LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche

Themen-Experte Die Spezialisten für globale Geldanlage

ANZEIGE
ANZEIGE

Wegen Inflation und Geopolitik Goldminenaktien haben verführerische Bewertungen

Teil der Infrastruktur einer Goldmine in Tansania
Teil der Infrastruktur einer Goldmine in Tansania: Schon in den vergangenen beiden Jahren lag der Goldpreis bei über 1.750 US-Dollar pro Feinunze – ein Preisniveau, das den meisten Goldproduzenten ein äußerst profitables Umfeld bietet. | Foto: Imago Images / Joerg Boethling
Steve Land, Franklin Equity Group

Auf mehr als 2.000 US-Dollar pro Feinunze ist der Goldpreis im März geklettert, weil sich Anleger gegen Inflation und politische Unruhen absichern wollen. Nach Bloomberg-Angaben notierten am 8. März Gold-Futures mit knapp über 2.043 US-Dollar je Feinunze nicht weit entfernt von der Marke von 2.069 US-Dollar je Unze – dem höchsten, seit Beginn der Aufzeichnungen im Januar 1975 verzeichneten Tagesschlusskurs. Gold hat sich damit laut Bloomberg-Daten im Februar und März besser entwickelt als andere vermeintliche „sichere Häfen“ wie etwa US-Staatsanleihen (da die gestiegene Inflation die Attraktivität von Anleihen vermindert hat), der japanische Yen und der Schweizer Franken.

Die westlichen Sanktionen gegen Russland haben zudem die russische Zentralbank (RCB) dazu veranlasst, ihre seit fast zwei Jahren ausgesetzten Käufe des Edelmetalls wieder aufzunehmen. Die RCB hat in der Vergangenheit in Russland gefördertes Gold gekauft, um die staatlichen Reserven zu erweitern. Sie könnte nun aber auch einen Vorteil darin sehen, die bestehenden Vorräte aufzustocken, da Gold ein Vermögenswert ist, der nicht an ein bestimmtes Land oder ein bestimmtes Finanzsystem gebunden ist. Die Sanktionen haben es außerdem für die in Russland tätigen Goldproduzenten schwierig gemacht, ihre Produktion weltweit zu verkaufen, so dass die russische Regierung ein wichtiger Käufer ist, der zur Aufrechterhaltung der russischen Goldförderung gebraucht wird.

Ein weiterer Faktor, der den Goldpreis in diesem Jahr stützt, ist die weltweit steigende Inflation. Insbesondere die Verbraucherpreise in den USA haben Anfang 2022 einen beschleunigten Aufwärtstrend erkennen lassen, wodurch die jährliche Inflationsrate auf den höchsten Stand seit vier Jahrzehnten gestiegen ist. Die Nachfrage nach Goldmünzen und -barren war in den vergangenen Jahren stark und scheint durch die jüngsten geopolitischen Ereignisse nur noch verstärkt worden zu sein: Die Aufschläge auf die Spotpreise sind auf mehreren Märkten gestiegen, was auf eine Verknappung des verfügbaren physischen Angebots im Verhältnis zur Nachfrage zurückzuführen ist.

Drei zentrale Quellen zur Wertschöpfung in der Branche

Gold hat sich zwar bereits gut entwickelt, wir sehen jedoch immer noch eine Reihe von Faktoren, die den Preis des Edelmetalls weiter in die Höhe treiben könnten. Unserer Ansicht nach könnte Gold von zusätzlichen Phasen höherer Marktvolatilität sowie von der anhaltenden Besorgnis über die wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus profitieren. Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine hat die Unsicherheit für die Weltwirtschaft weiter erhöht. Ein klassisches Merkmal von Gold ist seine sehr geringe Korrelation mit anderen Anlageklassen, was das zunehmende Interesse am Besitz von Gold als Instrument zur Portfoliodiversifizierung bei einer volatilen Marktlage begründet.3

Als Anleger in Aktien von Goldminenbetreibern streben wir Engagements in drei zentralen wertschöpfenden Tätigkeitsbereichen innerhalb der Branche an: (1) die Entdeckung neuer Goldreserven durch Exploration; (2) die erfolgreiche Erschließung neuer Bergwerke; und (3) der beständige Betrieb von Bergbauanlagen mit einem Schwerpunkt auf der Erwirtschaftung eines starken freien Cashflows.

Direktionale Bewegungen des Goldpreises sind natürlich eine wichtige Triebkraft für die kurzfristige Wertentwicklung der Aktien. Allerdings wir sind der Meinung, dass es auch wichtig ist, die längerfristige Dynamik der Branche zu betrachten. In den vergangenen beiden Jahren lag der Goldpreis im Durchschnitt bei über 1.750 US-Dollar pro Feinunze – ein Preisniveau, das den meisten Goldproduzenten ein äußerst profitables Umfeld bietet. Höhere Erträge aus Kupfernebenprodukten (Kupfererz wird in vielen Regionen der Welt häufig neben Goldvorkommen gefunden) haben 2021 und Anfang 2022 angesichts des weltweit historisch knappen Angebots- und Nachfrageverhältnisses bei Kupfer zu einer starken Cashflow-Generierung beigetragen. In vielen Fällen hat dies geholfen, einen Teil der einstelligen Kosteninflation auszugleichen, die derzeit in der gesamten Bergbauindustrie zu verzeichnen ist.