17 Prozent der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) hierzulande sind bereits mindestens einmal Opfer eines Cyberangriffs geworden. Das zeigt eine Online-Umfrage des Kölner Instituts Heute und Morgen im Auftrag des Versicherers Gothaer. Die rund 1.000 Teilnehmer sind in ihren Unternehmen für Versicherungen mitverantwortlich. 

34 Prozent erwarten steigende Gefahr durch Hackerangriffe 

Obwohl die restlichen 83 Prozent der befragten Unternehmen bislang noch nicht Ziel eines Hackerangriffs waren, prognostizieren nur 3 Prozent ein sinkendes Risiko von Cyberangriffen in den kommenden zwölf Monaten. 53 Prozent gehen von einem gleichbleibenden Risikoniveau aus. 26 Prozent glauben, dass das Risiko steigt, 8 Prozent sogar, dass es stark zunimmt. 

 
Thomas Bischof © Gothaer Allgemeine AG

„Das zeigt zwar, dass sich die meisten deutschen Mittelständler des Risikos Cyberangriff durchaus bewusst sind. Aber 80 Prozent der Unternehmen haben keine entsprechende Absicherung“, sagt Thomas Bischof, Vorstandsvorsitzender der Gothaer Allgemeine. Immerhin knapp ein Viertel der befragten Firmen plant, in den kommenden zwei Jahren eine Cyberversicherung abzuschließen. 

Doch 41 Prozent haben genau das nicht vor. Auf die Frage, warum sie keine Cyberversicherung abschließen wollen, gehen 45 Prozent der deutschen KMU davon aus, dass sie kein lohnenswertes Angriffsziel darstellen würden. 33 Prozent schätzen sich als technisch ausreichend abgesichert ein und knapp einem Drittel ist die Cyberpolice zu teuer (28 Prozent). 

Datendiebstahl und Betriebsunterbrechung häufigste Schäden

„Die Kriminalität im Netz wird immer professioneller und trifft Unternehmen jeder Größe. Entscheidend ist nicht nur, dass Präventionsmaßnahmen getroffen werden, sondern vor allem, dass professionelle Abläufe und Mechanismen greifen, wenn das Unternehmenssystem gehackt wird“, erklärt Bischof. „Nichts ist ärgerlicher, als am falschen Ende gespart zu haben und am Ende die Existenz des Unternehmens bedroht zu sehen, wenn Kundendaten gestohlen wurden oder der Betrieb komplett lahmgelegt wurde.“ 

Mitarbeitende sensibilisieren, um Cyber-Angriffe zu verhindern

Neben den technischen Voraussetzungen wie Firewalls sind auch Schulungen der Mitarbeiter wichtig. Dass solche Präventionsmaßnahmen auch bei KMU immer mehr an Bedeutung gewinnen, zeigt die Studie ebenfalls: 38 Prozent der Befragten geben an, dass dies für sie ein wichtiges Argument für den Abschluss einer Cyberpolice ist – ein Aspekt der im Fünf-Jahres-Vergleich ebenfalls an Bedeutung für Unternehmen gewonnen hat.