Studie zum Anlageverhalten Jede zweite Frau setzt auf vermeintliche Sicherheit
Deutschlands Frauen blicken mit großen Ängsten auf ihre Geldanlage, berichtet Gothaer Asset Management. Der Vermögensverwalter des Kölner Versicherers ließ für seine Studie zum Anlageverhalten der Deutschen rund 1.000 Erwachsene befragen. Demnach setzen 50 Prozent der Frauen hierzulande auf die vermeintliche Sicherheit des klassischen Sparbuches.
Denn die befragten Frauen sorgen sich deutlich stärker als die Männer um ihren Lebensstandard im Alter: 55 Prozent der Frauen befürchten, dass ihre Geldanlagen später einmal nicht ausreichen werden, um ihren jetzigen Lebensstandard zu halten. Zum Vergleich: Bei den Männern sind es nur 42 Prozent. Das ist ein Unterschied von 13 Prozentpunkten.
Sicherheit ist am wichtigsten
Diese Angst sei berechtigt, erklärt Claudia Kaczinski. Denn: „Auch heute ist es oft noch so, dass Frauen weniger verdienen als Männer. Dementsprechend ist es auch meist die Frau, die bei der Karriere zurücksteckt, um die Kinder zu erziehen, indem sie den Großteil der Elternzeit nimmt, auf ein Teilzeitmodell umsteigt oder ihren Job erst einmal ganz aufgibt.“
Hallo, Herr Kaiser!
„So kann sie nicht ausreichend für das Alter vorsorgen und muss sich auf den Vater des Kindes verlassen – das bringt ein hohes Risiko mit sich. Für Frauen sollte es daher in der Beziehung einen finanziellen Ausgleich geben, der sie ausreichend absichert“, fordert Kaczinski, die seit 36 Jahren als selbstständige Versicherungsberaterin tätig ist.
Auf die Frage nach den wichtigsten Anliegen bei der Geldanlage nannten sowohl Männer als auch Frauen an erste Stelle Sicherheit. Mit 56 Prozent liegen Frauen hier aber 7 Prozentpunkte vor den Männern. Dies zeigt sich auch in der Wahl der Geldanlage: Frauen tendieren noch stärker zu vermeintlich sicheren Anlageformen. Das Sparbuch steht für die Hälfte der Frauen auf Platz eins. Bei den Männern sind es nur 41 Prozent.
Mehr Risiko für mehr Rendite
Bei etwas risikoreicheren Geldanlagen wie Fonds sind Frauen (27 Prozent) zurückhaltender als Männer (32). Damit einhergehend zeigen sie eine deutlich geringere Risikobereitschaft. Während 50 Prozent der Männer bereit sind, für eine höhere Rendite auch ein größeres Risiko einzugehen, entscheidet sich die Mehrheit der Frauen dagegen (60 Prozent).