus dem Vorjahr.

Das meldet die Vereinigung World Gold Council (WGC) in ihrem jährlichen Bericht. Dabei geht sie auch auf die einzelnen großen Parteien ein, die am Goldmarkt aktiv sind. Die Einzelbilder weichen um einiges voneinander ab.

Schmuck

Hier stieg die Nachfrage um 4 Prozent auf 2.135,5 Tonnen. Das ist das erste Jahr mit einem Zuwachs seit 2013, meldet das WGC. Prozentual stark legte das Goldschmuck-Land Indien zu. Hier wuchs der Absatz um 12 Prozent, allerdings nach einem schwachen Jahr 2016.

Und um die Statistik noch ein bisschen hin- und herzudrehen: Die USA verzeichneten mit einem Goldschmuck-Absatz von 46,1 Tonnen das stärkste vierte Quartal seit 2009.

Anleger

Hier sackte die Nachfrage um 23 Prozent auf 1.231,9 Tonnen. Schuld daran waren die Zuflüsse in physisch besicherte, börsengehandelte Gold-Anlagevehikel (Exchange Traded Products, ETP). Sie brachen im Vergleich zum Vorjahr um 63 Prozent auf 202,8 Tonnen ein. Wobei das meiste davon noch aus Europa kommt. Fast drei Viertel der Nachfrage entstand diesseits des Atlantiks.

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Halbwegs stabil blieb es indes auf dem Markt für Münzen und Barren. Hier ging es um 2 Prozent auf 1.029,2 Tonnen bergab. Wobei die Münz-Nachfrage weltweit um 10 Prozent einbrach, was die Barren aber zum Teil ausgleichen konnten.

Die USA verzeichneten die geringste Nachfrage nach Barren und Münzen seit 2007. Ganz anders China: Weil sich die Menschen um ihre eigene Währung sorgten, kauften sie Gold. Die Nachfrage nach Münzen und Barren stieg dort 2017 gegenüber dem Vorjahr um 8 Prozent auf 306,4 Tonnen. Der zweithöchste Jahreswert überhaupt.

Zentralbanken

Die Währungshüter der Welt kauften 371,4 Tonnen, 5 Prozent weniger als im Vorjahr. Im vierten Quartal lief ein Tauschgeschäft (Swap) zwischen Venezuela und der Deutschen Bank aus, was als Verkauf in die Statistik floss. Es ging um immerhin 45 Tonnen Gold.

Unterdessen bunkerte vor allem Russland, das 223,5 Tonnen kaufte und somit die eigene Reserve um 14 Prozent erhöhte. Damit ging es zum elften Mal hintereinander mit den russischen Goldreserven hinauf.

Technik-Industrie

Die Elektronik-Hersteller kauften im vergangenen Jahr 265,3 Tonnen Gold, das sind 4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Goldnachfrage für Zähne ging um 6 Prozent zurück. Allerdings ist sie mit 16,8 Tonnen ohnehin eher unbedeutend. Insgesamt verlangte die Industrie im vergangenen Jahr nach 332,8 Tonnen Gold, ein moderater Zuwachs von 3 Prozent.

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