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Goodbye London, Ei Gude Frankfurt? Wo es Banker nach dem Brexit hinzieht

Finanzkonzerne werden den Umzugs-Prozess wohl innerhalb von wenigen Wochen starten, nachdem Premierministerin Theresa May ein Datum für die Auslösung des formellen Mechanismus‘ zum Austritt festgelegt hat. Sie will die Scheidungspapiere am 29. März einreichen.

Bank of America, Standard Chartered und Barclays stehen davor, die irische Hauptstadt als ihre EU-Basis zu nutzen, um sich ununterbrochenen Zugang zu dem Binnenmarkt zu sichern, wie Bloomberg aus informierten Kreisen erfuhr. Goldman Sachs Group und Citigroup haben hingegen Frankfurt im Visier, erklärten Top-Manager der Firmen und andere Personen, die mit den Plänen vertraut sind.

Hier eine Übersicht darüber, wie sich Banken in der Standort-Frage positioniert haben, beziehungsweise was bereits aus Kreisen durchgesickert ist:

Bank of America

Die Bank sieht Dublin als Standard-Ziel für ein neues EU-Drehkreuz, falls Großbritannien den einfachen Zugang zum Binnenmarkt verliert. Das erklärte Nikolaus Närger, zuständig für Corporate Banking in Deutschland, Schweiz und Österreich, in diesem Monat. Es sei wahrscheinlich, dass einige Stellen auch an andere Standorte, wie etwa Frankfurt, Madrid, Luxemburg und Amsterdam, verlagert werden. Eine finale Entscheidung gebe es noch nicht.

Goldman Sachs

Goldman Sachs werde nach dem EU-Austritt Großbritanniens zunächst Hunderte in London ansässige Mitarbeiter in erweiterte Büros in der EU versetzen, sagte Richard Gnodde, Co-Leiter Investmentbanking, in einem Interview mit CNBC am Dienstag. Die Firma verfügt bereits über Vollbanklizenzen in Frankreich und Deutschland und werde im Zuge der Brexit-Notfallplanung die Belegschaften in diesen und anderen Büros in der Region ausbauen.

Wie Bloomberg aus informierten Kreisen erfuhr, erwägt die Wall-Street-Firma, Frankfurt zu ihrem Haupt-Drehkreuz innerhalb der EU zu machen. Demnach könne die Bank bis zu 1.000 Mitarbeiter verlagern, darunter Händler und führende Manager. Vorstandsvorsitzender Lloyd Blankfein sagte öffentlich, sein Unternehmen habe Pläne auf Eis gelegt, weitere wichtige Geschäftsbereiche in Großbritannien anzusiedeln.

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JPMorgan Chase

Bereits vor dem Referendum hatte JPMorgan-Chase-Chef Jamie Dimon erklärt, dass bis zu 4.000 der insgesamt 16.000 britischen Mitarbeiter nach dem Brexit auf den Kontinent verlagert werden könnten. Das Unternehmen hat sich Kreisen zufolge Büros sowohl in Dublin als auch Frankfurt angeschaut.

UBS

Die Schweizer Bank will eine finale Entscheidung darüber, ob bis zu 1.500 der rund 5.000 britischen Investmentbanking-Mitarbeiter umziehen werden, kurz nach der Auslösung des Brexit treffen. Das erklärte der Verwaltungsrats-Chef Axel Weber in diesem Monat.

HSBC

HSBC Holdings könnte Handelsgeschäfte, die rund 20 Prozent vom Investmentbanken-Ertrag in London generieren, nach Paris verlagern, erklärte Vorstandschef Stuart Gulliver im Januar. Speziell Aktivitäten, die der EU-Rechtsprechung unterliegen, seien betroffen.

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