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Gothaer mit neuer Kautionsversicherung für Firmenkunden

Die Gothaer erweitert ihre Produktpalette für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) aktuell um eine Kautionsversicherung: Die Kölner sorgen für einen finanziellen Ausgleich, falls ihr Firmenkunde beispielsweise aufgrund einer Insolvenz seine Rechnungen nicht mehr zahlen kann. Mit diesen Bürgschaften wolle der Versicherer nach eigenen Angaben einen „entscheidenden Beitrag zur Unternehmensfinanzierung“ der Mittelständler leisten.
Zu den wichtigsten Zielgruppen zählen unter anderem Betriebe aus der Baubranche, dem Maschinen- und Anlagenbau sowie dem Garten- und Landschaftsbau. Denn das Thema Bürgschaften sei dort allgegenwärtig: Auftraggeber wollen sicherstellen, dass sie nach Auftragsvergabe die vertraglich vereinbarten Leistungen erhalten oder nach einem Ausfall entsprechend entschädigt werden. Deshalb verlangen sie vom Auftragnehmer zur Sicherheit eine Bürgschaft.
Kautionsversicherung sorgt für mehr finanziellen Spielraum
Ansprechpartner vieler Unternehmer in Finanzfragen ist auch hierfür die eigene Hausbank. Doch die Kreditinstitute rechnen die Bürgschaften häufig der Kontokorrentlinie ihres Kunden an. Alternativ können Firmen die sogenannten Avale von Versicherern verwenden, um einen Auftrag finanziell abzusichern. Der Kautionsversicherer springt zum Beispiel ein, wenn das Projekt nicht ausgeführt wird, oder steht im Nachhinein für mögliche Mängelansprüche des Auftraggebers gerade.
Grundsätzlich hat der Auftraggeber das Recht, nach Abnahme eines Gewerks mit dem sogenannten Selbstbehalt 5 Prozent der Auftragssumme erst nach Ablauf von fünf Jahren auszuzahlen. Mit der Vorlage einer Mängelansprüche-Bürgschaft hat das versicherte Unternehmen die Möglichkeit, sofort die gesamte Auftragssumme mit Abnahme des Gewerks ausgezahlt zu bekommen. Die Gothaer verbessere als Bürge somit auch die Liquidität ihrer Firmenkunden.
Mittelständische Bauunternehmen Fokusbranche der Gothaer
Bislang hatte die Gothaer keine Kautionsversicherungen für Firmenkunden im Angebot. „Der Fokus in der Produktentwicklung lag zunächst auf der Weiterentwicklung unseres modularen Versicherungsschutzes Gothaer Gewerbe Protect“, erklärt eine Firmensprecherin auf Anfrage von DAS INVESTMENT. Wie berichtet, hat der Versicherer sein nach dem Baukastenprinzip individuell zusammenstellbares Policen-Paket jetzt ausgebaut.
So sind im Bereich der Technischen Versicherungen nun Mehrkosten für ökologische Maßnahmen mitversichert. Das Gleiche gilt im Falle einer Reparatur statt eines Austauschs zum Beispiel einer Maschine. Auch die Haftpflichtversicherung sieht eine neue Deckungserweiterung mit Mehrleistungen für nachhaltigen Schadenersatz vor. Ganz neu ist neben den insgesamt rund 50 Leistungsverbesserungen ab sofort der Baustein Cyberversicherung für Firmen aller Branchen wählbar.
Diese Produktpalette für den Mittelstand wolle die Gothaer nun mit der neuen Kautionsversicherung „noch weiter abrunden“, so die Sprecherin weiter. „Insbesondere die Baubranche, die eine unserer Fokusbranchen ist, hat hier einen großen Bedarf – über alle Unternehmensgrößen vom kleinen Handwerker bis hin zum großen Baukonzern.“ Für sie ist der Nachweis einer solchen Absicherung eine Voraussetzung, um beispielweise an Ausschreibungen der öffentlichen Hand teilzunehmen.
Nachhaltige Versicherungen kommen ohne Papierberge aus
Als Teil ihres Engagements für mehr Nachhaltigkeit verzichte die Gothaer auf den Einsatz von Papier: Die Kommunikation mit den Kunden ihrer Kautionsversicherung erfolgt ausschließlich digital, betont der Versicherer. Hiermit wirbt auch Garentii: Das Münchener Fintech-Unternehmen verschafft dem Klassiker-Produkt einen modernen Auftritt per Smartphone-App für Privatkunden, die eine Mietkaution digital hinterlegen wollen.
Für Gewerbekunden wie die von der Gothaer umworbenen Baufirmen bietet hingegen auch der Versicherer Ergo seit diesem Frühjahr rein digitale Bürgschaften an. Die Dokumente können die Firmenkunden unmittelbar und kostenlos über die Service-Plattform Trustlog an ihre Auftraggeber übermitteln. Damit sparen sie Verwaltungsaufwand, Versandzeiten und Kosten, betont der Versicherer die Vorteile gegenüber der althergebrachten Arbeitsweise.
Als Pioniere starteten bereits zwei Jahre vor der Ergo die beiden Mitbewerber R+V und VHV per Joint Venture eine ähnliche Kooperation mit Trustlog, bei der heute außerdem noch Atradius und die Württembergische als Bürgen vertreten sind. Sie legen ihren Fokus ebenfalls auf Gewerbetreibende aus der Baubranche und betonen: „Ein großes Plus ist die Sicherheit: Die digitale Ablage im geschützten Bereich beugt der Dokumentenfälschung und damit dem Betrug vor.“