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Goldpreis Dynamik setzt sich 2020 fort

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Die nachstehende Grafik zeigt, dass sich Gold bei einem Rückgang der Zinsen auf unter 2 Prozent gut entwickelt und seine Wertentwicklung mit einem weiteren Rückgang der Realzinsen verbessert. Das liegt daran, dass Gold bei negativen Realzinsen von vielen Akteuren als besserer Wertspeicher angesehen wird als Anleihen. Stark negative Realzinsen gehen in der Regel mit belastender Inflation oder Deflation einher, sodass Anleger Zuflucht in Gold suchen.

Bei Realzinsen von unter 2% (oder negativen Realzinsen) kann sich Gold geradezu glänzend entwickeln

Quelle: RBC. Stand der Daten: September 2019. Der Realzins wird als inflationsbereinigter monatlicher Ertrag von Schatzanweisungen der U.S. Federal Reserve mit einjähriger Laufzeit und konstanter Fälligkeit berechnet.

Der Dollar entwickelte sich zwischen 2014 und 2016 sowie 2018 äußerst stark. Der Grund hierfür war die allgemein bessere Konjunkturentwicklung in den USA, die im Dollar eingepreist wurde. Da er seine beste Performance hinter sich hatte, tendierte der DXY 2019 seitwärts, während Gold gegenüber den meisten Währungen zulegte. Ohne ein über dem Trend liegenden Wachstum des Bruttoinlandsprodukts in den USA und angesichts der Unsicherheit und des potenziellen Chaos der US-Präsidentenwahlen 2020 bezweifeln wir, dass der Dollar beim Goldpreis für Gegenwind sorgen wird.

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Gold schafft ein Gefühl der Sicherheit

Ein weiterer Ausblick auf das neue Jahrzehnt zeigt, dass langfristige Schuldenzyklen, die Konjunktur, die Aktienmärkte und soziale/politische Aspekte zu finanziellen Problemen führen könnten, die wir seit der globalen Finanzkrise nicht mehr erlebt haben, sowie zu sozialen Unruhen, die seit den Sechzigerjahren nicht mehr aufgetreten sind. Nach dem Luftangriff der USA im Irak vom 3. Januar eskalieren die Spannungen im Nahen Osten bereits. Die erdrückenden Staatsschulden wachsen weiter und sind untragbar und die Höhe der Unternehmensschulden gibt Anlass zur Sorge.

Europäische und japanische Schuldtitel mit negativer Rendite sind aus finanzieller Sicht wenig sinnvoll. Dem Wirtschaftswissenschaftler Ludwig von Mises zufolge kann ein durch Kredite befeuerter Boom nur auf zwei Arten beendet werden: „Die erste Möglichkeit besteht darin, den Kredit zurückzuziehen. Die zweite Möglichkeit ist eine völlige Währungsabwertung.” Im Laufe der Geschichte entschied man sich schon öfter für von Mises zweite Option. Man spricht in diesem Fall auch von „Debt Jubilee”, Helikoptergeld, Monetarisierung oder moderner Geldtheorie.

Die Römer und die Weimarer Republik sind bekannte historische Beispiele und in neuerer Zeit sind Simbabwe und Venezuela zu nennen. Inmitten einer zukünftigen Krise könnte man in den USA und anderen wichtigen Volkswirtschaften erneut auf eine Monetarisierung von Schulden zurückgreifen. Auf der Website der Zentralbank der Niederlande wird auf die Finanzstruktur nach einer Währungsabwertung hingewiesen: „Wenn das System zusammenbricht, kann der Goldvorrat als Grundlage für den erneuten Aufbau dienen. Gold stärkt das Vertrauen in die Stabilität der Zentralbankbilanz und schafft ein Gefühl der Sicherheit.”

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