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„Green Buildings rentieren sich spätestens beim Verkauf“

in ImmobilienLesedauer: 3 Minuten
Steffen Möller, Scope
Steffen Möller, Scope
DAS INVESTMENT.com: Was halten Sie von Fonds, die in Green Buildings investieren?

Steffen Möller: Eine Fokussierung geschlossener Immobilienfonds auf als nachhaltig zertifizierte Immobilien kann durchaus Sinn machen. Anleger werden zwar anfangs nicht unbedingt mehr Rendite als bei konventionellen Immobilienfonds erhalten, die Vorteile eines solchen Investments werden sich aber spätestens bei der Anschlussvermietung oder beim Verkauf zeigen.

DAS INVESTMENT.com:
Worin genau bestehen denn die Vorteile solcher Immobilien?

Möller: Für Green Buildings wird es aufgrund des langfristigen Trends zu mehr Nachhaltigkeit und generell gestiegenen Umweltstandards künftig deutlich einfacher sein, Mieter zu finden, da diese mit niedrigeren Nebenkosten - der so genannten zweiten Miete -  kalkulieren können. Eine zunehmende Anzahl von Organisationen und Unternehmen schreibt diese Standards bei der Anmietung sogar zwingend vor. Gleiches gilt für den Verkauf von Fondsobjekten. Energetisch veraltete Gebäude zu verkaufen, wird in den kommenden Jahren deutlich schwieriger werden und eventuell mit Preisnachlässen verbunden sein.

DAS INVESTMENT.com: Worauf sollten Anleger bei solchen Fonds konkret achten?

Möller:  Bislang gibt es aus unserer Sicht noch keine Initiatoren, die man als ausgewiesene Experten für den Bereich Green Buildings bezeichnen könnte. Einen wichtigen Anhaltspunkt bietet aber dennoch die bisherige Expertise im Bereich Immobilien. Emissionshäuser, die bereits ihre Erfahrungen mit solchen Investments belegen können, würde ich da klar bevorzugen.
DAS INVESTMENT.com: Und wie sieht es mit den Standards aus, woran erkenne ich als Anleger, ob es sich wirklich um ein grünes Investment handelt und nicht bloß um einen Fonds, dem ein grünes Mäntelchen umgelegt wurde?

Möller: Das ist in der Tat nicht unbedingt auf dem ersten Blick erkennbar, denn ein Mindestmaß an Energieeffizienz ist bei Neubauten ja mittlerweile Standard. Bis zu einem gewissen Grad sind sie damit alle Green Buildings. Wer sichergehen will, ob es sich bei dem entsprechenden Produkt wirklich um eine besonders nachhaltige Immobilie handelt, muss sich daher eingehend mit den gängigen Standards beschäftigen, die bei den verschiedenen Zertifikaten wie zum Beispiel dem der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen verlangt werden.

DAS INVESTMENT.com: Wie schätzen Sie denn generell die Aussichten für solche Fonds ein, können Anleger künftig gezielter grünes Betongold ins Portfolio holen?

Möller: Ich gehe davon aus, dass die Anbieter offener Fonds verstärkt auf Green Buildings setzen werden, allerdings wird es je nach Fondsgröße noch eine ganze Weile dauern, bis man die Portfolios wirklich als ‚grün’ bezeichnen könnte. Kleine Fonds mit einem jungen Portfolio dürften diesen Grad an Nachhaltigkeit schneller erreichen als große Dickschiffe mit älteren Immobilien im Bestand.

DAS INVESTMENT.com: Und wie stehts mit den Initiatoren geschlossener Fonds?

Möller: Aus meiner Sicht wird sich kein Initiator diesem Trend langfristig verschließen können, da diese Immobilien nachhaltigen Erfolg  versprechen – sowohl bei der Vermietung als auch beim Verkauf.

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