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Gefragtes Edelmetall Goldpreis auf Rekordhoch, Goldaktien billig wie nie

Von in AktienLesedauer: 5 Minuten
Eine Reisegruppe bei der Erkundung der Ojuela Goldmine in Mexiko
Eine Reisegruppe bei der Erkundung der Ojuela Goldmine in Mexiko: Der Goldpreis befindet sich derzeit auf einem Allzeithoch. | Foto: Imago Images / VWPics

Der letzte große Bullenmarkt bei Gold dauerte von 1999 bis 2011. In dieser Zeit verachtfachte sich der Preis von 252 US-Dollar auf 1.900 US-Dollar pro Unze. Nach einer deutlichen Kurskorrektur zwischen 2011 und 2015 nahm der Goldpreis seinen Aufwärtstrend wieder auf und notiert nun 30 Prozent über seinem Höchststand von 2011. Die Goldaktien haben diesen Trend jedoch nicht mitgemacht. Der NYSE Arca Gold Bugs Index (HUI), eine Benchmark für Goldaktien, liegt bei 312 und damit mehr als 50 Prozent unter seinem Höchststand vom September 2011. Noch auffälliger ist, dass der HUI heute nur 10 Prozent über dem Niveau vom August 2016 liegt – als Gold nur 1.300 US-Dollar pro Unze kostete. Inzwischen wird erwartet, dass sich der Gewinn pro Aktie des HUI in diesem Jahr im Vergleich zu 2016 vervierfachen wird.

Es kommt auf die Zinsen an 

Diese Diskrepanz zwischen Goldpreis- und Goldaktienentwicklung lässt sich weitgehend durch die Geldpolitik erklären. Seit 2020 sind die realen 10-Jahres-Zinsen in den USA von -0,40 Prozent auf 2,1 Prozent gestiegen. Westliche Investoren verkaufen bei steigenden Realzinsen üblicherweise Gold. So war es auch in diesen Fall: Von 2020 bis 2024 verloren die börsengehandelten Goldfonds 31 Millionen Unzen beziehungsweise 25 Prozent ihrer Bestände. Der größte börsengehandelte Goldaktienfonds, der GDX, verzeichnete Abflüsse in Höhe von fast 20 Prozent seines Vermögens. Dies erinnert an vergangene Zyklen: Zwischen 2012 und 2015, als die Realzinsen von -0,20 Prozent auf 0,80 Prozent stiegen, verloren die börsengehandelten Goldfonds 36 Millionen Unzen.

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Der jüngste Zinserhöhungszyklus weist jedoch einen entscheidenden Unterschied zu damals auf: Zum ersten Mal seit Jahrzehnten sind die Zentralbanken bedeutende Goldkäufer. Zwischen 2020 und 2024 häuften sie schätzungsweise 106 Millionen Unzen Gold an. Das gleicht die Veräußerungen durch westliche Investoren mehr als aus. Folglich hat sich der Goldpreis trotz des starken Anstiegs der Realzinsen fast verdoppelt. Zum Leidwesen der Goldminenmanager sind die Zentralbanken aber an Goldbarren und nicht an Goldaktien interessiert. In diesem Bereich gibt es keinen Akteur, der den Verkäufen westlicher Investoren entgegenwirkt. Goldaktien sind daher ins Hintertreffen geraten und werden nun zu historisch niedrigen Bewertungen gehandelt.

Als Value-Investoren mit antizyklischem Ansatz sehen wir in dieser Diskrepanz eine außerordentliche Chance und haben unsere Positionen in Goldaktien aufgestockt. Häufig stellen wir uns aber die Frage, ob ein grundlegender Wandel in der Goldminenindustrie die extreme Unterbewertung rechtfertigen könnte. Es bestehen Befürchtungen, dass die gestiegenen Kosten der Minenbetreiber das Wachstum der Gewinnspannen, das aus dem steigenden Goldpreis hätte resultieren sollen, aufgezehrt haben. Der Vergleich des HUI mit dem Goldpreis ist zwar eine nützliche Methode, vermittelt jedoch kein vollständiges Bild von der grundsätzlichen Verfassung des Goldminensektors. Dafür lohnt sich ein Blick in die für Goldaktien verheerenden Jahre nach 2011.

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Frage 1 von 11

Quelle: Imago Images / ZUMA Wire

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