World Gold Council meldet Goldnachfrage bricht ein

Die Nachfrage für Gold sank im dritten Quartal des Jahres auf 892,3 Tonnen. Das sind 19 Prozent weniger als im Vergleichsquartal des Vorjahres und das schwächste Quartal seit dem dritten Quartal 2009. Das meldet die Vereinigung World Gold Council in einem aktuellen Bericht.
An Anlegern lag es jedenfalls nicht: Deren Nachfrage nach Barren und Münzen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 49 Prozent auf 222,1 Tonnen. Ein Großteil davon geht auf das Konto von Goldmünzen, die in Westeuropa und der Türkei besonders beliebt waren.
Außerdem floss viel Geld in börsennotierte, goldgedeckte Anlagevehikel (Gold-ETFs). 272,5 Tonnen Gold wanderten im dritten Quartal zusätzlich in die Tresore. Das sind 5 Prozent mehr als im Vorjahr. Damit summiert sich die Nachfrage seit Jahresbeginn auf einen Rekordstand von 1.003,3 Tonnen.

Spielverderber sind hingegen die Zentralbanken, die im dritten Quartal netto 12,1 Tonnen Gold verkauften. Hauptsächlich waren das die Notenbanken in Usbekistan und der Türkei.
Immerhin Nettonachfrage, wenn auch schrumpfend, lieferten wiederum die Schmuck- und Technologiebranche. Beim Schmuck waren es 333,0 Tonnen und damit 29 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die Hightechs brauchten 76,7 Tonnen, was 6 Prozent weniger sind als im Vorjahr.
Doch nicht nur die Nachfrage, auch das Angebot ging zurück. Im dritten Quartal kamen 1.223,6 Tonnen Gold auf den Markt, was 3 Prozent weniger sind als im Vorjahreszeitraum. Das lag hauptsächlich daran, dass die Covid-19-Krise die Goldminenunternehmen traf. Das Angebot an Altgold nahm indes um 6 Prozent auf 376,1 Tonnen zu.